Klosterkultur hat sich innerhalb des Kreises sehr unterschiedlich ausgeprägt. Im Ostteil ist, nachdem die Klöster Löwental, Langnau und das Kapuzinerkloster in Langenargen nach der Säkularisation abgerissen wurden, heute allein Kloster Hofen in Friedrichshafen als monumentale Architektur sichtbar. Dessen um 1700 größte Barockkirche am See war eine Bauleistung von Kloster Weingarten jenseits der Kreisgrenzen. Mit Weingarten hat vermutlich auch St.Oswald in Frenkenbach zu tun, einer der am reinsten romanischen Bauten im Kreis. Von den Klöstern Reichenau und St.Gallen, die am Nordufer über Besitzungen verfügten, hat die Reichenau mit der Sylvesterkapelle in Goldbach das schönste frühmittelalterliche Zeugnis hinterlassen. 1997 freigelegte Wandmalereien - Mäander und Schriftzeichen - wurden als früheste Wandmalerei am See (vor 849) identifiziert. Der sie überdeckende Bilderzyklus mit den Wundertaten Christi (um 950) steht demjenigen in St. Georg auf der Reichenau qualitativ kaum nach.

Nur Kloster Salem ist es gelungen, ein größeres Territorium zu gewinnen und darin zu einem mächtigen Kulturträger zu werden. Die heutige zweite Kirche des 1134 gestifteten Klosters ist eine der wenigen hochgotischen im deutschen Südwesten und die einzige im Bodenseeraum. Zu allen Zeiten standen Salemer Kunstleistungen auf der Höhe der Zeit, nicht zuletzt dank der Verbindungen des Zisterzienserklosters nach Frankreich. Für Salem arbeiteten die großen spätgotischen Künstler Martin Schaffner und Bernhard Strigel, zur Barockzeit Franz Joseph Spiegler und jeweils Vater und Sohn Schmuzer, Stauder und Feuchtmayer. Salemer Kulturleistungen sind die stattliche dreischiffige Dorfkirche Bermatingens (nach 1390), der klassische Zentralbau von Stefansfeld und viele große und kleine Kapellen, und als spektakulärste Architektur außerhalb des Klosters die Wallfahrtskirche Birnau. Aus Salemer Grangien wurden Schlösser - Kirchberg und Maurach -, Salemer Wirtschaftshöfe fallen noch heute durch Größe und Fachwerkschmuck auf, Salem legte Mühlen und Fischteiche an. 

Im Vergleich stehen die Kulturleistungen des Bischofs von Konstanz nördlich des Sees deutlich hinter denen Salems zurück und konzentrieren sich auf die Residenz in Meersburg. Die Unterstadtkapelle ist mit bischöflichen Zuwendungen reich ausgestattet worden. Beim Neuen Schloss genügte der einheimische Baumeister Gessinger letztlich nicht, für das Treppenhaus war kein geringerer als Balthasar Neumann zuständig, für die Malerei Giuseppe Appiani, für die Schlosskapelle der Maler Göz und der Bildhauer Joseph Anton Feuchtmayer. Zugeschrieben werden den Bischöfen die romanische Kirche (um 1134) und der gotische Neubau von St. Verena in Roggenbeuren, die romanische Kapelle in Obersiggingen, die Kapelle in Daisendorf mit ihrer spätgotischen Ausmalung, die Ausstattung von St. Martin in Ittendorf. Das unterschiedliche Gewicht bischöflicher und Salemer kultureller Macht wird anschaulich, vergleicht man die kleine barocke Kostbarkeit der Wallfahrtskapelle in Baitenhausen mit der stolzen Birnau. Eine bischöfliche Stadt war Markdorf, dessen Turmschloß um 1510 neu errichtet und im 18.Jh. durch das Lange Haus ergänzt wurde.