Landkreis verleiht dreimal den Ehrenamtspreis für die „Generation 60 Plus“

Landrat Lothar Wölfle überreichte den Ehrenamtspreis des Bodenseekreises an die drei Preisträger (v. l.): Anita Jacksteit aus Friedrichshafen, Helga-Maria Kaltenmeier aus Markdorf sowie die Miteinander Bürgerselbsthilfe Frickingen e.V., vertreten durch ihren Vorsitzenden Winfried Weigelt. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Der Bodenseekreis hat seinen diesjährigen Ehrenamts-Förderpreis an Anita Jacksteit aus Friedrichshafen, Helga-Maria Kaltenmeier aus Markdorf sowie die Miteinander Bürgerselbsthilfe Frickingen e.V. verliehen. Damit würdigt der Landkreis die ehrenamtliche Arbeit und das gemeinnützige Wirken der Ausgezeichneten und möchte diese als gesellschaftliche Vorbilder sichtbar machen. Im Rahmen einer Feierstunde am 9. Dezember 2013 im Landratsamt verlieh Landrat Lothar Wölfle die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise. Der im Rhythmus von zwei Jahren ausgelobte Preis stand in diesem Jahr unter dem Motto „Generation 60 Plus - Engagiert in der Gemeinde für Kultur, Umwelt und Soziales“.

Anita Jacksteit aus Friedrichshafen erhielt den Preis für kulturelles und soziales Engagement. Sie leitet den Chor „Stadtkelchen“ im Haus Sonnenuhr. Seit Gründung des Wilhelm-Maybach-Stiftes der Bruderhaus Diakonie 2009 ist sie dort fast täglich als Freiwillige mit vielfältigen Aufgaben betraut: Singstunde, Heimfürsprechergremium, Ausflugsfahrten, Bastelgruppe und vieles mehr. Im Jahr 2008 gründete sie AIDA, Aktiv im dritten Altersabschnitt, einen Seniorentreff der freikirchlichen evangelischen Gemeinde in Friedrichshafen.

Miteinander Bürgerselbsthilfe Frickingen e.V. erhielt den Preis für soziales Engagement. Der Verein hat über 100 Mitglieder und leistet jährlich über 2.500 Einsatzstunden mit dem Fokus auf Frickingen und die Teilorte Altheim und Leustetten. Rüstige Rentner und andere helfen hier bei der Betreuung und Versorgung von Mitbürgern. Für den geleisteten Einsatz wird ein Entgelt gewährt, das entweder als Aufwandsentschädigung ausbezahlt oder bei der Bürgerselbsthilfe angespart werden und später, wenn selbst Hilfe benötigt wird, in Form von Einsatzstunden in Anspruch genommen werden kann. Der Verein leistet Hilfen rund ums Haus, hat einen Besuchs- und Fahrdienst, er unterstützt bei Anträgen und Behördengängen und liefert frisch gekochtes Essen. Ein neues Angebot mit Wahlgroßeltern wurde jüngst eingerichtet.

Helga-Maria Kaltenmeier aus Markdorf erhält den Ehrenamtspreis für ihr soziales Engagement. Die 88-Jährige ist mittlerweile eine feste Größe im Mehrgenerationenhaus. Sie geht täglich in die Kinderbetreuung der unter Dreijährigen und spielt und singt mit ihrer Mundharmonika Kinderlieder und Kindertänze. Sie gibt dieses Kulturgut auch an die Eltern weiter, die ebenfalls abwechselnd an der Betreuung beteiligt sind. Darüber hinaus musiziert sie regelmäßig mit vier weiteren Senioren beim „Singen für Jung und Alt“ im Mehrgenerationenhaus. Im Seniorenheim St. Franziskus musiziert Frau Kaltenmeier ebenfalls regelmäßig, entweder alleine oder mit ihren Mitspielern aus dem Mehrgenerationenhaus. Sie unterstützt auch wöchentlich die Tagesbetreuung der Demenzkranken und geht regelmäßig in die stationäre Gruppe.
Schließlich bringt sie sich auch an anderen Stellen ein, wo immer ihr Engagement gebraucht wird.

40 Bewerbungen um den Ehrenamtspreis des Landkreises gingen im Landratsamt ein. Die drei Preisträger sind durch ein Kuratorium in einem mehrstufigen Verfahren ausgewählt worden. Das Gremium unter Vorsitz des Sozialdezernenten des Landkreises ist mit Experten aus der Verwaltung sowie Mitgliedern der im Kreistag vertretenen Fraktionen besetzt.

Seit 2002 verleiht der Landkreis regelmäßig für besonders positiv in Erscheinung getretene bürgerschaftliche Initiativen, Vereine und Bürger den Förderpreis für bürgerschaftliches Engagement. Mit dem Preis soll das Engagement öffentlich sichtbar gemacht werden und eine gesellschaftliche Wertschätzung erfahren. Bisherige Preise wurden beispielsweise in den Themenfeldern Integration von Menschen mit Behinderung, Engagement von Jugendlichen aber auch für das Engagement im Kulturbereich vergeben. In diesem Jahr stand die Generation „60 Plus“ im Mittelpunkt. Laut Statistik engagieren sich rund 45 Prozent der Menschen in der Altersgruppe der 65- bis 85-Jährigen regelmäßig ehrenamtlich.