Was mich beim Malen besonders interessiert, ist das Erzählen von Geschichten. Diese können von philosophisch-literarischen Erzählungen oder persönlichen Erfahrungen inspiriert sein. Entscheidend erscheint mir der Versuch, Gemeinplatze aufzusuchen, sprich Bildinhalte, Szenerien oder Atmosphären zu kreieren, in denen sich die Betrachter*innen wiederfinden, aber auch aufgefordert werden, einen Blick über das vordergründig Sichtbare, über die bekannte Erzählung hinauszuwagen. Das Spiel mit Symbolen ermöglicht es mir, mich innerhalb einer kunst- bzw. kulturgeschichtlichen Tradition zu situieren. Die beiden Bilder Monkey Business und Posthuman rekurrieren auf bekannte Motive aus der Kunst- und Kulturgeschichte: auf die biblische Erzählung von Menschwerdung und Sündenfall und auf die Geburt der Venus. Beide beinhalten jedoch Komponenten, die eine einfache und kohärente Erzählung stören. Der Bildtitel Spectre spielt u. a. auf eine These des französischen Philosophen J. Derrida an, die besagt, dass eine Erfahrung, welche wir nicht kritisch reflektieren, sondern verdrängen, in Form einer Heimsuchung, als Gespenst (Spectre) wiederkehrt.