Alkoholprävention im Strandbad

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und der Bodenseekreis nehmen den Alkoholkonsum von Jugendlichen in der Region in den Fokus.
Im Rahmen der Peer-Aktion „Na toll!“ waren junge Erwachsene im Landkreis unterwegs, um mit Jugendlichen über Alkohol zu sprechen. Für das Kreisjugendamt ein weiterer erfolgreicher Baustein, um auf das Thema aufmerksam zu machen.
„Das Engagement der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung unterstützt die Botschaft unserer eigenen Projekte zum Thema Jugend und Alkohol“ erklärt Andreas Köster, Sozialdezernent im Bodenseekreis. Seit einem Jahr bildet dieses Thema einen Schwerpunkt der vernetzten Akteure im Landkreis, unter ihnen Beratungsstellen, Polizei, Gemeinden und viele andere.

Inzwischen existiert das Projekt „Hart am Limit“ (kurz HaLT), bei dem sich ein wichtiger Projektbaustein an Jugendliche, die mit Alkoholvergiftung in die Klinik eingeliefert werden, und deren Eltern richtet, arbeitet die Projektgruppe „Jugend und Alkohol“ an Ideen, die die Thematik an die Öffentlichkeit bringen sollen.

Das Papier „Jugendschutz geht uns alle an“ richtet sich an die Gemeinden und nimmt den Jugendschutz auf Festen in den Blick. Nur durch die Unterstützung von Sponsoren wie dem Old Table / Round Table 78, dem Verein für Kommunale Kriminalprävention, der AOK und die Stiftung der Sparkasse ist „HaLT“ überhaupt möglich. Weitere Sponsoren werden gesucht.
Die Aktion „Na toll!“ geht einen anderen Weg. Peers – übersetzt „Gleichaltrige“ – unterhalten sich mit Jugendlichen über Alkoholkonsum und kommen da hin, wo sich die Jugendlichen aufhalten. Zum Beispiel nach Friedrichshafen ins Strandbad oder zur Musikmuschel. Anja Baumann und Tilman Hilgemann waren die „Peers“ vor Ort.
Ins Gespräch kamen sie mit einem „Quiz“ zum Thema. „ Da wir ungefähr gleich alt sind, können wir die Jugendlichen ganz locker ansprechen“, sagt der 20-Jährige. Dann entstehe fast von alleine ein Gespräch über Alkohol und darüber, was er im Körper anrichtet. Die zwölf bis 18 Jahre alten Jugendlichen erzählen von sich. Sie schätzen die Anonymität der „Peers“ – oder berichten, was „einem Freund“ passiert ist. Geredet wird über Dinge, die einem Erwachsenen nie anvertraut werden würden.

Dass Jugendliche sich über das Thema informieren wollen, erfahren die „Peers“ täglich. „Darf ich das Quiz auch machen, wenn ich gar keinen Alkohol trinke?“, fragte eine 19 Jahre alte Strandbadbesucherin. „Ja klar, über Alkohol kann man nie genug wissen“, erklärte „Peer“ Anja Baumann, die an diesem Tag noch mit ungefähr 100 anderen Jugendlichen aus dem Landkreis gesprochen hat. Ein etwas anderer Weg der Alkoholprävention.