Körperlänge bis 10 cm, Oberseite in unterschiedlichen Brauntönen und mit individuell verschiedener schwarzer Fleckenzeichnung, immer mit dunklem "Schläfenfleck" vom Auge über das Trommelfell zum Hinterende des Kopfes. Unterseite hell, mit brauner oder rötlicher kontrastarmer Fleckenzeichnung.

Der Grasfrosch kann mit dem Springfrosch verwechselt werden, der aber eine cremeweiße, immer ungefleckte Unterseite hat und auch auf der Oberseite meist ungefleckt ist. Das Merkmal "Hinterbeinlänge" ist vor allem bei Jungtieren ziemlich uneindeutig und sollte nicht allein zur Bestimmung verwendet werden. Unterscheidungsmerkmale der drei Braunfroscharten sind unter den Bestimmungshilfen aufgeführt.

Habitatansprüche und Biologie

Anspruchslose Art, die Gewässer aller Art, auch langsame Fließgewässer, bewohnt; bevorzugt werden größere Gewässer in Waldnähe oder im Wald. Kommt i. d. R. im allerersten Frühjahr als erste Art - ein bis zwei Wochen vor der Erdkröte - ans Laichgewässer, das dann oft noch teilweise eisbedeckt ist, meist ab etwa Anfang März, bei warmer Witterung unter Umständen schon im Februar. Der Laich wird in Form von großen, auffälligen Ballen in sonnenexponierten, flachen Uferbereichen abgegeben, in großen Gewässern meist konzentriert in einem sehr kleinen Bereich. Die Weibchen verlassen das Laichgewässer in der ersten wanderungsgeeigneten Nacht nach dem Ablaichen, die Männchen meist einige Tage später.

Bei der Überwinterung bestehen bei dieser Art offenbar starke regionale Unterschiede: I. d. R. überwintern die Tiere an Land, ein Teil der Individuen kann aber offenbar auch im Wasser überwintern; in manchen Regionen, zum Beispiel im westlichen Bodenseegebiet (Thielcke 1987, Mindelsee), scheint Wasserüberwinterung häufiger zu sein als Überwinterung an Land, andererseits zeigen die Erfahrungen mit den Amphibienzäunen im Kreis, dass zumindest ein (großer?) Teil der Tiere an Land überwintert.

Wanderungen

Der Grasfrosch ist ein typischer Langstreckenwanderer. Die Wanderungen verlaufen wie bei der Erdkröte zwischen den drei Bezugspunkten Laichgewässer, Sommerquartier und Winterquartier; die zurückgelegten Entfernungen sind aber geringer als bei der Erdkröte und liegen i. d. R. unter einem Kilometer. Der Grasfrosch sucht zum Ablaichen i. d. R. sein Geburtsgewässer auf, die Bindung an dieses Gewässer ist aber schwächer ausgeprägt als bei der Erdkröte.

Der Grasfrosch neigt wesentlich stärker als die Erdkröte dazu, die Anwanderung zum Laichgewässer in den Herbst vorzuverlegen; die stark schwankenden und oft sehr kleinen Grasfrosch-Fangzahlen an den Zäunen im Kreis dürften zum großen Teil darauf zurückzuführen sein.

Verbreitung

Im Kreis häufig und weit verbreitet, eine der häufigsten Arten. Auch in kleinen Gewässern regelmäßig zu finden, hier aber meist nur mit wenigen Laichballen. Der Grasfrosch ist wahrscheinlich die Art, die von den in Wohngebieten inzwischen überall zu findenden Gartenteichen am meisten profitiert.

Gefährdung in Baden-Württemberg und im Bodenseekreis

Als Langstreckenwanderer stärker als die meisten anderen Amphibienarten durch den Straßenverkehr beeinträchtigt. Sonst aufgrund der Anpassungsfähigkeit und der geringen Ansprüche an Laichgewässer und Landlebensraum nicht im Bestand gefährdet.