Landkreis erhält Preis für vorbildliche Energiepolitik

Landesumweltminister Franz Untersteller übergibt Landrat Lothar Wölfle die Trophäe und das symbolische Ortschild „Europäische Energie- und Klimaschutzkommune“.
Freuen sich über den Europäischen Energiepreis für den Bodenseekreis (v.l.): Landrat Lothar Wölfle, Energieberater Frank Jehle von der Energieagentur Bodenseekreis und Projektkoordinator des Landratsamts Ulrich Burckhard. Fotos: Landratsamt Bodenseekreis

Jetzt ist es offiziell: Der Bodenseekreis ist eine ausgezeichnete „Energie- und Klimaschutzkommune“. Am Dienstagabend (18. März 2014) nahm Landrat Lothar Wölfle gemeinsam mit Vertretern des Energieteams des Landratsamts den begehrten Preis „European Energy Award“ in Silber entgegen. Franz Untersteller, Landesminister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, verlieh die Trophäe und das symbolische Ortsschild in Kornwestheim bei Stuttgart an insgesamt 18 baden-württembergische Städte, Gemeinden und Landkreise, darunter auch die Gemeinde Meckenbeuren.

„Der Bodenseekreis hat sich vor etwa drei Jahren dazu entschlossen, am Zertifizierungsverfahren des European Energy Award teilzunehmen“, sagte Landrat Lothar Wölfle bei der Preisverleihung in Kornwestheim. „Denn als Anteilseigner der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke und damit eines der großen Energieversorger in Deutschland soll unser Landkreis bei seinen eigenen Aktivitäten und Liegenschaften Vorbild in Sachen Energie werden. Außerdem erwarten wir von diesem systematischen Prozess positive Impulse für die Entwicklung im gesamten kommunalen Bereich“, so der Landrat weiter.

Der Europäische Energiepreis bestätigt, dass sich Städte, Gemeinden und Landkreise zu einer nachhaltigen Energie- und Klimapolitik verpflichtet haben und diese auch in die Tat umsetzen. Die Teilnehmer unterziehen sich dabei einem mehrjährigen Prozess, in dem der Erfolg dieser Politik von unabhängiger Stelle kontrolliert wird. Anfang Dezember 2013 hatte dieser offizielle Prüftermin im Landratsamt stattgefunden. Zuvor waren die energierelevanten Vorgänge und Aktivitäten im Landratsamt erfasst und analysiert worden. Nahezu alle der mehr als zwanzig Ämter der Kreisverwaltung hätten daran mitgearbeitet, teilt die Behörde mit.

Von dem für den Bodenseekreis maximal erreichbaren rund 85 Prozent Erfüllungsgrad, hat der Landkreis 71 Prozent erreicht. Ab 50 Prozent gibt es den Silbernen Award, wobei jedes weitere Prozent über diesen Mindestwert hinaus entsprechend höhere Anstrengung von den Kommunen und Verwaltungen fordert. Für den Europäischen Energiepreis in Gold müssen 75 Prozent Erfüllungsgrad erreicht werden. 

„Der Silberne Award im ersten Anlauf ist ein sehr gutes Zeugnis, auf das alle Beteiligten sehr stolz sein können“, bewertet Lothar Wölfle das Ergebnis. Als besondere Stärken des Bodenseekreises seien die Bereiche Entwicklungsplanung und Raumordnung sowie interne Organisation und Kooperationen bescheinigt worden. Als Beispiel für die Energiepolitik des Landkreises nennt der Landrat das energiepolitische Leitbild, das der Kreistag im Juli 2013 beschlossen hat. Darin verpflichtet sich der Kreis unter anderem, im Rahmen seines Handlungs- und Verantwortungsbereiches den Anteil der regenerativen Stromerzeugung bis zum Jahr 2020 auf mindestens 35 Prozent und bis 2050 auf wenigstens 80 Prozent zu erhöhen. Die Kohlendioxid-Emissionen sollen gegenüber dem Vergleichsjahr 1990 um mehr als 40 beziehungsweise bis zu 95 Prozent in den Jahren 2020 und 2050 gesenkt werden.

Für den European Energy Award werden die sechs Handlungsfelder Entwicklung und Raumplanung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Versorgung und Entsorgung, Mobilität, interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation systematisch untersucht. Mit einem von der EU einheitlich vorgegebenen Prüfkatalog werden über 100 einzelne Aktionsbereiche zur Energieeinsparung und Ressourcenschonung mit einem Punktesystem bewertet. Neben der Bewertung des Ist und Jetzt, wurden in dem seit 2012 beim Dezernat für Umwelt und Technik organisierten EEA-Projekt auch einige Potenziale erkannt. Noch einiges tun könne der Landkreis demnach beispielsweise bei einigen seiner älteren Gebäudekomplexe, wie dem Bildungszentrum Markdorf oder dem alten Landratsamtsgebäude in der Friedrichshafener Glärnischstraße.

Weitere Infos auch unter www.european-energy-award.de