Die Bodenseeregion stellt sich dem internationalem Standortwettbewerb

Durch enge, grenzüberschreitende Zusammenarbeit und durch gemeinsames Auftreten als leistungsstarker Wirtschaftsstandort mit hoher Lebensqualität soll die Bodenseeregion international stärker wahrgenommen werden. Darauf hat sich die Mehrzahl der Bodenseeanrainer bei einer Arbeitssitzung in Friedrichshafen verständigt.

Als Hochschulstandort und attraktive Ferien- und Freizeitregion hat diese Region längst über den Bodenseeraum hinaus einen guten Namen. Als ausgezeichneter Wirtschaftsstandort ist sie hingegen weit weniger bekannt. Dabei verfügt die Bodenseeregion über hohe technologische Kompetenz in unterschiedlichen Gebieten und über eine große Zahl innovativer, auf dem Weltmarkt erfolgreicher Unternehmen. Fakt ist, die Region besitzt starke, zukunftsorientierte Wachstumspotenziale und hat sich nachweislich zu einem ‚hot-spot‘ in Europa entwickelt. Jetzt gilt es, diese Kompetenzen durch gemeinsame Aktivitäten zu bündeln und die Wahrnehmung der Region auf dem internationalen Parkett der Wirtschaft zu stärken. Erklärtes Ziel ist es, aus dem Schatten der Metropolregionen Zürich, München oder Stuttgart herauszutreten und sich mit einem eigenen starken Auftritt dem internationalen Standortwettbewerb zu stellen. Dafür steht auch Landrat Frank Hämmerle, Landkreis Konstanz: „Die Bodenseeregion hat ausreichend Potenzial, sich im internationalen Wettbewerb der Regionen behaupten zu können. Es geht darum, als Wirtschaftsraum mit hohem Niveau und mit guten Perspektiven wahrgenommen zu werden. Wir müssen uns nicht verstecken!“.

Auf Initiative von Landrat Lothar Wölfle und Landrat Frank Hämmerle haben sich die Landkreise Bodenseekreis, Konstanz, Ravensburg, Sigmaringen und Lindau, die Städte Friedrichshafen und Ravensburg, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Bodenseekreis mbH, der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben und die Bodensee Standort Marketing GmbH auf deutscher Seite, das Land Vorarlberg, das Fürstentum Liechtenstein und die schweizerischen Kantone St. Gallen und Thurgau in den letzten Monaten zusammengetan, um an einer Positionsbestimmung der Region zu arbeiten. In Zusammenarbeit mit der Fa. Arthesia aus Zürich wurde das Fundament für den Schulterschluss zum gemeinsamen Standortmarketing gelegt. Angeknüpft wird damit auch an das Bodenseeleitbild der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK), in dem der Auftrag formuliert ist, über Koordination von Organisationen und Bündelung von Maßnahmen die Positionierung und Vermarktung des Bodenseeraumes als Wirtschaftsstandort zu intensivieren.

Im ersten Schritt soll nun in enger Abstimmung mit der Internationalen Bodensee–Tourismus GmbH (IBT) auf ein überzeugendes Erscheinungsbild und eine weitestgehend gemeinsame Außendarstellung hingearbeitet werden. Darüber hinaus wird in den nächsten Wochen ein Arbeitsprogramm mit konkreten Projekten zur Standortkommunikation und zur Standortentwicklung formuliert. Parallel erfolgen die Budgetplanungen, die zusammen mit dem Arbeitsprogramm von den Partnern in den politischen Gremien präsentiert und beraten werden sollen. Ein weiteres Ziel ist es, auch Partner wie Wirtschaftskammern, Bodenseerat, Städtebund und Hochschulen für die Umsetzung zu gewinnen.

„Wir müssen zeigen, wer wir sind, welches Potenzial diese Region für Wirtschaftsansiedlung und Entwicklung, für den Tourismus sowie für qualifizierte Fachkräfte zu bieten hat. Davon wird die ganze Region profitieren“, so Landrat Lothar Wölfle, Bodenseekreis.

Die Bodenseeregion wird bei diesem Ansatz nicht nur durch eine erhöhte Außenwahrnehmung profitieren. Auch die innerregionale Zusammenarbeit ist ein entscheidender Erfolgsfaktor der geplanten Aktivitäten. „Bündeln wir die vorhandenen Potenziale der Region, bilden wir bei aller Vielfalt Gemeinsamkeiten. Nur so wird die Region im internationalen Wettbewerb zukünftig eine entscheidende Rolle spielen können“, fasst Dr. Alfred Nagel, Geschäftsführer der Bodensee Standort Marketing GmbH als Koordinator der geplanten Aktivitäten das Ergebnis zusammen.