Das Nahrungsspektrum der erwachsenen Amphibien umfasst die verschiedensten Arten von Kleintieren. Gefressen wird alles, was überwältigt werden kann: Schnecken, Würmer, Asseln, Spinnen, Insekten und Insektenlarven; manche Arten, vor allem die größeren, ernähren sich gelegentlich auch von kleineren Artgenossen oder anderen Amphibienarten. Molche können im Frühjahr Laich und frisch geschlüpfte Larven des Grasfroschs dezimieren, während umgekehrt die sehr früh im Jahr schlüpfenden Grasfrosch-Larven die Eier von Molchen und anderen Amphibienarten fressen können.

Fressfeinde

Zu den Fressfeinden der erwachsenen Amphibien gehören in erster Linie Reiher, Krähen, Spitzmäuse, Igel, Fuchs, Iltis und die auf Amphibien, vor allem auf Grünfrösche, spezialisierte Ringelnatter. Frisch geschlüpfte Jungtiere werden auch von kleineren Vögeln (z. B. dem Neuntöter), großen Laufkäfern und Spitzmäusen gefressen. Laich und Junglarven fallen in natürlichen Gewässern vor allem Wasserinsekten (Wasserkäfern, Wasserwanzen, Libellenlarven) zum Opfer. In Fischweihern und Angelgewässern spielen Nutzfische als Fressfeinde eine entscheidende Rolle; bei sehr hohem künstlichem Besatz mit Karpfenfischen verschwinden mit Ausnahme der Erdkröte praktisch alle Arten aus solchen Gewässern, bei Forellenbesatz kann sich auch die Erdkröte nicht mehr halten. - Die Rolle des Weißstorchs als Amphibien-Prädator wird oft stark überschätzt.

Etliche Amphibienarten haben Schutzmechanismen entwickelt, um sich vor Fischen zu schützen. Hierzu gehört der extrem frühe Laichtermin von Grasfrosch und Springfrosch; bis die Fische aktiv werden, sind die Kaulquappen dieser Arten soweit entwickelt, dass sie Chancen haben, sich vor Fischen einigermaßen in Sicherheit zu bringen. Erdkröten-Larven werden von den meisten Fischen wegen ihres schlechten Geschmacks nicht gefressen; wird eine Larve trotzdem gefressen (von einem "unerfahrenen" Fisch), gibt sie einen Signalstoff ab, der dafür sorgt, dass andere Erdkrötenlarven die betreffende Stelle eine Zeitlang meiden. Berg- und Teichmolch entwickeln bei Anwesenheit von Großlibellenlarven höhere Schwanzflossen und stärkere Schwanzmuskulatur und reduzieren so das Risiko, "erwischt" zu werden (SCHMIDT & VAN BUSKIRK 2000).