Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen Frauenbeauftragten Baden-Württemberg

„Im Schneckentempo voran!? Mehr Tempo bei der Frauenquote!“ So das Fazit der LAG der kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten Baden-Württemberg zu den geplanten Maßnahmen der Bundesregierung, den Frauenanteil in Führungspositionen in Unternehmen zu erhöhen.
Alle freiwilligen Versprechen, die die deutsche Wirtschaft bisher zu Frauenförderung und Gleichstellung gemacht haben, so die kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten, wurden nicht erfüllt. Von gesetzlichen Regelungen und Vereinbarungen für Beschäftigte beim Bund, Land und den Kommunen, bspw. flexible Arbeitszeitmodelle, Führung in Teilzeit u. a. können Beschäftigte in Unternehmen oft nur träumen. Genauso unverbindlich sind die Selbstverpflichtungen der Wirtschaft zu werten, den Frauenanteil bei Führungspositionen zu erhöhen. Gerade weil die obersten Führungsetagen, Vorstand und Aufsichtsräte davon ausgeschlossen sind und kaum Konsequenzen bei Nichterfüllung drohen, zweifeln die Gleichstellungsbeauftragten an der Wirksamkeit der „Flexi-Quote“.
Sie fordern, verbindliche Frauenquoten in allen Führungsebenen gesetzlich festzulegen. „Müssen wir in diesem Bereich immer auf einem der letzten Plätze spielen und uns erst bewegen, wenn es Strafandrohungen aus Brüssel gibt?“ so fragen sich die Gleichstellungsexpertinnen landes- und bundesweit. „Norwegen hat beispielhaft gezeigt, dass ein solcher Weg gangbar und erfolgreich ist. Warum weitere Jahre und vielleicht Jahrzehnte vergeuden, wenn eine hervorragend ausgebildete Frauengeneration bereit ist, hier Verantwortung zu übernehmen?“
Die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten fordern an dieser Stelle Kanzlerin Angela Merkel auf, eindeutig und klar Stellung zu beziehen und endlich mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Frauenquote das Gleichberechtigungsgebot der Verfassung umzusetzen.

Für die LAG
die Sprecherinnen

Anneliese Roth     Dr. Ursula Matschke