Spendensammlung

Auch in diesem Jahr konnte der Transporter des Kinderheimes in Chorzenice vollgefüllt nach Polen zurückfahren: Beim Ski-Basar in Friedrichshafen ist inzwischen bekannt, dass die nicht verkaufte Ware gespendet werden kann. Die ehrenamtlichen Helfer vom D-Pl Freundeskreis am Bodensee e.V. packten die unzähligen Winter-Bekleidungsstücke in Plastiksäcke, die wiederum auf die Skier, Skischuhe, Rollerskater und Schlittschuhe darauf gelegt wurden und den vorhandenen Raum bis zu letzten Zentimeter nutzten. Von dieser Aktion profitieren neben dem Kinderheim auch bedürftige Familien aus der Gemeinde Klomnice. 

Ausstellung polnischer Nachwuchskunst

Im Foyer des Landratsamts-Hauptgebäudes in Friedrichshafen wurde im November die zeitgenössische Malerei zweier junger polnischer Künstlerinnen Renata Jaworska und Edyta Jaworska-Kowalska gezeigt. Das polnische Kultusministerium sowie die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit förderten diese Veranstaltung. Die Geschwister, die sich mit dem Thema Neue Medien auseinander setzten, sind im Bodenseekreis keine Unbekannten: Edyta hatte bei einem Nachwuchswettbewerb des Partnerlandkreises Tschenstochau den Sonderpreis des Bodenseekreises gewonnen und Renata war Teilnehmerin des internationalen Kunstprojektes Salem2Salem. 

Bürgerreise

Während der diesjährigen Bürgerreise Ende September konnte im Partnerkreis Tschenstochau zur obligatorischen Besichtigung von Kloster Jasna Góra eine interessante Begegnung mit den Dozenten des Zentrums für europäischen Sprachen angeboten werden. Die Fachhochschule mit Bachelorabschluss für angehende Lehrerinnen der englischen, deutschen und französischen Sprache lud die Teilnehmer der Bürgerreise zu einem Gespräch ein. Bei Kaffee und Kuchen konnten sie einiges über die gegenwärtige Geschichte, Politik und den Alltag in Polen erfahren - alle Fragen wurden ausführlich in perfektem Deutsch beantwortet. Bei den weiteren Stationen der Reise, vor allem in Krakau konnte man das Gehörte mit dem Gesehenem vergleichen und erweitern, was diesen Aufenthalt in Polen noch lehrreicher und interessanter machte. 

Bodenseekreis fördert junge zeitgenössische Kunst

Die Kunsttriennale SACRUM - ein Kulturevent internationalen Ranges unter der Schirmherrschaft des polnischen Ministers für Kultur und Nationalerbe und des Landrats des Bodenseekreises wird seit 1991 von der Städtischen Kunstgalerie in Tschenstochau veranstaltet. Die siebte Kunsttriennale Sacrum stand unter dem Motto Haus - Weg der Existenz und umfasste neben vier Ausstellungen und zwei Fachtagungen eine Ausschreibung des großen internationalen Künstlerwettbewerbs mit anschließender Ausstellung der preisgekrönten Werke. Sie richtete sich an junge professionelle Künstler bzw. Diplomanten und Absolventen der Kunststudiengänge. Neben dem mit etwa 3000 Euro dotierten Grand Prix wurden weitere Einzelpreise und - als Preis des Landrats des Bodenseekreises - ein einwöchiger Studienaufenthalt am Bodensee vergeben. Die Gewinnerin dieses Preises, Frau Edyta Jaworska-Kowalska wurde von Landrat Wölfle am Bodensee herzlich begrüßt und verbrachte dort eine Zeit volle Inspirationen.

Sozial-Fachgespräche

Eine neunköpfige Delegation von jungen Mitarbeitern des Kreis-Familienzentrums in Tschenstochau hat von 14. - 19. Juni 2010 an der Studienfahrt in den Bodenseekreis teilgenommen. Das Hauptziel dieses Treffens war das Kennenlernen der Organisation und der funktionalen Grundsätze der Sozialhilfe in Deutschland, und insbesondere im Bodenseekreis, sowie der Austausch von Erfahrungen im Fachgebiet mit Mitarbeitern des befreundeten Landkreises. Das Programm fand vor allem in Form von Vorträgen und Diskussionsrunden statt sowie als Besichtigungen von Einrichtungen, die verschiedene Unterstützungsformen anbieten. Das Projekt wurde aus Mitteln der Stiftung für deutsch- polnische Zusammenarbeit gefördert. Eine Fortsetzung im Jahr 2011 in Tschenstochau ist bereits geplant. 

Sommerlager am Bodensee

Kinder und Jugendliche aus zwei vom Hochwasser überfluteten Gemeinden sowie aus einem ebenfalls betroffenen Kinderheimen des polnischen Partnerkreises Tschenstochau kamen im Juli an den Bodensee, um zwei Wochen unbeschwerte Ferien zu erleben und sich von den vergangenen Wochen zu erholen. Das Landratsamt Bodenseekreis hat diese Sommerlager federführend organisiert und gemeinsam mit dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk als Projekt "Hochwasserhilfe" finanziert. Das Programm beinhaltete einige Ausflüge in die Region (samt Schifffahrt auf dem Bodensee) sowie einen Wasserski-Kurs für die Jugendlichen. Besonders gern nahmen die Teilnehmer an einem „Malerei-Wettbewerb“: Zuerst verteilte man Zettel mit polnischen und deutschen Namen von Tieren - dann haben die Teilnehmer gegenseitig mit Körperfarben die Tiere abgebildet. Der Nebeneffekt der Action war das Lernen von Tiernamen auf Deutsch. In einer spielerischen Art lernten die Teilnehmer auch weitere Wörter und Redewendungen, die sie sofort benutzen und den Verständigungserfolg genießen konnten. Weil die Gruppe auf einem öffentlichen Campingplatz untergebracht wurde, war die Möglichkeit die neu erworbene Sprachkenntnisse einzusetzen immer da.

IBO-Stand für die polnische Kreispartnerschaft

In diesem Jahr wurde während der Verbraucher-Messe im März ein neues Konzept ausprobiert. Ein Info-Stand zu Polen und polnischen Partnerkreis integrierte man in den Auftritt des Landratsamtes Bodenseekreis. Die Besucher fragten vor allem nach den touristischen Eigenschaften Polens  und der Region Tschenstochau sowie nach der vom Landratsamt im Herbst geplanten Bürgerreise. 

Polnischer Partnerkreis ehrt Dudzinski-Tann

Landrat Andrzej Kwapisz überreicht Johanna Dudzinski-Tann die Statuette für ihre Verdienste um den Landkreis Tschenstochau. (Foto: privat)

Der Landkreis Tschenstochau hat Johanna Dudzinski-Tann für ihre Verdienste um den polnischen Partnerkreis ausgezeichnet. Damit wurde sie für ihr Engagement als Vorsitzende des Deutsch-Polnischen Freundeskreises am Bodensee e.V. geehrt. „Sie haben sich um das freundschaftliche Verhältnis zwischen unseren beiden Regionen auf besondere Weise verdient gemacht“, sagte Landrat Andrzej Kwapisz bei der feierlichen Überreichung der Statuette vergangene Woche in der Tschenstochauer Philharmonie.

„Mir liegt es sehr am Herzen, dass sich die Menschen auch über Grenzen hinweg verstehen“, so Johanna Dudzinski-Tann bei der Preisverleihung. Die Mitarbeiterin des Landratsamts Bodenseekreis  organisierte in den zurückliegenden zehn Jahren über 60 Fachgespräche zum Erfahrungsaustausch zwischen den kommunalen Behörden. Zudem initiierte sie Bürgerreisen nach Tschenstochau und Krakau, auf denen die Besucher vom Bodensee den Partnerkreis sowie die polnische Geschichte und Kultur kennen gelernt haben.

Mit besonderem Dank hob Landrat Kwapisz auch die jährlichen deutsch-polnischen Benefizbälle in Friedrichshafen hervor: „Die Spenden aus unserem Partnerkreis kommen den Kinderheimen in Tschenstochau zugute. Sie ermöglichen  Deutschunterricht für die Kinder und finanzieren vielen von ihnen Sommerferien am Bodensee“, erklärte der polnische Politiker.

Der Bodenseekreis pflegt seit 1999 eine Partnerschaft mit dem Landkreis im Südwesten Polens.

Deutsch-Polnische Ballnacht: Längst eine wunderbare Tradition

Südkurier 1.2.2010. Brigitte Geiselhart
"Schwaben und Badener sind ja an sich schon richtig gute Entertainer. Wenn aber dann womöglich noch polnisches Blut in den Adern fließt, dann scheint das durch nichts mehr zu toppen zu sein. Die Stimmung auf der deutsch-polnischen Ballnacht im Graf-Zeppelin-Haus war jedenfalls richtig klasse.

Das ausgelassene und tanzfreudige Publikum ließ sich nicht lange bitten – sei es zur eleganten Eröffnungspolonaise, zu Walzer, Samba oder Tango. Auch „Anneliese“ und „Rosamunde“ waren auf dem Parkett gern gesehen und so manche Polka fegte zu den spritzigen Klängen der österreichisch-polnischen Band „Sajb“ durch den von fleißigen ehrenamtlichen Helfern in den polnischen Nationalfarben weiß und rot geschmückten Ludwig-Dürr-Saal.

Bei der mittlerweile siebten Auflage der deutsch-polnischen Ballnacht kann man längst von einer wunderbaren Tradition sprechen. Eingeladen hatte wie immer der „Deutsch-Polnische Freundeskreis Tschenstochau e.V.“ mit seiner Vorsitzenden und Partnerschaftsbeauftragten des Landkreises, Johanna Dudzinski-Tann, an der Spitze. Vermisst wurden in diesem Jahr die Gäste aus Tschenstochau – das war leider dem schlechten Wetter geschuldet. Aus dem gleichen Grund hatte auch Elzbieta Sobótka, Generalkonsulin aus München, kurzfristig absagen müssen.
 
Wie immer ging es aber nicht nur um einen gelungenen Abend, sondern in erster Linie darum, durch die Benefizveranstaltung zwei Kinderheime im Kreis Tschenstochau zu unterstützen. Dazu trug natürlich auch die dank vieler Sponsoren ermöglichte Tombola bei, bei der es als Hauptgewinn einen Rundflug für drei Personen über den Bodensee zu gewinnen gab. Noch in diesem Jahr will man etwa 20 polnische Waisenkinder einladen, um ihnen einige schöne Tage am See, aber auch den Zugang zur deutschen Sprache, zu ermöglichen.

Eine gute Figur machten aber nicht nur die motivierten Tänzerinnen und Tänzer, sondern auch „Kraball“ in Gestalt von Anselm Schreiber und Manuel Baus. Mit einer professionellen Performance zeigten die Jungs, was sie mit Diavolo und schwingenden Keulen alles drauf haben und tauchten den Saal in herrlich mysteriöse Schwarzlicht-Atmosphäre.

Zu guten Gesprächen in den Tanzpausen gab's genügend Gelegenheit – zur Stärkung am Büfett natürlich auch. Aber ausruhen? Wozu? Also nichts wie ab aufs Parkett und so richtig abgetanzt" 

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