Gemeinsame Sozialkonferenz im Partnerkreis Tschenstochau/Polen fortgesetzt

Die 2. deutsch-polnische Konferenz „Unterstützung der Familien in verschiedenen Lebenslagen“ hat vom 30.6.-2.7.2008 in Tschenstochau stattgefunden. Über 70 Teilnehmer aus dem sozialen Bereich, davon 11 aus dem Bodenseekreis, setzten die Fachgespräche, die im Herbst 2007 im Landratsamt Bodenseekreis starteten, fort.

Beide Tagungen haben als Ziel, die jeweiligen Strukturen, Aufgaben und Probleme vorzustellen und zu vergleichen. Die beiden Tagungen wurden durch die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit gefördert.
Die deutschen Teilnehmer, die im letzten Jahr über die eigene Arbeit referierten, konnten sich nun über die polnischen Lösungen informieren und mit polnischen Kollegen Erfahrungen austauschen.
Drei Bereiche wurden während des Treffens besprochen: Die Behindertenhilfe, die Jugendhilfe und Hilfe zur Arbeit. Ein Vergleich zeigt beispielsweise, dass die erst vor zwei Jahren im Landratsamt Bodenseekreis angesiedelte Aufgabe „Hilfe zur Arbeit“, in Polen im Zuständigkeitsbereich der Gemeinden liegt.

Die Konferenzteilnehmer haben zwei „Heime der sozialen Hilfe“, in denen geistig Behinderte und psychisch Kranke betreut werden, besichtigt und vor Ort ausführliche Informationen zur Hilfestellung für diesen Personenkreis erfahren.
Ein kreiseigenes Kinderheim mit Wohngruppen zeigte den Besuchern, dass sich mit Engagement der Erzieher und Betreuer viel bewegen lässt. Nicht vergleichbar ist die Situation der Kinder, die zu 95% soziale Waisen sind und aus Mangel an Pflegefamilien in Polen in Heimen untergebracht sind. Unterschiedlich sind hier auch die Zuständigkeiten, in Deutschland sind es die Jugendämter und in Polen die Amtsgerichte.
Ausführlich wurden die Gemeinde-Sozialhilfezentren vorgestellt, insbesondere die gesetzlichen Grundlagen der Sozialhilfe und das breite Spektrum von Aufgaben. So betreut ein Sozialarbeiter die bedürftige Familie mit all ihren Problemen.
 
Die polnischen Organisatoren sorgten dafür, dass die deutschen Gäste, die zum Großteil das erste Mal in Polen waren, das Kloster Jasna Gora mit seiner Schwarzen Madonna besichtigen und einen Eindruck von dem Jura bei einem Spaziergang zu der Burgruine Olsztyn bekommen konnten.

Das einheitliche Fazit der Konferenzteilnehmer lautet, eine Fortsetzung des Fachaustausches lohnt sich für beide Seiten.