Infoabend zum geplanten Wertstoffhof an der Friedrichshafener Länderöschstraße

Im Kreuzungsbereich der beiden Bundesstraßen im Friedrichshafener Osten soll ein neuer Wertstoffhof entstehen.

An der Friedrichshafener Länderöschstraße planen Landkreis- und Stadtverwaltung gemeinsam einen neuen Wertstoffhof. Sie wollen damit eine lange bestehende Versorgungslücke im Kernstadtbereich schließen. Ab dem Frühjahr sollen dort Wertstoffe wie Holz, Metall, Elektroschrott und Grünschnitt kostenlos abgegeben werden können. Rest- und Biomüll wird dort aber nicht angenommen. Am kommenden Mittwoch (11. Dezember 2013) bieten Stadt und Kreis um 18:00 Uhr im Landratsamt eine Informationsveranstaltung zu den aktuellen Planungen an.

Das Landratsamt betreibt in den Städten und Gemeinden des Kreises derzeit insgesamt 22 Wertstoffhöfe. Das vorhandene Netz ist nahezu flächendeckend, ein großer „weißer Fleck“ ist aber noch der Kernstadtbereich von Friedrichshafen. Die hier lebenden Bewohner müssen ihre Wertstoffe bislang noch zu weiter entfernten Wertstoffhöfen oder Entsorgungszentren bringen, beispielsweise nach  Ailingen, Kluftern oder Raderach. Hier kommt es wegen der vielen Anlieferungen aus Friedrichshafen häufig zu längeren Wartezeiten.

Um diese Situation zu verbessern, will das Abfallwirtschaftsamt des Bodenseekreises einen neuen Wertstoffhof in Friedrichshafen eröffnen. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung wurde dafür auch ein geeigneter Standort gefunden: in der Länderöschstraße, im Kreuzungsbereich der beiden Bundesstraßen. „Der Standort liegt zentral, ist verkehrsmäßig sehr gut angebunden und befindet sich nicht in unmittelbarer Nachbarschaft von Wohnhäusern“, sagt Stefan Stoeßel, Leiter des Abfallwirtschaftsamtes des Bodenseekreises. Da der Landkreis über keine geeigneten Grundstücke in der Kernstadt verfügt, war ihm die Stadt bei der Grundstückssuche behilflich. „Bei der Suche nach einem geeigneten Standort im Kernstadtbereich wurden zahlreiche Möglichkeiten überprüft. Die Suche ergab, dass der Standort an der Länderöschstraße die besten Voraussetzungen für einen Wertstoffhof aufwies“, bestätigt Friedrichshafens Erster Bürgermeister Dr. Stefan Köhler. Die Stadt habe deshalb das Gelände dem Landkreis angeboten. Alternative Standorte gibt es aus Sicht der Stadt im Kernstadtbereich keine. Der nun ausgewählte Platz westlich der B31 und südlich der Cross-Anlage soll daher an den Landkreis für diesen Zweck verpachtet werden.

Der neue Wertstoffhof wird auf kurzem Weg von der Ravensburger- und Länderöschstraße aus erreichbar sein. Der vorhandene Asphaltweg auf der Verkehrsinsel werde dazu ausreichend breit ausgebaut, so dass der Anlieferverkehr reibungslos funktionieren könne und auch die benachbarten Garagen weiterhin gut erreichbar sein werden, teilen die Planer mit. Zu den angrenzenden Wohngebieten bestehe ein ausreichender Abstand. Der Lärmschutzwall der B 31 zwischen dem ausgewählten Grundstück und dem Wohngebiet Kitzenwiese sowie der dichte Baumbestand böten eine sehr gute Abschirmung, heißt es weiter aus Rathaus und Landratsamt. Eine Sichtverbindung vom Wohngebiet zum geplanten Wertstoffhof gibt es ebenfalls nicht.

Die Zunahme des PKW-Verkehrs wird sich aus Sicht von Kreis und Stadt insgesamt in Grenzen halten, denn der Wertstoffhof soll in der Woche insgesamt lediglich rund zwölf Stunden geöffnet sein. Auch der zusätzliche Lkw-Verkehr zur Abfuhr der Container werde laut Verwaltung im Verhältnis zu den beiden stark befahrenen Bundesstraßen kaum ins Gewicht fallen.

„Eine Geruchsbelästigung ist ebenfalls nicht zu befürchten, denn auf dem neuen Wertstoffhof wird weder Restmüll noch Biomüll gesammelt“, stellt Amtsleiter Stoeßel klar. Auch werden während der Öffnungszeiten die Mitarbeiter des Abfallwirtschaftsamts dafür sorgen, dass die Anlieferung in geordneten Bahnen abläuft.

Derzeit laufen in der Stadtverwaltung die notwendigen verkehrs- und baurechtlichen Planungen. Ab kommendem Frühjahr sollen dann die Häfler an vier Tagen in der Woche Wertstoffe wie Papier, Glas, Gartenabfälle, Holz, Metall, Elektroschrott und Kunststoffe in haushaltsüblichen Mengen kostenlos anliefern können. „Die vorhandenen Wertstoffhöfe im Landkreis werden allesamt sehr gut angenommen. Die Bürger schätzen die Möglichkeit, ihre oftmals sperrigen Wertstoffe schnell, bequem und kostenlos entsorgen zu können“, berichtet Stefan Stoeßel. Dies komme dem eigenen Geldbeutel und dem Umweltgedanken zugute, so der Entsorgungsfachmann. Der Landkreis will rund 270.000 Euro investieren, um auch den Bürgern Friedrichhafens dieses Angebot in ihrer Nähe zugänglich zu machen.

Die Verwaltungen von Landkreis und Stadt laden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu einer Informationsveranstaltung über den geplanten Wertstoffhof ein: Mittwoch, 11. Dezember 2013, 18:00 Uhr, Landratsamt Bodenseekreis, Albrechtstraße 77 (Hauptgebäude), Säntissaal, 7. Etage.