Bodensee Agenda 21: Jugenddeklaration bleibt nicht ohne Folgen

Das Maßnahmepaket dient zugleich der Vorbereitung des 2. Internationalen Jugendgipfels der im November 2005 stattfinden soll. Dort können erste Ergebnisse bereits präsentiert und das gegenseitige offene Gespräch weiter vertieft werden.

Insgesamt wurde folgendes beschlossen:

  1. Eintritt in einen Dialogprozess mit den engagierten Jugendlichen der Region unter Einbeziehung der Ämter und Fachstellen der Mitgliedsländer und -kantone. Er soll in einem fachbezogenen Maßnahmekatalog münden, der auf dem 2. Internationalen Jugendgipfel vorgestellt werden soll.
     
  2. Bodensee -Schulpartnerschaften
    Damit  wird die Chance eröffnet, sich diesseits und jenseits der nationalen Grenzen besser kennen zu lernen und gleichzeitig die regionale Identität bei Jugendlichen zu fördern. Die zunehmende Tendenz zur Etablierung eigenständiger Schulprofile ermöglicht zudem Partnerschaften zwischen Schulen mit vergleichbaren Schwerpunkten. Die räumliche Nähe und die gemeinsame Sprache erleichtern einen regelmäßigen Austausch.
     
  3. Zukunftswerkstätten an den Schulen
    Auf nationaler Ebene sind die Schullandschaften sehr unterschiedlich ausgestaltet. Entsprechend sind auch die Anliegen der Jugendlichen in diesem Bereich sehr verschieden. So wurde z. B. in Vorarlberg die Jugenddeklaration schon an die dortigen Verhältnisse angepasst. Um ihre Anliegen im Bereich Schulbildung besser strukturieren und die Vielfalt und die unterschiedlichen Bedürfnisse besser sichtbar machen zu können, eignet sich das Angebot von Zukunftswerkstätten in Schulen. Solche Zukunftswerkstätten wurden unter dem Motto „Lebensräume - Lebensträume“ von der regionalen Anlaufstelle Appenzell Ausserrhoden der Bodensee Agenda 21 bereits sehr erfolgreich durchgeführt. Mit einzelnen Schulklassen wurde jeweils strukturiert erarbeitet, wie sie sich ihr schulisches Umfeld ganz konkret vorstellen und die erarbeiteten Forderungen der Schulleitung und der Gemeinde präsentiert. Zukunftswerkstätten mobilisieren so die Kreativität der Schülerinnen und Schüler und ermutigen sie zu eigenem Handeln. Sie lernen zudem an einem Prozess teilzuhaben und ihn mitzugestalten. Das erfolgreiche Projekt wird nun auf die gesamte Bodenseeregion ausgeweitet.
     
  4. Kompetenztraining für Jugendliche
    Insbesondere die Diskussionen bei der Vorbereitung des Jugendgipfels haben gezeigt, dass vielen Jugendlichen eine politische Beteiligung im eigenen Umfeld wichtig ist. Oft fehlen ihnen jedoch die Mittel bzw. die Kompetenz, sich im Konzert der vielen Interessen und Meinungen auch Gehör zu verschaffen. Es besteht daher ein großer Wunsch nach Weiterbildungsangeboten speziell für Jugendliche zu den Themen: Rhetorik, Moderation, Mediennutzung und Öffentlichkeitsarbeit, verschiedene Formen der Jugendbeteiligung, Veranstaltungsmanagement, usw. Ein solches grenzüberschreitendes Angebot soll nun aufgebaut werden. Ziel ist es, Jugendliche für eine politische Beteiligung „fit“ zu machen und ihnen das nötige Selbstvertrauen und das Handwerkzeug an die Hand zu geben, damit sie sich auf dem politischen Parkett auch angemessen bewegen können.
     
  5. "Grenzenlose“ Chancen auf dem Arbeitmarkt
    Für die Zukunftschancen und das Selbstwertgefühl von Jugendlichen ist es unabdingbar, dass sie nach ihrem Schul- oder Studienabschluss auch auf dem Arbeitsmarkt integriert werden können. Dies bedarf einer Flexibilität seitens der Wirtschaft, der Politik, aber auch seitens der Jugendlichen selbst. Eine grenzüberschreitende Homogenisierung der Rahmenbedingungen erscheint hierfür hilfreich und eröffnet breitere Möglichkeiten. Die Einrichtung einer Beratungsstelle  zur Unterstützung bei grenzüberschreitenden Bewerbungen und der Findung des richtigen Studien- bzw. Ausbildungsplatzes, die gegenseitige Anerkennung von Schul- und Studienabschlüssen in der Region, sowie die Intensivierung des bereits laufenden grenzüberschreitenden Lehrlingsaustausches soll helfen, dass die Bemühungen und die Chancen der Jugendlichen nicht auf nationaler Ebene beschränkt bleiben.

 

Interessierte Jugendliche, Jugendgruppen oder Schulklassen können sich jederzeit noch in den Dialogprozess einklinken bzw. an der Vorbereitung des 2. Internationalen Jugendgipfels mitwirken. Nähere Informationen hierzu gibt es bei der

Geschäftsstelle der Bodensee Agenda 21

c/o Regierungspräsidium Tübingen

Ulrike Kessler

Konrad-Adenauer-Str. 20

D-72072 Tübingen

Tel.: + 49 / (0)7071 – 757 3236

Fax: + 49 / (0)7071 – 757 9 3221

ulrike.kessler@rpt.bwl.de

www.bodensee-agenda21.net

 

Info:

Die Bodensee Agenda 21 ist ein Projekt der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), die das Bodenseeleitbild unter den Gedanken der Nachhaltigkeit gestellt hat. Das Ziel der Bodensee Agenda 21 ist eine nachhaltige Entwicklung von Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft in der Regio Bodensee. Mitglieder der IBK sind: Schaffhausen, Zürich, Thurgau, St. Gallen, Appenzell-Ausserrhoden, Appenzell-Innerrhoden, das Fürstentum Liechtenstein, Vorarlberg, Bayern und Baden-Württemberg.