30. August 2018:
Partnerschafts-Besuch aus dem Landkreis Leipzig

Die Partnerschaft der Landkreise Leipzig und Bodenseekreis ist um ein Kapitel fortgeschrieben worden: 17 Leipziger Kreisräte und Führungskräfte des dortigen Landratsamts haben Ende August gemeinsam mit Landrat Henry Graichen den Bodenseekreis besucht. Der zweieinhalbtägige Aufenthalt bot den Sachsen sowohl viele Gesprächsgelegenheiten als auch Einblicke in die Besonderheiten der Region. Landrat Lothar Wölfle, hiesige Kreisräte und Verwaltungsleute begleiteten die Gruppe bei ihrer Tour durch den Bodenseekreis.

„Neben der sehr angenehmen und horizonterweiternden menschlichen Seite dieser Kreispartnerschaft entdecken wir immer mehr Arbeitsfelder, in denen wir wirklich voneinander lernen können“, sagte Landrat Wölfle beim mehrstündigen kommunalpolitischen Gespräch am Donnerstag, 30. August 2018 im Landratsamt. So interessierten die Gäste beispielsweise die Erfahrungen des Abfallwirtschaftsamts mit der Biotonne, die in dem ostdeutschen Landkreis demnächst eingeführt werden soll. Im Gegenzug präsentierten die Verantwortlichen des Landratsamts der Kreisstadt Borna, wie sie sich auf einen Ausbruch der afrikanischen Schweinepest vorbereiten. Auch der kommunale Ausbau des Breitbandnetzes, das Anliegen- und Beteiligungsportal www.sags-doch.de und die Vorbereitungen auf die Landesgartenschau waren Themen des Gespräches.

„Die kommunale Selbstverwaltung bringt es mit sich, dass viele vieles parallel entwickeln und tun. Da sind solche Begegnungen mit Blicken von und nach außen sehr wertvoll“, betonte Leipzigs Landrat Henry Graichen.

Beeindruckt zeigten sich die Gäste dann beispielsweise auch bei einer Besichtigung der Apfelsortieranlage der BayWa in Kressbronn. In Spitzenzeiten arbeiten hier rund 150 Mitarbeiter, jährlich werden etwa 200.000 Tonnen Obst sortiert und verladen. Auch die Vielseitigkeit und Geschichte des Tettnanger Hopfens stieß beim Besuch des Hopfenmuseums auf Interesse. Am Freitag standen neben einer Visite der Klosterkirche Birnau, der Galerie Bodenseekreis und des Staatsweinguts Meersburg auch ein Besuch im Gemeindepsychiatrischen Zentrum Überlingen auf dem Programm. Der Bodenseekreis ist einer von mehreren Gesellschaftern der Einrichtung. Menschen mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen finden hier in verschiedenen Bereichen Arbeits-, Kontakt- und Betreuungsangebote, beispielsweise in der hauseigenen Wäscherei oder Druckerei. Über 100 Personen werden hier aktuell auf diese Weise betreut.

Der Bodenseekreis pflegt seit 1990 einen engen Kontakt zum Leipziger Umland, damals dem Landkreis Grimma. Aufgrund einer Verwaltungsreform im Jahr 1994 wurde der Kreis Grimma mit dem Kreis Wurzen zum Muldentalkreis zusammengelegt, der wiederum 2008 im heutigen Landkreis Leipzig aufging. Dieser erstreckt sich wie ein südlicher Kragen um die Stadt Leipzig. Die Einwohnerzahl ist mit rund 258.000 nur etwas größer als die des Bodenseekreises (rund 213.000 Einwohner). Seine Fläche ist mit 1.647 Quadratkilometern aber mehr als doppelt so groß (Bodenseekreis: 665 Quadratkilometer). Zuletzt war im September 2017 eine Delegation aus Bodenseekreisräten und Verwaltungsleuten zu Gast im Landkreis Leipzig.

11. September 2017:
Bodenseekreis-Räte besuchen Partnerlandkreis Leipzig

Der Bodenseekreis pflegt weiter seine Partnerschaft mit dem Landkreis Leipzig im Nordwesten Sachsens. Landrat Lothar Wölfle ist in der vergangenen Woche (6. bis 8. September 2017) gemeinsam mit 21 Kreisräten und Führungskräften des Landratsamts in den Partnerlandkreis gereist. Auf dem Programm des dreitägigen Treffens standen der kommunalpolitische Austausch, Einblicke in Besonderheiten der Region sowie persönliche Begegnungen.

„Einander verstehen, voneinander lernen und die deutsche Einheit auch auf der kommunalen Ebene leben“ sei seit Beginn der Partnerschaft in den frühen 1990er Jahren deren wesentlicher Zweck, sagte Leipzigs Landrat Henry Graichen bei der Begrüßung der Besucher im Landratsamt in Borna. Daran habe sich seither eigentlich nichts geändert. So unterhielten sich die Räte und Verwaltungsleute über Themen, die in beiden Landkreisen einen hohen Stellenwert haben:

Wie ist man mit der Flüchtlingskrise umgegangen? Welche Impulse kann die Kommunalpolitik setzten, um eine Region touristisch weiterzuentwickeln? Wie lassen sich Landschaftsschutz und die bauliche Entwicklung vereinbaren?

Auch der öffentliche Personennahverkehr stand auf der Agenda des Besuches. Bei der Regionalbus Leipzig GmbH in Deuben erfuhren die Gäste vom Bodensee, wie durch das Modellprojekt „Muldental in Fahrt“ das Angebot in einem Teil des Landkreises Leipzig um etwa ein Viertel verstärkt worden ist, beispielsweise mit 66 neuen Bushaltestellen, doppelt so vielen Buslinien und einer konsequenten Ausrichtung der Taktung und Linienführung am mitteldeutschen S-Bahn-Netz. Rund 1,6 Millionen Euro aus Mitteln des Freistaats wurden dafür bereitgestellt. Schließlich nahm die Gruppe auch das zehn Hektar große Ausstellungsgelände der traditionsreichen Leipziger Messe in Augenschein. 1,2 Millionen Besucher wurden hier im vergangenen Jahr auf rund 280 Veranstaltungen gezählt.

„Wir sind hier im Landkreis wieder sehr herzlich empfangen worden und haben interessante und inspirierende Einblicke in die hiesige Kommunalpolitik gewonnen“, bedankte sich Bodenseekreis-Landrat Lothar Wölfle bei den ostdeutschen Gastgebern. Der Bodenseekreis pflegt seit 1990 einen engen Kontakt zum Leipziger Umland, damals dem Landkreis Grimma. Aufgrund einer Verwaltungsreform im Jahr 1994 wurde der Kreis Grimma mit dem Kreis Wurzen zum Muldentalkreis zusammengelegt, der wiederum 2008 im heutigen Landkreis Leipzig aufging. Dieser erstreckt sich wie ein südlicher Kragen um die Stadt Leipzig. Die Einwohnerzahl ist mit rund 258.000 nur etwas größer als die des Bodenseekreises (rund 210.000 Einwohner). Seine Fläche ist mit 1.647 Quadratkilometern aber mehr als doppelt so groß (Bodenseekreis: 665 Quadratkilometer).

Zuletzt war im September 2016 eine Delegation Leipziger Kreisräte und Bürgermeister zu Gast im Bodenseekreis.