Landwirt/Landwirtin
Die Ausbildung zum Landwirt/zur Landwirtin dauert 3 Jahre. Im 1. Ausbildungsjahr wird die landwirtschaftliche Berufsschule in Vollzeitform besucht (nächste Standorte: Radolfzell, Wangen i. A., Sigmaringen). Das 2. und 3. Ausbildungsjahr findet im dualen System, Ausbildungsbetrieb und Berufsschule, statt. Grundlage hierfür ist ein Ausbildungsvertrag mit einem anerkannten Ausbildungsbetrieb. Dieser Vertrag muss vor Beginn der Ausbildung dem zuständigen Landwirtschaftsamt vorgelegt werden. Der Berufsschulunterricht findet zur Zeit in Radolfzell, Ravensburg und Sigmaringen an einzelnen Wochentagen statt. Während des 2. und 3. Ausbildungsjahres ist ein Ausbildungsnachweis zu führen. In dieser Zeit sind überbetriebliche Maßnahmen wie Ausbildungstreffen und Überbetriebliche Ausbildung (ÜbA) in einem tierischen Schwerpunkt zu besuchen. Zur Zwischenprüfung im 2. Lehrjahr und zur Abschlussprüfung am Ende des 3. Lehrjahres muss man sich anmelden.

Wirtschafter/in für Landbau
Die Weiterbildung zum/zur Wirtschafter/in für Landbau findet an einer Fachschule für Landwirtschaft statt (nächste Standorte: Ravensburg, Donaueschingen, Biberach). Sie dauert 3 Winterhalbjahre und 2 Sommerhalbjahre. Von November bis März wird in 25 - 30 Wochenstunden Fachwissen vermittelt. Zwischen April und Oktober finden sich die Studierenden an 15 - 20 Tagen zum fachpraktischen Unterricht ein. Neben den produktionstechnischen Fächern Tierische und Pflanzliche Erzeugung werden Inhalte zur Unternehmensführung und Betriebswirtschaftslehre vermittelt. In der abschließenden Facharbeit werden in der Regel der heimatliche Betrieb analysiert, Optimierungsschritte herausgearbeitet und Weiterentwicklungsmöglichkeiten berechnet. Der Abschluss qualifiziert für ein Studium an einer Hochschule.

Staatlich geprüfte/r Techniker/in
Die nächstgelegene „Technikerschule“ befindet sich in Sigmaringen. In 22 Monaten Vollzeitunterricht wird Wissen in den produktionstechnischen Fächern, in der Betriebswirtschaft und Unternehmensführung und zu vor- und nachgelagerten Bereichen der Landwirtschaft vermittelt. In der Regel wird der heimatliche Betrieb analysiert, optimiert und weiterentwickelt. Darüber hinaus wird auf die Ausbildereignungsprüfung vorbereitet. Mit dem Abschluss erwirbt man die allgemeine Fachhochschulreife.

Landwirtschaftsmeister/in
Die Weiterbildung zum/zur Landwirtschaftsmeister/in ist in der Regel eng mit dem/der Wirtschafter/in für Landbau verbunden. In der Regel setzt sie den Besuch der Fachschule voraus und dauert anschließend noch ca. ½ Jahr. Um den Meistertitel zu erlangen, müssen unter anderem eine Ausbildereignungsprüfung abgelegt und ein Projekt durchgeführt werden. Die Organisation wird vom Regierungspräsidium übernommen.

Bundesprogramm Ausbildungsplätze sichern

Kleine und mittlere Unternehmen, die in „Corona-Zeiten“ ausbilden, können bei der Bundesagentur für Arbeit eine Ausbildungsprämie (oder andere Förderungen) beantragen. Voraussetzung für die Prämie sind Umsatzeinbußen oder Kurzarbeit während der Corona-Krise. Die Ausbildungsprämie wird unterschieden in „Ausbildungsprämie“ und „Ausbildungsprämie plus“:

Die „Ausbildungsprämie“ dient dem Erhalt von Ausbildungsplätzen. Betriebe, die ihre bisherige Anzahl an Auszubildenden beibehalten, können 4.000 Euro für jedes begonnene Ausbildungsverhältnis ab 1. Juni 2021 beantragen. Die „Ausbildungsprämie plus“ dient der Schaffung von Ausbildungsplätzen. Betriebe, die bisher keinen Auszubildenden hatten oder mehr Auszubildende als im Durchschnitt der drei vorhergehenden Jahre beschäftigen, können 6.000 Euro für jeden zusätzlichen Ausbildungsvertrag ab 1. Juni 2021 beantragen.
Eine Doppelförderung, auch mit anderen Programmen, ist auszuschließen. Die Förderung ist eine De-minimis-Beihilfe und fällt unter deren Gesetzmäßigkeiten.

Die Anträge müssen bis spätestens 3 Monate nach Ablauf der Probezeit gestellt werden.
Nähere Informationen und Formulare gibt es bei der Bundesagentur für Arbeit. https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/finanziell/bundesprogramm-ausbildungsplaetze-sichern