Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen im Bodenseekreis

Freuen sich über die Herausgabe der Broschüre (von links): Dr. Stefan Feucht, Leiter Kreiskulturamt, Prof. Dr. Wolfgang Marcus, Herausgeber der Broschüre, Oswald Burger, Verein Goldbacher Stollen Überlingen, Jürgen Oehlers, Stadtarchivar Friedrichshafen, Prof. Paul-Otto Schmidt-Michel, Ärztlicher Direktor des Zentrums für Psychiatrie Weissenau Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Das Gedenkstättenkuratorium NS Dokumentation Oberschwaben hat unter der Federführung von Professor Dr. Marcus die Broschüre „Denkorte an oberschwäbischen Erinnerungswegen in den Landkreisen Bodenseekreis und Sigmaringen“ herausgegeben. Diese Broschüre widmet sich der Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus. „Alle vom NS-Regime getöteten Opfer verdienen es, ein würdiges Denkmal in dieser Publikation zu erhalten“, so Professor Dr. Marcus bei der Vorstellung am 9. Januar 2013 im Landratsamt Bodenseekreis.

In ganz Oberschwaben verbinden die Erinnerungswege insgesamt 60 Denkorte miteinander. Der Bodenseekreis ist mit 10 Denkorten vertreten, darunter befinden sich unter anderem der Goldbacher Stollen, die Stolpersteine für Hermann und Barbara Levinger in Überlingen, der KZ-Friedhof Birnau, die sogenannte „Polenlinde“ in Salem, das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Friedrichshafen sowie die Stiftung Liebenau in Meckenbeuren. „Auch in der Gegenwart gehört es weiterhin zu unseren Aufgaben dafür zu sorgen, dass die nationalsozialistischen Verbrechen und deren Opfer nicht in Vergessenheit geraten“, so Landrat Lothar Wölfle. Allen Beteiligten ist es daher auch ein großes Anliegen, dass das Vernichtungsprogramm der Nazis Gegenstand des Schulunterrichts ist. Die Broschüre, die sich beispielsweise sehr gut für den Geschichtsunterricht in Schulen eignet, kann beim
Kreiskulturamt Bodenseekreis in Schloss Salem unter E-Mail: kulturamt@kultur-bodenseekreis.de angefordert werden und liegt ebenso im Landratsamt Bodenseekreis in Friedrichshafen aus. Bis Ostern soll auch die Homepage des Kuratoriums fertiggestellt sein und online gehen. Hier soll sämtliches Material kostenfrei heruntergeladen werden können. „Die Broschüre ist erst der Anfang. Wir wollen alle Denkorte auch noch mit Tafeln ausstatten“, so Marcus.