Februar

Der damalige Sozialdezernent des Bodenseekreises verbrachte im Rahmen eines CDU-Besuches drei Tage im Landkreis Grimma und knüpfte erste persönliche Kontakte im dortigen Kreiskrankenhaus und in der Poliklinik. Aufgrund der politischen Gegebenheiten (die ersten Wahlen nach der Wende sollen im Mai 1990 stattfinden) schien es zu diesem Zeitpunkt nicht sinnvoll mit den Vertretern der Kreisverwaltung Kontakt aufzunehmen. Es wurden große Informationsdefizite zum Thema Gesundheitsvorsorge und -versorgung in BRD festgestellt und ein Erfahrungsaustausch angeregt.

März

Der Landkreistag Baden-Württemberg weist in einem Rundschreiben auf mögliche Patenschaften im Bezirk Leipzig hin.

April

  • Landrat Tann bittet in einem Brief an den Vorsitzenden des Rates des Kreises Grimma die Bereitschaft des Bodenseekreises eine Patenschaft bei Interesse zu übernehmen. In dem Antwortschreiben wurde die Aufgeschlossenheit dafür bekundet und versprochen den neuen Landrat im Grimma direkt nach der Wahl den Vorschlag zu unterbreiten die notwendige Kontakte zu knüpfen.
  • Seminar zur Weiterbildung von Krankenpflegepersonal aus dem Kreis Grimma im Krankenhaus Tettnang.

Mai

  • Eine Ärztedelegation unter dem Leiter der Poliklinik Grimma, besucht Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen im Bodenseekreis.
  • Durch die Kommunal- und Kreistagswahlen wurden die Voraussetzungen für eine Verwaltungsreform geschafft. Der Bodenseekreis wurde um Hilfe beim Aufbau der neuen Strukturen gebieten. Landrat Tann und sein Stellvertreter besuchen den neu gewählten Landrat Gey (CDU) im Landkreis Grimma und führten Gespräche zur Neuorganisation der Kreisverwaltung.

Juli

Neben Verwaltungshilfe wurden die ersten Kontakte auf der Sportebene angeregt. Es war erfreulich, dass sich die Kontakte zwischen den Kreisen nicht nur auf die Verwaltung begrenzten, sondern eben auch auf andere gesellschaftliche Bereiche ausgeweitet wurden.

August

  • Besuch der Leiter des neugegründeten Sportvereins (DTSB) von Grimma in Friedrichshafen.
  • Praktikum des Medizinstudenten Stephan Berger aus Grimma im Krankenhaus Tettnang.

September

  • Mit einstimmigen Beschluss des Kreistages vom 25.09.1990 erfolgte im Bodenseekreis die Zustimmung zur Partnerschaft mit dem Kreis Grimma, Sachsen. Die Partnerschaft soll „aufgenommen und gepflegt werden“ Dem Kreis Grimma wird finanzielle und personelle Unterstützung zugesagt.
  • Die Kosten für einige medizintechnische Geräte für die Poliklinik Grimma wurden vom Bodenseekreis übernommen.
  • Bei dem 11. Langenargener Wirtschaftsgespräch referieren zum Thema „Die DDR auf dem Weg in die Marktwirtschaft. Zur aktuellen wirtschaftlichen Situation am Beispiel des Kreises Grimma“ Herr Landrat Dr. Gey und Herr Burchert, Leiter des Dezernats Wirtschaftsentwicklung und Umwelt des Kreises Grimma.

Herbst

Infobesuche der Fachmitarbeitern aus Grimma werden durchgeführt, um die umfassende Einblicke zur Organisation und zum Aufbau der Ämter im Bereich Gesundheitsamt, Beratungsstellen, Sozialamt, Straßenbauamt, Jugendamt und Kulturamt zu erhalten.

November

Das Krankenhaus Tettnang schickt an die Poliklinik Grimma einige Ausstattungsgegenstände wie Untersuchungsliegen, Medikamentenschränke, Wickeltisch, OP-Deckenlampen usw. Vertreter des Sozialdezernates nach Grimma, um eine Informationsveranstaltung zum Thema „Das Soziales Netz in Deutschland“ zu leiten.

Dezember

Mitarbeiter des Bauamtes, des Wirtschaftsamtes und der EDV aus Grimma sammeln Erfahrungen im Landratsamt Bodenseekreis. Zwei Hospitantinnen aus Grimma bilden sich im Amt für Ausbildungsförderung aus.