„Mitmachen Ehrensache“ im Bodenseekreis: 5.493,50 Euro für soziale Zwecke

Statt zur Schule zu gehen, jobbten 193 Jugendliche aus neun Schulen im Bodenseekreis am Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember 2019 im Rahmen der Aktion „Mitmachen Ehrensache“ bei 150 verschiedenen Firmen und Einrichtungen. Die fleißigen jungen Leute verzichteten auf das verdiente Geld und spendeten es an ausgewählte soziale Projekte. 5.493,50 Euro haben die Schülerinnen und Schüler im Bodenseekreis dabei zusammenbekommen. Die Jugendlichen konnten selbst bestimmen, was oder wen sie mit ihrem Einsatz unterstützen wollten.

Spitzenreiter der teilnehmenden Schulen im Bodenseekreis war die Gemeinschaftsschule Salem mit 44 Schülerinnen und Schülern, gefolgt vom Graf-Zeppelin-Gymnasium Friedrichshafen mit 37 und der Häfler Bodenseeschule mit 36 Teilnehmenden. Neun Empfänger wurden mit Spenden bedacht, zum Beispiel die SOS Kinderdörfer, Patenkinder in Afrika, die Hieronimuß` Doctor Clowns, die Urmel Kinderkrebshilfe, Namibiakids und die Kindertrauergruppe des Kinderhospizdienstes „Amalie“.

Die Schülerinnen und Schüler des Karl-Maybach-Gymnasiums Friedrichshafen haben zum Beispiel insgesamt 540 Euro erarbeitet. Tabea Kuhlmann, ehrenamtliche Botschafterin für „Mitmachen Ehrensache“ erklärt, für welchen guten Zweck dieser Betrag gespendet wird: „Uns war es wichtig, dass das Geld Kindern und Jugendlichen aus der Region zugutekommt, die Hilfe in einer schwierigen Situation brauchen. Deshalb haben wir das Kinderhospiz St. Nikolaus im Allgäu ausgewählt, gerade auch weil es die einzige Einrichtung dieser Art hier in der Gegend ist.“

Simone Pschorn vom Kinderhospiz St. Nikolaus beschreibt, wofür die Spendengelder von „Mitmachen Ehrensache“ eingesetzt werden: „Die Situation von Familien, in denen unheilbar und lebensverkürzend erkrankte Kinder und Jugendliche leben, ist oft von enormer Anspannung, Ängsten, Konflikten, offenen Fragen und organisatorischen Problemen geprägt. Wenn diese Familien zu uns ins Kinderhospiz St. Nikolaus kommen, ist das für sie auch eine Auszeit und eine Entlastung. Wir unterstützen bei der Betreuung, begleiten die Familien in dieser schwierigen Phase und helfen dabei, Abschied zu nehmen.“ Das Kinderhospiz St. Nikolaus ist eines von lediglich 15 Kinderhospizen in ganz Deutschland und finanziert sich zu einem großen Teil über Spenden.

Nicht möglich gewesen wäre der Aktionstag ohne die Firmen, Einrichtungen und Institutionen, die den Jugendlichen die vielen Möglichkeiten zum Kurzjobben gegeben haben. Die Bandbreite war groß und reichte von Apotheken, Arztpraxen, Blumenläden, Drogerien, Supermärkten, Bäckereien und Hotels über Handwerksbetriebe, Kindertagesstätten und Behörden. Landrat Lothar Wölfle dazu: „Ich freue mich sehr, dass bereits im ersten Aktionsjahr hier im Bodenseekreis so viele Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber den Aktionstag als Chance für sich erkannt haben. Denn von ‚Mitmachen Ehrensache‘ profitieren alle Beteiligten. Die Jugendlichen können den Aktionstag dafür nutzen, mögliche Berufs- und Arbeitsmöglichkeiten aus der Nähe kennenzulernen und die Unternehmen bekommen Kontakt zu jungen Menschen, die sich möglicherweise später für einen Ausbildungsplatz interessieren.“ Der Landrat ist auch Schirmherr des Aktionstags „Mitmachen Ehrensache“ im Bodenseekreis.

Eine wichtige Rolle haben außerdem die jugendlichen Botschafterinnen und Botschafter. „Als Botschafter hat man die Möglichkeit andere Schüler für das Projekt zu begeistern. An unserer Schule haben wir per E-Mail an alle Eltern und Schüler ein Infoschreiben geschickt. Zudem sind wir Botschafter mit unseren Verbindungslehrern in die Klassenzimmer gegangen, haben das Projekt vorgestellt und zum Mitmachen aufgerufen. Natürlich darf man als Botschafter auch selbst arbeiten und Geld verdienen und so zur Spende beitragen. Neben dem guten Zweck und der Abwechslung im Schulalltag ist das Reinschnuppern in Berufe eine tolle Sache! Mir hat es als Botschafterin und beim Arbeiten bei meiner Arbeitgeberin, der Schwäbischen Zeitung, viel Spaß gemacht. Also macht beim nächsten Mal als Botschafter mit und motiviert andere Schülerinnen und Schüler bei ‚Mitmachen Ehrensache‘ teilzunehmen! Es lohnt sich und am Ende bekommt man sogar ein Zertifikat für den Qualipass,“ sagt die 12-jährige Elisabeth Ansmann, ehrenamtliche Botschafterin für „Mitmachen Ehrensache“ am Graf-Zeppelin-Gymnasium.

„Wenn Corona es zulässt, soll der Aktionstag ‚Mitmachen Ehrensache‘ auch in diesem Jahr im Bodenseekreis stattfinden. Geplant ist die Aktionswoche vom 30. November bis 7. Dezember 2020“, freut sich Paul Fischer, Kreisjugendreferent des Bodenseekreises, auf die nächste Aktionsrunde.

Das Projekt „Mitmachen Ehrensache“ wird im Bodenseekreis gemeinschaftlich koordiniert vom Kreisjugendreferat, der Koordinationsstelle Bildungsregion und der Servicestelle für Bürgerschaftliches Engagement.

www.mitmachen-ehrensache.de

Bildinfo: 
Scheckübergabe am Karl-Maybach-Gymnasium mit Oberstudiendirektor Christoph Felder (links), der ehrenamtlichen Botschafterin für „Mitmachen Ehrensache“ Tabea Kuhlmann (zweite von links), mehreren engagierten Schülerinnen und Schülern, Simone Pschorn, Spendenempfängerin vom Kinderhospiz im Allgäu und dem Kreisjugendreferent Paul Fischer.
Elisabeth Ansmann, ehrenamtliche Botschafterin für „Mitmachen Ehrensache“ am Graf-Zeppelin-Gymnasium.
Fotos: Landratsamt Bodenseekreis