Kreispartnerschaft mit Tschenstochau

Unverhofftes Treffen mit dem Staatspräsidenten von Polen

Im Rahmen der langjährigen Kreispartnerschaft zwischen dem Bodenseekreis und dem Landkreis Tschenstochau wurde der Landrätesprengel des Regierungsbezirks Tübingen zu einem Besuch in Polen eingeladen. Die Kommunalpolitiker aus den Landkreisen Sigmaringen, Reutlingen, Zollern-Alb-Kreis und dem Bodenseekreis verbrachten in der vergangenen Woche vier Tage im südlichen Teil von Polen. Sie informierten sich dabei vor Ort über die Entwicklung der Selbstverwaltung und über die Erfolge und Probleme ihrer polnischen Kollegen.

In der Königsstadt Krakau, die 1978 in die von der UNESCO geführte Liste des Welterbes aufgenommen wurde,  begrüßte der deutsche Konsul Dr. Thomas Gläser die deutsche Reisegruppe direkt nach der Ankunft und informierte über die deutsch-polnischen Beziehungen.  Einen ganzen Vormittag lang erkundeten die Besucher am nächsten Tag die Altstadt und das Schloss Wawel mit seiner Kathedrale. In Vorträgen lernten die Teilnehmer die 1000-jährige Geschichte des Landes und die polnische Kultur kennen. Bei einem Empfang im Landratsamt Krakau informierten sich die Besucher aus Deutschland über die Strukturen und Aufgaben der dortigen Verwaltung. Anschließend gab es Gelegenheit zu einem regen Austausch über die Entwicklung der polnischen Landkreise seit deren Entstehung im Jahr 1999.

Beim Abendessen im Restaurant „Klezmerhojs“ mit jüdischer Live-Musik war die Überraschung natürlich perfekt, als aus einem Nebenraum der amtierende polnische Staatspräsident Lech Kaczyński trat und sich an den  Nachbartisch setzte, um ebenfalls der Musik zuzuhören und auch zu singen und zu klatschen. Nach dem Konzert ergab sich ein kurzes Gespräch mit dem Staatsoberhaupt, der sich über die Gründe der Reise informierte und sich auch gerne mit der deutschen Reisegruppe fotografieren ließ.  Die deutschen Teilnehmer waren von der Volksnähe und Offenheit des polnischen Staatspräsidenten und seiner unkomplizierten Art sehr beeindruckt.

Am nächsten Morgen ging es über das Salzbergwerk  „Wieliczka“, das gleichzeitig mit Krakau auf die UNESCO-Liste aufgenommen wurde, nach Kattowitz, der Hauptstadt der Woiwodschaft Schlesien.
Der Marschall Bogusław Śmigielski  begrüßte die deutsche Gruppe persönlich und stellte in einem Vortrag die Region in ihrer historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Dimension vor. An diesem Treffen nahmen fast alle Landräte des Schlesischen Sprengels teil. Anschließend  wurden die deutschen Kollegen von ihnen zu einem Stehempfang eingeladen, bei dem ungezwungen weitere Gespräche geführt werden konnten.

Auch ein Besuch von  Tschenstochau durfte natürlich nicht fehlen. Dort wurden die deutschen Gäste von dem Kollegen, Landrat Andrzej Kwapisz, begrüßt.
Aufgrund der guten Kontakte, die während der Reise geknüpft wurden, befürworten beide Seiten weitere Treffen zwischen den Sprengeln und es ist bereits der Gegenbesuch einer polnischen Delegation vorgesehen.