Der Verkehrssicherheitsrat Bodenseekreis informiert:

Runter vom Gas
Im Bodenseekreis sind 2008 entgegen dem Bundes- und Landestrend mehr Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen als im Vorjahr. Der Verkehrssicherheitsrat Bodenseekreis setzt seine Präventivarbeit mit der 2. Staffel der DVR-Plakataktion "Runter vom Gas" fort.


2008 sind in Deutschland 4477(1) Menschen im Straßenverkehr getötet worden. Das ist der niedrigste Stand seit der Einführung der Statistik 1950. Dabei ist überhöhte Geschwindigkeit die Unfallursache Nr. 1. Leider folgt das Unfallgeschehen im Bodenseekreis nicht diesem Trend. 2008 waren 17 Unfallopfer zu beklagen, 4 mehr als noch 2007.

Jährlich nimmt man diese Zahlen zur Kenntnis. Sie sind anonym. Jede Zahl ist jedoch ein Schicksal. Jedes Schicksal ist verbunden mit Leid und Trauer.

Hinter den bloßen Unfallzahlen stehen nicht nur Jahr für Jahr Tausende von verunfallten Todesopfern sondern noch sehr viel mehr Opfer, die im Schmerz des Verlustes weiterleben. Eltern verlieren ein Kind, Kinder werden plötzlich Waisen, der Bruder verliert die Schwester und ein Stuhl in der Klasse bleibt leer. Es ist still, wo vorher noch ein lebensfrohes Treiben war. Es bleibt eine unerträgliche Leere. Ein Menschenleben ist erloschen. Auch Unbeteiligte wie Polizei, Rettungskräfte, Ärzte, Seelsorger sind Opfer, weil sie durch solche Unfälle berührt und traumatisiert werden.

Die Ursachen für das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit sind so vielfältig, wie es Charaktere auf der Straße gibt. Angeberei, Unerfahrenheit, Coolness und Selbstüberschätzung seien beispielhaft genannt. Hinzu kommt in etlichen Fällen, dass der Sicherheitsgurt nicht angelegt wird. Fahrer wiegen sich durch immer ausgefeiltere Fahrassistenzsysteme in vermeintlicher  Sicherheit.

Zahlreiche Maßnahmen auf gesetzgeberischer und präventiver Seite haben insgesamt zum Rückgang der Verkehrstoten geführt. Verbesserungen in der Infrastruktur tragen ebenso dazu bei wie technische Verbesserungen.

Nüchterne Appelle allein reichen nicht mehr. Mit der Plakatserie "Runter vom Gas" des Deutschen Verkehrssicherheitsrates wurde zu Beginn des Osterreiseverkehrs eine emotionale Kampagne gestartet. Darauf waren sorglose und glückliche Momentaufnahme von Menschen zu sehen, die im krassen Widerspruch zur stilisierten Todesanzeige und dem damit verbundenen unendlichen Leid, der Trauer und auch Ohnmächtigkeit stehen. Der Gegensatz weckt Aufmerksamkeit und macht nachdenklich. Diese Aktion wird nun mit Plakaten der 2. Staffel in den Sommermonaten fortgesetzt. Mit den Großplakaten im Zuge unfallträchtiger Strecken will der Verkehrssicherheitsrat Bodenseekreis aufrütteln und so auf die Gefahren des Rasens hinweisen. Die aktuellen Motive zeigen Teile von Unfallfahrzeugen. Ein rot gehaltenes Motiv zieht die Aufmerksamkeit auf sich und assoziiert beim Betrachter sofort, um wen es sich bei diesem Unfall handelt. Diese Darstellung zeigt schonungslos das Risiko auf und das damit verbundene unendliche Leid, die Trauer und oft auch die ohnmächtige Wut. Diese realistische Darstellung weckt Aufmerksamkeit und macht nachdenklich.

Die Plakate zeigen, dass es jeden treffen kann. Von einer Sekunde auf die andere ist nichts mehr wie es war!

Ergänzt wird diese Kampagne durch drei zusätzliche Brückenbanner.

Daher: RUNTER VOM GAS!

Die Aktion wird bewußt zu Beginn des Sommerreiseverkehrs mit der 2. Staffel fortgesetzt, um hier möglichst viele Autofahrer aber auch deren Mitreisende anzusprechen.

Die Plakatserie wird für ca. 3 Monate aufgestellt.

Aufstellorte der Plakate:

- B 30 Meckenbeuren - Richtung Eschach (v)
- B 31 Umgehung Überlingen (v)
- B 31 Nussdorf - Oberuhldingen (Parkplatz Birnauer Wald)
- B 31 Umgehung Meersburg
- B 31 Umgehung Kressbronn
- B 33 Stetten - Ittendorf
- B 33 Hefigkofen - Dürnast (v)
- L 329 Oberteuringen - Blankenried
- L 333 Tettnang - Neukirch

Aufstellorte der Brückenbanner:

- B 31 Kressbronn, Richtung Lindau
- B 31 Überlingen, Richtung Stockach
- B 467 Tettnang, Richtung Kressbronn

Unfallbilanz Bodenseekreis:
(In Klammer die Zahlen 2007)
Verkehrsunfälle 5284 (4883),
Verkehrstote 17 (13),
Unfälle mit Personenschaden 900 (914),
Verunglückte Personen 1166 (1162),
Hauptursache war wie im Vorjahr das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit.
Unfallstrecke Nr. 1 ist die B 31.

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(1) Quelle: Statistisches Bundesamt