Initiative Brustkrebs Bodenseekreis zieht Zwischenbilanz

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen im Bodenseekreis. Deutschlandweit treten jährlich 46.000 neue Brustkrebserkrankungen auf. Einer rechtzeitigen Diagnostik von Brustkrebs steht oftmals die Tabuisierung der Erkrankung im Wege, die zur verzögerten Inanspruchnahme notwendiger Angebote führt. Im Sinne einer Enttabuisierung von Brustkrebs sowie für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit hat sich 2001 die Initiative „Brustkrebs Bodenseekreis“ gebildet, mit Vertreterinnen der Selbsthilfegruppen, Ärzteschaft, Krankhäusern, Apotheken, Psychologen und Landfrauen unter Federführung des Gesundheitsamtes Bodenseekreis.

Ein Weg in die Öffentlichkeit ist die von der Initiative aus Amerika geholte erstaunliche Ausstellung „Oncology on Canvas – Impressionen einer Krankheit“, die am 21. Juni eröffnet wurde und noch bis zum 09. August in den Fluren der VHS Friedrichshafen zu sehen ist.

 

Trotz Fußballweltmeisterschaft und einer andauernden Hitzewelle ist es der Initiative Brustkrebs bisher gelungen täglich Besucher in die Ausstellung zu ziehen. Gerade das wissenschaftliche Begleitprogramm zu der Ausstellung findet großen Anklang. Der Vortragssaal der Volkshochschule ist an den entsprechenden Abenden immer gut gefüllt und bot bisher eine gute Plattform zum Austausch, zur Beratung und vor allem für Fragestellungen der Betroffenen und Interessierten zum Thema Brustkrebs. Die Initiative Brustkrebs Bodenseekreis ist mit der Resonanz bisher sehr zufrieden und lädt weiterhin zu interessanten Abenden ein.

 

Am 20.07. von 20:00 bis 21:30 Uhr wird Frau Schemion, Psychotherapeutin in der Waldburg-Zeil-Klinik, im Klinikum Schwabenland aus Neutrauchburg Wege aufzeigen, wie man mit der Diagnose „Krebs“ umgehen kann und welche Bewältigungsoptionen bestehen, die krankheitsbezogenen Ängste zu verarbeiten. Frau Schemion ist eine ausgewiesene Psychotherapeutin, die sich seit Jahren intensiv mit dem Thema Psychoonkologie beschäftigt und über eine sehr große praktische Erfahrung in der Betreuung von Tumorpatienten verfügt.

 

Am 21.07. von 17:00 bis 20:00 Uhr werden vier Referenten sich mit dem Thema Therapieplanung und mit Behandlungskonzepten beim Mammakarzinom auseinandersetzen und für den medizinischen Laien verständlich einzelne Behandlungsschritte erklären.

 

Dr. Fünfgeld, Chefarzt der gynäkologischen Abteilung am Krankenhaus Tettnang, wird über die operativen Behandlungsoptionen sprechen. Sein chirurgischer Kollege aus Friedrichshafen, Herr Chefarzt Dr. Vollert, wird dann im Weiteren über die hormonelle Therapiestrategie sprechen und hier die modernsten Behandlungskonzepte vorstellen und mit den Patientinnen diskutieren. Die drei Säulen der Therapie von Tumorerkrankungen sind die Chirurgie, die Strahlentherapie und die Chemotherapie, die je nach Tumorerkrankung und –stadium zu bestimmten Zeitpunkten eingesetzt werden. Herr Dr. Kuhne-Velte, Strahlentherapeut aus Konstanz berichtet über die strahlentherapeutischen Behandlungsoptionen, wird aber auch über die komplexe Bestrahlungsplanung referieren. Herr Priv.-Doz. Dr. Oettle aus Friedrichshafen wird die letzte Säule der klassischen Tumortherapie erklären und dabei auf Prinzipien der chemotherapeutischen Tumortherapie eingehen. Alle Referenten stehen dann im Anschluss der Diskussion zur Verfügung, im Einzelgespräch Fragen zu klären.

 

Leider muss der Termin für das Abschlussymposium am 03.08.06 aus terminlichen Überschneidungen der Referenten verschoben werden und wird durch eine gesonderte Pressemitteilung noch einmal angekündigt.