Wertstoffhof Stetten wird umgebaut

Die Baugenehmigung für die Modernisierung des Wertstoffhofes Stetten wird in Kürze erteilt werden. Zuvor hatte sich der Stettener Gemeinderat erneut für die vom Landratsamt vorgelegten Pläne am vorhandenen Standort ausgesprochen. Im Herbst soll der modernisierte Wertstoffhof dann mit verbessertem Service und Umweltschutz in Betrieb gehen.

In der Gemeinde Stetten wird seit 1990 auf dem Gelände einer ehemaligen Hausmülldeponie ein Wertstoffhof betrieben. Nachdem dieser mittlerweile nicht mehr den Anforderungen insbesondere an eine ordnungsgemäße Entwässerung gerecht wird, ist vom Bodenseekreis eine Modernisierung geplant, die dem Standard der anderen Wertstoffhöfe im Landkreis entspricht.

Neben dem Einbau einer Schmutzfangzelle und dem Anschluss an den Abwasserkanal soll der Wertstoffhof inklusive Zufahrt mit einer Asphaltdecke ausgestattet werden. Dies dient der Ableitung des Schmutzwassers und bietet gleichzeitig für die Nutzer einen wesentlich komfortableren Zugang zu den Containern. Das Landschaftsbild soll durch eine Gehölzpflanzung sowie eine neben dem Wertstoffhof geplante Streuobstwiese aufgewertet werden. Außerdem ist geplant, den Hof um sieben Meter in südöstliche Richtung zu verlegen und damit weiter von einem benachbarten Biotop abzurücken.

Das Abfallwirtschaftsamt des Bodenseekreises erstellte in Absprache mit der Gemeindeverwaltung eine Planung für diese Umgestaltung und beantragte die dafür nötige Baugenehmigung.

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens äußerten Anwohner des Dysenbachweges Bedenken gegen den Umbau, woraufhin von der Gemeindeverwaltung der Wunsch nach einer Informationsveranstaltung geäußert wurde. Auf Einladung von Bürgermeister Siegmund Paul fand am 15. März 2011 ein „Runder Tisch Recyclinghof“ im Rathaus Stetten statt, bei dem Vertreter des Landratsamtes die etwa 30 anwesenden Bürger und Gemeinderäte über den aktuellen Sachstand informierten sowie Rede und Antwort standen. Hierbei wurde insbesondere die Verkehrsanbindung und die Frage nach einem besser geeigneten Alternativstandort in der Gemeinde Stetten diskutiert. Bürgermeister Paul sicherte am Ende der Veranstaltung zu, die Standortfrage nochmals im Gemeinderat zu behandeln und hierbei die Kritik der betroffenen Bürger sachgerecht abzuwägen. Von Seiten des Landratsamtes wurde die Bereitschaft erklärt, diese Gemeinderatssitzung abzuwarten, um der Gemeinde Stetten die Suche nach einem Alternativstandort zu ermöglichen.

Am 11. April 2011 kam der Gemeinderat bei der Beratung über die Alternativstandort-Untersuchung zu dem Ergebnis, dass auf der Gemarkung Stetten kein dem vorhandenen Standort vergleichbar geeigneter Ort vorhanden sei. Das Landratsamt wurde daher darum gebeten, den Umbau des vorhandenen Wertstoffhofes weiter zu verfolgen. Daher wird die  Baugenehmigung von der Baurechtsbehörde in den nächsten Tagen erteilt werden. Sobald diese rechtskräftig ist, wird das Abfallwirtschaftsamt die Bauleistungen ausschreiben. Der modernisierte Wertstoffhof wird dann, nach etwa vierwöchiger Bauzeit, voraussichtlich im Herbst 2011 in Betrieb gehen können.

Der neue Wertstoffhof wird mit größeren Containern ausgestattet sein, so dass sich die Anzahl der Containerentleerungen und die damit verbundene Lärmentwicklung reduziert. Das Abgabeangebot bleibt unverändert. Die Besucherzahlen zeigen, dass der Wertstoffhof von den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Stetten bereits bisher sehr gut genutzt wird. Die Öffnungszeiten werden deshalb an den kreiseinheitlichen Standard angepasst, so dass der neue Wertstoffhof künftig auch am Freitagnachmittag von 15:00 bis 17:00 Uhr geöffnet sein wird. Die Kreisverwaltung rechnet dadurch mit einer Entzerrung des Anlieferverkehrs und somit einer Reduktion des Stoßbetriebes. Mit einem merklichen Anstieg der Besucherzahlen und damit einer zusätzlichen Beeinträchtigung der Anwohner rechnet man im Landratsamt derzeit hingegen nicht.