Zeitzeugengespräch zu 68 am Bodensee und in Oberschwaben

Die Ausstellung „Protest in der Provinz. 68. Bodensee-Oberschwaben und Touraine“ geht in den Endspurt. Ein Zeitzeugengespräch am Donnerstag, 27. Juni 2019 um 18:00 Uhr im Vineum Meersburg (Vorburggasse 11) ist die letzte Veranstaltung im Begleitprogramm. Die Schau in der Galerie Bodenseekreis, die am 7. Juli zu Ende geht, zeigt, dass die Protestbewegung der 68er auch in hiesigen „Provinz“ angekommen war. Denn Proteste gab es nicht nur in Paris, Berlin, Frankfurt oder München, sondern auch in Überlingen, Friedrichshafen, Biberach und Konstanz.

Vier Zeitzeuginnen und Zeitzeugen berichten über ihre Erlebnisse mit der Protestbewegung der Jahres 1968 in unserer Region. Alexander Plappert gehörte zu jenen Schülern, die als die Überlinger „Ho Chi Minh-Rebellen“ bekannt wurden. Als junger Student agitierte Karl Schwaderer 1968 die Schüler des Graf-Zeppelin-Gymnasiums in Friedrichshafen, die mit den „autoritären Strukturen“ an ihrer Schule unzufrieden waren. Christa Lauber gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Biberacher APO, die mit ihren Protesten den damaligen Bundeskanzler Kiesinger zur Weißglut trieben. Auch der Bildhauer Werner Schlotter aus Konstanz erlebte den Protest gegen Kiesinger, damals im Konstanzer Konzil. Er kann aber auch über die sogenannten „Konstanzer Studentenunruhen“ berichten, die er als junger Ingenieursstudent miterlebt hat.

Neben den historischen Ereignissen wird es in der Diskussion auch um die Bedeutung der 68er Protestbewegung für die Gegenwart gehen. Moderiert wird die Runde vom Kurator der Ausstellung Kulturamtsleiter Stefan Feucht.

Der Eintritt ist frei

www.bodenseekreis.de/de/bildung-kultur/kultur/

Bildinfo: 29.5.1968, Marktstätte Konstanz, Schüler bei der Notstandsdemo
Foto: Carl Andersen / Hanspeter Wieland