Wie gehen Jugendliche mit Geld um?

Die Hemmschwelle sich zu verschulden, also auf „Pump“ zu leben, sinkt allgemein, gleichzeitig wächst das Niveau der Ansprüche. Vieles, was vor ein oder zwei Jahrzehnten noch purer Luxus war, wird heute als selbstverständlich betrachtet. Die oft verdrängte Folge dieser Entwicklung: Die Zahl der jungen Menschen, die durch unbedachten Konsum in finanzielle Schwierigkeiten geraten, ist kontinuierlich gestiegen. Verschuldete Jugendliche und junge Erwachsene schaden sich selbst, indem sie sich um ihre Zukunftschancen bringen, und sie schaden zudem der Wirtschaft: Die Zahlungsmoral sinkt, Kredite sind oft uneinbringlich und wer pleite ist, ist ein schlechter Kunde. Die Spielräume werden also auf beiden Seiten eingeengt.

Es ist schwierig, junge Menschen für dieses Thema zu sensibilisieren. Zu leicht wird die Botschaft als Aufforderung zum Konsumverzicht verstanden und gerade das kommt nicht an. Die Bodensee Agenda 21 möchte sich deshalb diesem für die Zukunftschancen junger Leute so wichtigen Thema spielerisch über einen Film- / Videowettbewerb nähern. Er wendet sich an Jugendliche und junge Menschen aus der gesamten internationalen Bodenseeregion zwischen 14 und 25 Jahren und fordert sie auf, ihr Lebensgefühl in Sachen „Geld - Shopping - Marken - Kredite - Schulden“ einmal in Wort und Bild festzuhalten. Denn Jugendliche sind selbst Experten für ihr eigenes Leben, die ein Gespür haben, worauf es ankommt. Sie verfügen über ihre eigene Sprache bzw. Bilder, die auch von anderen Jugendlichen verstanden werden. Um dieses kreative Potenzial zu wecken, sollen sie über den Wettbewerb dazu motiviert werden, sich Gedanken über ihren Lebensstil zu machen und diesen filmerisch Ausdruck zu verleihen.

Erlaubt ist, was immer dazu einfällt: es kann ein kleiner Spielfilm sein, ein Stummfilm, ein Videoclip, Interviews oder ganz etwas anderes. Allerdings sollte die Filmdauer 5 Minuten nicht überschreiten. Als Einstieg und Anregung wurde im Rahmen der Bodensee Agenda 21 bereits ein Video entwickelt, in dem 6 junge Menschen ihre Lebenshaltung im Umgang mit Geld und ihre Wünsche an die Zukunft schildern. Dieses Video eignet sich auch für die Behandlung des Themas im Schulunterricht und kann bei der Geschäftsstelle Bodensee Agenda 21 angefordert werden. Weitere Hilfestellungen gibt es auch im Internet unter www.bodensee-agenda21.net unter Agenda Kids. Unter anderen findet man hier auch eine kleine Anleitung mit 8 Schritten für die Entstehung eines Films/Videos. Betreut wird der Filmwettbewerb vor Ort von den Regionalen Anlaufstellen der Bodensee Agenda 21 (siehe beiliegende Liste).

Mitmachen können Schulklassen, Film-AGs, Jugendgruppen, Freunde oder auch Einzelpersonen. Einsendeschluss für Beiträge ist der 06.09.2004. Als Preisgeld stehen 3.000.- € zur Verfügung. Eine internationale Jury aus Experten in Sachen Film, Jugendarbeit und Nachhaltigkeit wird Ende September die Preisträger ermitteln. Die besten Filme wer-den dann im Rahmen einer öffentlichen Präsentation am 13.10.2004 in Bregenz vorgestellt werden.

Der Filmwettbewerb ist Teil des Jugendpro-gramms der Bodensee Agenda 21. Seit Ende 2002 werden mit verschiedensten altersgerechten Aktivitäten und Angeboten (Internetschnitzeljagd, Jugendgipfel, Jugenddeklaration, Bilderbuch) Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen nachhaltige Lösungsansätze aus den Bereichen Wirtschaft, Umwelt , Soziales und globale Verantwortung näher gebracht, zum Nachdenken angeregt und zum Mitmachen aufgefordert.

Nähere Informationen und Hilfestellung gibt es bei der

Kontaktstelle Agenda 21

Landratsamt Bodenseekreis

Brunhilde Kraffzik-Knauber

Tel.: + 49 / (0)7541-204-5513

Fax: + 49 / (0)7541-204-7-513

agenda@bodenseekreis.de

www.bodensee-agenda21.net

 

Info:

Die Bodensee Agenda 21 ist ein Projekt der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), die das Bodensee-leitbild unter den Gedanken der Nachhaltigkeit gestellt hat. Das Ziel der Bodensee Agenda 21 ist eine nachhaltige Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft in der Regio Bodensee. Mitglieder der IBK sind: Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, das Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg.