Ukraine-Flucht und Asyl: Aktueller Lagebericht für den Bodenseekreis und Dezember-Rückblick

Im Dezember 2022 hat der Bodenseekreis 159 geflüchtete Menschen aufgenommen (Vormonat: 150), 51 davon aus der Ukraine und 108 aus anderen Teilen der Welt. Bis Ende Januar rechnet die Kreisverwaltung mit der Ankunft weiterer rund 165 Personen. Der größte Teil dieser Menschen werden aus Erstaufnahmestellen des Landes hierher zugewiesen. Ein kleinerer Anteil reist eigenständig an.   

Aktuell sind 2.736 Menschen aus der Ukraine bei den drei Ausländerbehörden im Bodenseekreis als Kriegsgeflüchtete gemeldet. Davon 1.267 im Landratsamt Bodenseekreis, 1.071 bei der Stadt Friedrichshafen und 398 bei der Stadt Überlingen (Ende Dezember: 2.720). In dieser Zahl sind sowohl neuangekommene Personen berücksichtigt als auch rück- und weitergereiste. Geflüchtete aus der Ukraine, die privat keine Bleibe finden, wohnen in durch die kommunale Seite organisierten und bereitstellten Unterkünften. So lebten Ende Dezember 405 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Obhut des Landkreises. Auch Städte und Gemeinden des Landkreises stellen kommunale Unterkünfte bereit oder kümmern sich um Wohnraum für die vor dem Krieg geflüchteten Menschen, daher ist die tatsächliche Zahl Geflüchteter in kommunaler Unterbringung höher.

Der Bodenseekreis betreibt an mehreren Standorten Gemeinschaftsunterkünfte für geflüchtete Menschen. In dieser sogenannten vorläufigen Unterbringung wohnen die Menschen in Mehrbettzimmern mit Gemeinschaftsküchen und -bädern. Aktuell 780 Personen (Vormonat: 773).   

Wegen der großen Zahl der zu versorgenden Menschen aus aller Welt reichen die Kapazitäten in den vorhandenen regulären Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises nicht aus. Deshalb muss der Landkreis viele Menschen in Notunterkünften in provisorisch hergerichteten Sporthallen oder anderen Gebäuden beherbergen. Aktuell 382 Menschen (in Klammern Belegungsstand aktuell):

  • Seldner-Halle Tettnang-Kau (56 Personen)
  • Grundschule Immenstaad (16 Personen)
  • Festhalle Langenargen (50 Personen)
  • Parkturnhalle Kressbronn (60 Personen)
  • Alte Gymnasialturnhalle Überlingen (51 Personen)
  • Stiftung Liebenau (122 Personen)
  • Kreissporthalle Berufsschulzentrum Friedrichshafen (20 Personen)
  • Cap-Rotach (7 Personen)

Bis voraussichtlich Februar sollen zudem die ersten Geflüchteten in das ehemalige Salemer Rathaus in Neufrach einziehen können, das aktuell zu einer Gemeinschaftsunterkunft mit rund 80 Plätzen umgebaut wird.  

Gastfamilien für jugendliche Geflüchtete gesucht

Aktuell leben 56 unbegleitete minderjährige Geflüchtete im Landkreis, die ohne Eltern oder sorgeberechtigte Angehörige nach Deutschland gekommen sind. Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht deshalb dringend Gastfamilien. In der Regel handelt es sich um Jungs zwischen 13 und 17 Jahren. Mit der Unterstützung ihrer Gasteltern sollen sie gestärkt werden, Deutsch zu lernen, zur Schule zu gehen und einen Schulabschluss zu machen, um sie so auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel. 07541 204-5646 oder -5058 sowie per E-Mail unter jugendamt@bodenseekreis.de an das Jugendamt wenden.

Informationsportale des Landkreises für Geflüchtete und Menschen, die helfen wollen:
www.bodenseekreis.de/ukraine-flucht 
https://integreat.app/bodenseekreis/de