Gemeinde, Straße, Netzknotenpunkte:
Markdorf, Hagnau; K7746 zwischen Ittendorf und Hagnau8321-008 / 8321-021

DTV:
1300 Kfz/24h

Wanderung:
Zuwanderung aus dem westlichen Teil des Waldgebiets "Weingarten" zu Laichgewässern im östlichen Teil (WBK-Biotope 4827, 4833, 4847, 4847, 4849 und weitere Tümpel).

Länge des überquerten Abschnitts:
Ca. 2.000 m

Schutzmethode:
Seit 1993 nächtliche Vollsperrung von 19:00 bis 07:00 Uhr. Verkehrsrechtliche Anordnung vom 05.03.1993.

Größenordnung:
Nicht bekannt

Wandernde Arten:
Erdkröte, Grasfrosch, vereinzelt Molche; möglicherweise Springfrosch

Aktueller Stand:
Weiterhin nächtliche Sperrungen

Ansprechperson:
Straßenmeisterei Markdorf
 

Zuwanderung aus dem westlichen Teil des Laubwaldgebiets "Weingarten" zu Laichgewässern im östlichen Teil (WBK-Biotope 4827, 4833, 4847, 4847, 4849 und weitere verstreute, nicht kartierte Tümpel). Das sehr strukturreiche Waldgebiet mit seinem hohen Anteil naturnaher Waldgesellschaften feuchter Standorte und seinen vielen Gewässern ist ein optimaler Ganzjahreslebensraum für die Waldarten unter den Amphibien (Grasfrosch, Erdkröte, Bergmolch); möglicherweise kommt im Gebiet auch der Springfrosch vor (Einzelbeobachtungen 1983 von Felix BEER, mdl.; eigene Beobachtung 1987).

Das Waldgebiet wird von Norden nach Süden von der K7746 durchschnitten, die die B33 und die B31 verbindet. Diese Straße wird seit 1993 in Wanderungsnächten im Frühjahr gesperrt. Gesperrt wird der Abschnitt vom Waldbeginn im Norden bis unmittelbar vor der Einfahrt zum Haldenhof im Süden; die Zufahrt zum Gewerbegebiet Langbrühl und zum nördlich davon gelegenen Sportgelände bleibt frei. Der Aufbau der Schranken erfolgt durch die Markdorfer Straßenmeisterei, das Öffnen und Schließen wird von Hagnauer und Markdorfer Privatleuten koordiniert und durchgeführt. Die Straßenmeisterei wird entsprechend informiert

Unmittelbar südlich des gesperrten Abschnitts liegt der 0,3 ha große Hagnauer Weiher (§24a-Biotop 2101), der von einer größeren Erdkrötenpopulation angesteuert wird, die u. a. Landlebensräume im Feuchtgebiet "Langbrühl" (§24a-Biotop 2100) bewohnt. Diese Wanderung liegt außerhalb des gesperrten Bereichs; es kam dementsprechend in den vergangenen Jahren zu Verlusten in Wandernächten, zumal viele Männchen auf der unmittelbar am Weiher verlaufenden Straße warten, um die anwandernden Weibchen abzufangen.

Ob die Zuwanderung von Westen in diesem Bereich noch besteht ist unklar: In Höhe des Weihers wurden auf beiden Seiten der Straße senkrechte Bordsteine gesetzt, die eine Zuwanderung aus dieser Richtung stark erschweren und eine Abwanderung der Jungtiere nach Westen weitgehend unmöglich machen, zumal auf der Ostseite mehrere Gullys unmittelbar am Bordstein liegen.

Um die Zu- und Abwanderung von und nach Westen weiterhin zu ermöglichen, sollten die Bordsteine abgeschrägt und die Gullys amphibiensicher abgedeckt werden.

Um die verkehrsbedingten Verluste am Hagnauer Weiher zumindest teilweise zu kompensieren und gleichzeitig die Eingriffe beim Bau des Gewerbegebietes Langbrühl teilweise auszugleichen, wurde etwa Mitte der 90er Jahre ein rund 0,7 ha großes "Ausgleichsgewässer" unmittelbar am Rand des Gewerbegebietes angelegt; in diesem Gewässer laichen inzwischen Erdkröte und Grasfrosch, vermutlich auch weitere Arten.