Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Soziales vom 11. Juni 2009

Gesundheitsministerin Dr. Monika Stolz:
„Ausrufung der Pandemiephase 6 hat zunächst keine Auswirkung für Baden-Württemberg“

Notwendige Maßnahmen zur Versorgung der Bevölkerung mit antiviralen Medikamenten und dem pandemischen Impfstoff wurden bereits getroffen

„Die WHO hat heute (11.6.) die Pandemiephase 6 ausgerufen. In Phase 6 kommt es definitionsgemäß zu einer zunehmenden Übertragung von Mensch zu Mensch in der Allgemeinbevölkerung in unterschiedlichen Weltregionen. Diese Voraussetzung wurde durch die Übertragungen in den verschiedenen WHO-Regionen erfüllt. Die Ausrufung der Pandemiephase 6 hat zunächst keine Auswirkung für uns, weil nach Einschätzung der WHO die epidemische Lage in Deutschland unverändert ist, das heißt, es finden keine fortgesetzten Mensch-zu-Mensch-Übertragungen statt“, sagte Gesundheitsministerin Stolz.

„Noch ist das Virus bei uns nicht im Umlauf. Bei den in Deutschland festgestellten Erkrankungen an Influenza A/H1N1 handelt es sich mit wenigen Ausnahmen um importierte Fälle. Aus diesem Grunde und angesichts der Tatsache, dass alle Krankheitsfälle bislang moderat verlaufen sind, besteht keine Notwendigkeit für die Ausweitung der getroffenen Maßnahmen. In dieser Phase ist aber eine weitere Verbreitung wahrscheinlich“, so die Ministerin. Das Ministerium hatte am Mittag zwei neue Fälle von „Neuer Grippe“ bekannt gegeben. Zwischenzeitlich wurden zwei weitere Fälle bestätigt. Dabei handelt es sich um einen 37jährigen Mann und seinen vier Jahre alten Sohn aus dem Rhein-Neckar-Kreis. Damit hat sich die Zahl der bestätigten Fälle in Baden-Württemberg auf 16 Fälle erhöht. Untersucht werden derzeit noch drei wahrscheinliche Fälle aus Ulm.

Die Ministerin erklärte: „Ziel ist es nun, die Verbreitung zu verlangsamen, um Zeit für weitere Vorsorgemaßnahmen, wie beispielsweise die Impfstoffbereitstellung zu gewinnen. Dabei kommt – wie bereits bisher – der intensiven Überwachung des Krankheitsgeschehens durch Ärzteschaft und Öffentlicher Gesundheitsdienst eine große Bedeutung zu“, erläuterte die Ministerin die aktuelle Situation. Die Ministerin betonte, das Land habe die notwendigen Vorbereitungen bereits getroffen. Hinsichtlich der Versorgung mit den antiviralen Medikamenten sei derzeit kein Engpass zu erwarten. Die Situation werde sorgfältig beobachtet, um im Bedarfsfall die Landesvorräte freizugeben. Auch die Versorgung der Bevölkerung mit dem pandemischen Impfstoff sei durch Verträge sicher gestellt.