Sexueller Missbrauch: Bei „Pfoten weg!“ lernen Kinder „Nein“ sagen

„Pfoten weg“, sagen Peter Köstlinger von der Polizeilichen Beratungsstelle, die Familienbeauftragte des Bodenseekreises, Veronika Wäscher-Göggerle, Hagnaus Bürgermeister Simon Blümcke, der auch Vorsitzender des Vereins Kommunale Kriminalprävention Bodenseekreis ist sowie die Leiterin des Hagnauer Kinderhauses, Sybille Mirsch (v.l.). Gemeinsam mit den Bewohnern des Kinderhauses laden sie zur Vorstellung des Films vom gleichnamigen Theaterstück nach Überlingen und Friedrichshafen ein. Foto: Polizeiliche Beratungsstelle

„Nein“ sagen, wenn andere zu nahe kommen. Das können Kinder bei zwei Filmvorführungen in Überlingen und Friedrichshafen am 23. beziehungsweise 30. Januar lernen. Der Film des Puppentheaterstücks „Pfoten weg!“ richtet sich hauptsächlich an Kindergarten- und Grundschulkinder, aber auch die Erwachsenen. Veranstalter ist die Frauen- und Familienbeauftragte des Bodenseekreises gemeinsam mit der Polizeilichen Beratungsstelle und dem Verein Kommunale Kriminalprävention Bodenseekreis. 
 
Ein wichtiger Bestandteil der Bekämpfung sexuellen Missbrauchs ist die Prävention. Das Theaterstück „Pfoten weg!“ der Konstanzer Puppenbühne von Irmi Wette ist ein solches Präventionsprojekt, das die Kinder in den Fokus rückt und ihnen ganz spielerisch und interaktiv vermittelt, dass „nein“ sagen in bestimmten Situationen notwendig ist. Die Kinder lernen dabei, dass ihr Körper ihnen gehört und sie ganz alleine darüber bestimmen können, wie sie sich gegen unangenehme Nähe eines Menschen wehren können.

„Sexueller Missbrauch geht uns alle an, denn in jedem Kindergarten, jeder Schule und in jeder Kommune leben Mädchen und Jungen, die von sexuellem Missbrauch betroffen sein können“, erklärt die Frauen- und Familienbeauftragte des Bodenseekreises, Veronika Wäscher-Göggerle. Deshalb sei es wichtig, Kinder vor diesem menschenverachtenden Missbrauch zu schützen, Aufklärung zu betreiben und die Kinder zu stärken, so Wäscher-Göggerle.

Auch fühlten sich Erwachsene oft hilflos, wenn sie erfahren, dass ein Kind in ihrer Umgebung sexuell missbraucht wird. Neben dem Bedürfnis, dem Kind zu helfen, bestünden oft Unsicherheiten, was zu tun ist, weiß die Frauenbeauftragte aus ihrer täglichen Arbeit. Aus diesem Grund stehen nach den Filmvorführungen in Überlingen und Friedrichshafen auch der Kinderschutzbund, der Weiße Ring, die Caritas, eine Selbstverteidigungssportschule sowie die Polizeiliche Beratungsstelle den Eltern als Gesprächspartner zur Verfügung. Die kleinen Besucher haben in dieser Zeit die Gelegenheit, verschiedene Katzen zu basteln oder sich als Kätzchen schminken zu lassen.

Das Theaterstück „Pfoten weg!“ wird am 23. Januar im Überlinger Cinegreth und am 30. Januar im Cineplex in Friedrichshafen aufgeführt. Die Vorstellungen beginnen jeweils um 10:00 Uhr. Durch die großzügige finanzielle Unterstützung des Vereins Kommunale Kriminalprävention Bodenseekreis beträgt der Eintritt für beide Vorführungen nur einen Euro pro Kind. Die begleitenden Eltern haben freien Eintritt. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.