Fachtreffen zu Mobbing und Gewalt an Schulen

Am 12. Mai 2011 findet in der Meersburger Sommertalhalle ein Fachtreffen zum Thema Gewaltprävention und seelische Gesundheit an Schulen statt. Die Veranstaltung von 18:00 bis 21:00 Uhr richtet sich vor allem an Schulleitungsteams und Verantwortliche im Bereich der Gewaltprävention an Schulen. Eine Anmeldung ist noch bis zum 6. Mai beim Gesundheitsamt des Bodenseekreises möglich.

Gewalt, Mobbing, sowie das Klassen- und Schulklima beeinflussen die seelische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen in erheblichem Maße. „Im Durchschnitt sind in jeder Schulklasse ein bis drei Kinder Opfer von Mobbing“, so Dr. Anne Huber in dem neu erschienenen Praxisratgeber „Anti-Mobbing-Strategien für die Schule“. Die Folgen machen sich oftmals noch Jahre später in psychischen oder physischen Beschwerden bemerkbar. Präventionsarbeit in der Schule kann vorbeugend wirken und späteres Leid verhindern. Im Bodenseekreis soll Mobbing und Gewalt mit vereinten Kräften im Rahmen eines Netzwerkes von Vertretern des Landratsamtes, des Schulamtes und der Polizei begegnet werden.

Den Auftakt bildet ein Fachtreffen für Schulleitungsteams und Verantwortliche im Bereich der Gewaltprävention an Schulen. Willkommen sind interessierte Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter und auch Elternvertreter, die sich für das Thema in ihren Schulen engagieren möchten. Auf dem Programm steht ein Vortrag zum Programm „Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein!“ vom Landesministerium für Kultur, Jugend und Sport. Zudem zeigen zwei Schulen aus dem Bodenseekreis Beispiele aus ihrem Alltag und der konzeptionellen Arbeit in der Gewaltprävention.

Schulen können von diesen Erfahrungsberichten profitieren, müssen aber dennoch ihren eigenen Weg gestalten. Unerlässlich für erfolgreiches Arbeiten scheint es zu sein, die schulische Organisationsebene, die Klassenebene, die Ebene des einzelnen Schülers als auch die Elternebene zu berücksichtigen. In Diskussionsrunden gibt es bei dem geplanten Fachtreffen Gelegenheit, sich darüber auszutauschen.

Neben Information und der beratenden Unterstützung bietet das Netzwerk „Bildung und Gesundheit“ im kommenden Schuljahr auch eine zehntägige Fortbildung zur systemischen Mobbingprävention und -intervention an, durchgeführt von Dipl. Psychologe Thomas Grüner von der „Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz Freiburg“. Teilnehmende Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter erhalten Know-how und praktische Anleitung, um Mobbing früh zu erkennen und zu beenden.

Die Veranstaltungen des Netzwerks sind auf der Website des Projektes: www.siegel-gesunde-schule.de ausführlich beschrieben. Eine Anmeldung ist jeweils erforderlich bei Christine Topcu vom Gesundheitsamt des Bodenseekreises unter Tel. 07541 204-5836 oder christine.topcu@bodenseekreis.de.

Siegel Gesunde Schule
Schulen im Bodenseekreis, die Prävention und Gesundheitsförderung im Schulkonzept verankern und nach vorgegebenen Kriterien umsetzen, werden seit 2010 auf Antrag mit einem „Siegel Gesunde Schule“ ausgezeichnet. Das Siegel kann für die Bereiche Ernährung, Bewegung, Seelische Gesundheit, Suchtprävention, Gewaltprävention, Körper und Gesundheit, sowie Gesundheit am Arbeitsplatz beantragt werden. 
 
2010 erhielten elf Schulen im Bodenseekreis diese Auszeichnung, davon sieben Schulen für Gewaltprävention oder Seelische Gesundheit. Schulen die sich für den nächsten Siegelturnus 2012 – 2014 bewerben möchten, können Anträge bis zum 31.12.2011 stellen.
 
Infos bei Christine Topcu, Projektleiterin im Gesundheitsamt Bodenseekreis, Tel.. 07541 204-5836 oder in Internet auf www.siegel-gesunde-schule.de.