Integrierte Leitstelle Bodenseekreis zertifiziert

Die Integrierte Leitstelle Bodenseekreis für die Feuerwehr und den Rettungsdienst hat sich einem Qualitätsmanagement unterzogen und erfolgreich bestanden. Damit ist die Leitstelle  im Landratsamt Bodenseekreis in Friedrichshafen die erste Leitstelle in Baden-Württemberg, die gleichzeitig mit dem gesamten Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes das QM-Zertifikat erhalten hat. 

Bodenseekreis: Manchmal ist es eine Bagatelle, manchmal droht große Gefahr, wenn in der Integrierten Leitstelle ein Notruf über die Notrufnummer 112 oder 19222 eingeht. Die insgesamt 12 Disponenten unter der Leitung von Christoph Föhr wissen genau, an welchem Standort im Bodenseekreis die Einheiten der Feuerwehr, des Rettungsdienstes, der DLRG, des THW sowie des Hubschrauber und der Notärzte einsatzbereit sind. Sie können innerhalb von Sekunden entscheiden, welche Einheiten den kürzesten Weg zum Einsatzort haben.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass in diesen "Zentrum der Lebensrettung" zur Annahme von Hilfeersuchen und Alarmierung jeder Ablauf perfekt funktioniert. Die Technik und der Mensch müssen hundertprozentig aufeinander abgestimmt sein, so die im Landratsamt zuständige Dezernentin Sabine Reiser.
Deshalb hat sich die Integrierte Leitstelle Bodenseekreis in diesem Jahr zusammen mit dem Sachgebiet Feuerwehrwesen im Landratsamt und dem Kreisverband Bodenseekreis des Deutschen Roten Kreuzes einem zeitaufwändigen und äußerst arbeitsintensiven Qualitätsmanagement unterzogen.
Mit drei Arbeitsgruppen, so genannten „Qualitätszirkel„ bestehend aus Mitarbeitern der Integrierten Leitstelle und aus Mitarbeitern aus dem Rettungsdienst wurden intensiv Bereiche der täglichen Arbeit  analysiert, die schon jahrelang zur Routine gehören. „Dabei sind wir auf einige Verbesserungen gestoßen, die im Kopf schon lange vorhanden waren aber teilweise aus Zeitmangel nicht umgesetzt werden konnten“, berichtet Christoph Föhr.

Was bedeutet eigentlich „Qualitätsmanagement“ in einer Integrierten Leitstelle?  Abgebildet werden unter anderem die komplexen und vielfältigen Abläufe wie etwa die Optimierung von Kommunikationsstrukturen, professionelle Lösungsstrategien und die Koordination aller Einsatzmittel im so genannten Tagesgeschäft. Auch im Großschadensfall ist es wichtig einen gut vorbereiteten und durchdachten Ablauf parat zu haben.
Aber auch die Motivation der Mitarbeiter und die Ausstattung und Gestaltung von Arbeitsräumen spielt dabei eine große Rolle. Erkannte Verbesserungen werden umgesetzt, um das gesamte System noch besser und effizienter zu machen. Hierzu wurde das Knowhow der Disponenten im Feuerwehrwesen und im Rettungsdienst mit viel Engagement und äußerster Präzision in einem eigenen, umfangreichen Handbuch zusammengetragen. Alle regelbaren Prozesse in der Integrierten Leitstelle können mit Hilfe des Qualitätsmanagements jetzt in einer ständig gleich bleibenden Qualität abgewickelt werden. Unberührt davon sind die Gesprächsführung und die Disposition, die immer noch fallspezifisch ausgeführt werden.
Viel Arbeit und jede Menge Freizeit wurden von den „Qualitätszirkeln“ in den vergangenen Monaten erbracht. „Wir alle fanden es äußerst spannend, mit dem Qualitätsmanagement unseren Arbeitsplatz selbst verbessern zu können“, resümierten die Mitarbeiter der Leitstelle. Das erarbeitete Handbuch soll jetzt nicht als Akte, in einem der Schränke verschwinden, sondern als Arbeitshilfe immer wieder mit neuen Aspekten ergänzt werden.

Die gesamte Maßnahme wurde ständig von der Geschäftsführerin des DRK, Rosemarie Schneider und dem Kreisbrandmeister des Bodenseekreises, Henning Nöh verantwortlich begleitet und unterstützt. Das Ergebnis dient den Bürgerinnen und Bürgern, die weiterhin eine schnelle Hilfe in verbesserter Qualität bekommen.
In einem Jahr ist es wieder soweit. Da werden die QM-Beauftragten erneut die Integrierte Leiststelle Bodenseekreis auf ihre Qualität prüfen.
 
 
Info: Im vergangenen Jahr erreichten zirka 200.000 Anrufe die Integrierte Leitstelle Bodenseekreis.