Chancengeber für die Jugend

Am Mittwoch war Landrat Lothar Wölfle auf seiner Sommertour zu Gast beim Christlichen Jugenddorfwerk, kurz CJD, in Überlingen. Die Jugenddorfleiterin des CJD Bodensee-Oberschwaben, Elke Bott-Eichenhofer, und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Überlingen informierten umfassend über die Aufgaben und Ziele sowie die verschiedenen Projekte, die seitens des CJD im Bodenseekreis, insbesondere am Standort Überlingen, angeboten werden.

„Es ist einfach erstaunlich, was sich alles hinter diesen drei Buchstaben verbirgt“, zeigte sich der Landrat nach seinem Besuch sichtlich beeindruckt.

Das CJD ist bereits seit 1990 in Überlingen zu Hause. Seitdem hat sich die Struktur im Bereich der Jugendsozialhilfe, aber auch im Bereich der Jugend- und Erwachsenenbildung, stetig verändert und weiterentwickelt, spezielle Angebote wurden geschaffen. Lilli Pagel beispielsweise ist im Jugend-Migrations-Dienst tätig. Hier sind seit dem Jahr 2000 schon rund 1700 Jugendliche betreut worden.

Das Amt Hilfen zur Arbeit im Landratsamt Bodenseekreis, das beschäftigungslose Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt unterstützt, konnte den CJD als zuverlässigen und kompetenten Kooperationspartner gewinnen. Menschen für den Arbeitsmarkt fit zu machen -  ein wichtiger Auftrag, für den das CJD neue Wege geht und keine Herausforderung scheut.

Insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund sind beim CJD gut aufgehoben. Als anerkannter Sprachkursträger unterstützt das CJD beim Erwerb schriftkultureller Fähigkeiten, kommunikativer Kompetenzen und beim Bewerbungsprozess.

Aber nicht nur das – auch als Partner der Initiative Null Prozent Jugendarbeitslosigkeit engagiert sich der CJD am Übergang Schule-Beruf. So werden beispielsweise Schülerinnen und Schüler der Wiestorschule in Überlingen und der Lichtenbergschule in Uhldingen-Mühlhofen im Projekt „Begleitete Berufsorientierung“ vom CJD pädagogisch betreut. Unter Einbezug der Eltern zeigt der CJD berufliche Perspektiven auf, unterstützt im Bewerbungsprozess und bei der Ausbildungsstellensuche.

Weiterer Schwerpunkt ist die Jugendberufshilfe, die an vier beruflichen Schulen im Bodenseekreis angeboten wird. Jörg van de Loo ist als Jugendberufslotse an der Justus-von-Liebig-Schule sowie an der Jörg-Zürn-Gewerbeschule in Überlingen tätig und begleitet die Schülerinnen und Schüler dort auf dem Weg von der Schule in den Beruf. Besonders wichtig ist es, die Fähigkeiten und Interessen der Jugendlichen zu erkennen, denn „jeder kann etwas, davon bin ich überzeugt“, so van de Loo.

Auch die Schilderungen und Wahrnehmungen der anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des CJD zeigten eindrucksvoll, wie wichtig es ist, für die Jugendlichen da zu sein und sie zu begleiten und zu unterstützen. Dazu gehört die Schulsozialarbeit ebenso wie die spezieller ausgerichteten Projekte „Schulverweigerung – die 2. Chance“ oder die „Kompetenzagentur Westlicher Bodenseekreis“, die sich speziell um die Jugendlichen kümmert, die durch das bestehende Maßnahme-Angebot nicht erreicht werden.

Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt werden nicht nur die Kinder und Jugendlichen betreut, sondern auch die Eltern in ihrer Erziehungskompetenz gestärkt.

Eine wichtige Stütze des CJD ist aber auch die ehrenamtliche Tätigkeit. Rund 80 Personen sind derzeit als Lernbegleiter, „SymPaten“ oder „Brückenbauer“ tätig.“Ich freue mich, dass Freiwillige die Arbeit des CJD auf diese Weise unterstützen und hoffe, dass wir weiterhin neue ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen können“, so Elke Bott-Eichenhofer.

Eines haben aber alle Aufgaben und Projekte des CJD gemeinsam: Es geht darum, jungen und erwachsenen Menschen Orientierung und Zukunftschancen zu bieten. Im Fokus aller Bemühungen steht immer der Einzelne und die jeweils ganz persönlichen Lebensumstände. „Keiner darf verloren gehen!“, diese Vision des CJD war beim Besuch in Überlingen deutlich zu spüren.