Brezel-Bäcker bei der Arbeit

Zum Abschluss seiner diesjährigen Sommertour versuchte sich Landrat Lothar Wölfle als Brezel-Bäcker. Gemeinsam mit Bürgermeister Joachim Böttinger besuchte er am Donnerstag die Landbäckerei Baader mit der Gläsernen Backstube in Frickingen.

So ganz zufrieden waren Landrat Wölfle und Bürgermeister Böttinger mit dem Ergebnis des Brezel-Formens nicht und schielten entsprechend beeindruckt auf die perfekt geschwungenen Brezeln des Bäckermeisters Josef Baader. Gekonnt wurden von ihm die beiden Enden der Brezel miteinander verknotet und lagen ruck-zuck schon auf dem bereitgestellten Backblech.

Beim anschließenden Rundgang durch den Betrieb informierte Baader über das Bäckerhandwerk und machte deutlich, dass bei der Landbäckerei Baader alles andere als „kleine Brötchen gebacken werden“.

Auch Herr Bürgermeister Joachim Böttinger ist von dem umfassenden Gesamtkonzept überzeugt und freut sich einen solch innovativen Betrieb in Frickingen beheimaten zu können.

Im Jahr 1989 übernahm Josef Baader den Familienbetrieb, dessen Wurzeln bis ins Jahr 1787 zurückreichen. Auch wenn bei der Bäckerei Baader zwischenzeitlich knapp 100 Angestellte beschäftigt sind, so ist der Charakter des Familienbetriebs nicht verloren gegangen. Auch Ehefrau Elisabeth und die fünf Töchter packen kräftig mit an. Dass sich aber auch die Mitarbeiter dem Betrieb verbunden und zugehörig fühlen zeigt das hervorragende Betriebsklima. Auf Initiative der Belegschaft hin nahm die Bäckerei Baader im Jahr 2005 an einem landesweiten Wettbewerb teil und wurde mit dem 2. Platz als „Prima-Klima-Betrieb 2005“ ausgezeichnet.

Josef Baader setzt aber nicht nur innerhalb seines Betriebs auf Zusammenarbeit und Teamgeist. Er möchte Netzwerke aufbauen und das Miteinander stärken, damit alle voneinander profitieren können. Bestes Beispiel ist das regionale Partner-Projekt „Linzgau-Korn“. Zu Recht ist Baader stolz auf das, was sich aus einer anfänglichen Idee heraus entwickelt hat. „Die Landwirte sind für uns Partner und wir wollen einen Handel zu fairen Bedingungen“, so Baader. Er hofft, dass noch weitere Partner für dieses Projekt gewonnen werden können. Für die Kunden sichert dieses Projekt die Qualität und auch Transparenz vom Acker bis zur Ladentheke.

Auf Transparenz wird auch im Betrieb gesetzt, das zeigt sich an der Gläsernen Backstube. Rund alle zwei Wochen findet eine Führung statt, im ersten Jahr nach der Eröffnung waren sogar jede Woche Gruppen unterwegs. Kein Wunder, denn vom Getreidelager über die Teigherstellung und -verarbeitung, von der Zwischenstation in den Kühlräumen bis hin zur Endstation den Backöfen wird hier alles gezeigt und erklärt.

„Auch wenn es morgens bei uns oft recht hektisch zugeht, der Teig braucht trotzdem Ruhe und Zeit, um seinen Geschmack zu entfalten“, so Baader. Er setzt auf Qualität und Frische, die typischen Markenzeichen des traditionellen Bäckerhandwerks.

Innovativ hingegen präsentiert sich der Neubau, der in seiner Form an einen aufgehenden Hefeteig erinnern soll. Beim Bau wurde auf Energieeffizienz und den Einsatz regenerativer Energien gesetzt. Die Wände sind mit Hanf gedämmt, Grau- und Regenwasser wird in den WC-Spülungen sowie als Gießwasser eingesetzt. Das Flachdach ist begrünt und auf dem Dach der Bäckerei befindet sich ein Bürgersolardach mit einer Leistung von 62 KW.
Landrat Lothar Wölfle zeigte sich beeindruckt von den Ideen und Visionen, die Baader in den vergangenen 20 Jahren seit der Betriebsübernahme im Jahr 1989 in die Tat umgesetzt hat.
„Man merkt, dass sie mit Leib und Seele bei der Sache sind“, so Wölfle, der sich im Übrigen auch auf die künftige Zusammenarbeit mit Baader freut.
Am 24. September findet die konstituierende Sitzung des Kreistags statt, dem der Bäckermeister künftig angehören wird. Sicher wird er auch dieses Ehrenamt engagiert und aktiv wahrnehmen, wie alles, was Baader so anpackt.