Suchtprobleme bei Kindern und Jugendlichen

Jugendliche beginnen immer früher mit dem Rauchen – Einstiegsalter bei Mädchen sinkt weiter

 

Für Kinder und Jugendliche ist es meist leicht, Zigaretten und Alkoholika im Handel oder bei Festen zu erwerben. Die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes werden dabei häufig missachtet – sei es aus Unkenntnis, aus Bequemlichkeit oder aber auch aus kommerziellen Gründen. Gleichzeitig bewirbt die Industrie massiv „Alcopops“ und fördert damit einen neuen Konsumtrend bei Jugendlichen: Alkohol- oder branntweinhaltige Mischgetränke sind „in“.

Die alltägliche Verfügbarkeit legaler Suchtmittel erleichtert einen frühen Konsum erheblich. Aus Sicht des Jugendamtes muss dies - auch im Hinblick auf eine spätere Suchtgefährdung – ernst genommen werden.

Das Kreisjugendamt Bodenseekreis unterstützt daher den Vorschlag der Bundesdrogenbeauftragten Marion Caspers-Merk zur Einführung einer Sondersteuer für die beliebten alkoholhaltigen Mischgetränke und weist auf die Gefahren hin, die von dem neuen Mode-Getränke-Trend ausgehen, der den Einstieg in die Sucht darstellen kann.

Auch auf die Entwicklung beim Rauchen wird hingewiesen. Insbesondere das in den letzten Jahren deutlich gesunkene Einstiegsalter und die starke prozentuale Zunahme der rauchenden Mädchen bietet Anlass zur Sorge. Es wird deutlich, dass Rauchen neben Essstörungen der Bereich ist, welcher bei Mädchen die größte Anstiegsrate verzeichnet. Beides hängt nach Erkenntnissen von Fachleuten zum Teil sehr eng zusammen. So sei für viele Mädchen der Wunsch, schlank zu bleiben, Motivation zum Einstieg in das Rauchen.

Das Kreisjugendamt spricht sich mit Nachdruck gegen die geplante Einführung so genannter „Kinderpackungen“ mit 10 Zigaretten pro Schachtel aus, da hierdurch das Rauchen wieder in den Bereich des auch für die Jüngsten finanziell Machbaren rückt.