Überlingen kauft Schloss Rauenstein vom Bodenseekreis

Die Stadt Überlingen kauft vom Landkreis das Schloss Rauenstein, um daraus einen Hochschulstandort zu machen. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Das Anwesen Schloss Rauenstein im Osten Überlingens soll durch die Stadt vom Landkreis übernommen werden. Gemeinderat und Kreistag haben dies Ende Februar in nichtöffentlichen Sitzungen gleichlautend beschlossen. Der Kaufpreis soll 2,9 Millionen Euro betragen. Ziel der Übernahme ist es, auf dem Areal einen Hochschulstandort zu etablieren.

Verkauft werden sollen das Schloss selbst, die Nebengebäude nordwestlich davon sowie das knapp 3,5 Hektar große Areal. Der Einigung waren intensive Verhandlungen zwischen den beiden Verwaltungen und auf politischer Ebene vorausgegangen. Gegenstand war unter anderem das Thema Brandschutz in dem 111 Jahre alten Gebäude, die künftige Nutzung des südlich gelegenen Grundstückteils oberhalb der Mühlbachstraße sowie des Weinbergs im Westen.
 
Hintergrund des Verkaufs sind Bestrebungen, an diesem Standort eine Hochschuleinrichtung dauerhaft anzusiedeln. Hierzu gab es bereits Gespräche mit der Dualen Hochschule Ravensburg-Weingarten. Die Hochschule nutzt schon seit mehreren Jahren Räume des Schlosses für Lehrveranstaltungen. Künftig soll hier ein Campus für Erwachsenenbildung entstehen.

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Überlingen, Sabine Becker, erklärt: „Die Stadt Überlingen sichert mit dem Erwerb des Schlosses Rauenstein den Hochschulstandort in Überlingen und schärft ihr Profil als Bildungsstadt. Überlingen hat Interesse daran, dass sich der Hochschulstandort weiterentwickelt. Von der Hochschule profitiert der Wirtschaftsstandort und das gesamte westliche Kreisgebiet.“ Wichtiges Ziel der Stadt Überlingen sei es von Anfang an auch gewesen, den öffentlichen Park mit freiem Zugang für die Bürger zu erhalten. „Wir benötigen den Park als Naherholungsgebiet für die Bewohnerinnen und Bewohner in der Umgebung“, stellt Überlingens  Oberbürgermeisterin Sabine Becker klar.

„Die Idee, im westlichen Bodenseekreis einen solchen Bildungsstandort zu etablieren, ist überzeugend und unterstützenswert. Mit dem Verkauf an die Stadt zu diesem Zweck behält das Areal seinen öffentlichen Charakter und die Stadt bekommt an diesem besonderen Standort den nötigen Gestaltungsspielraum für eine zukunftsweisende Entwicklung“, sagt dazu Landrat Lothar Wölfle. 

Kreis- und Stadtverwaltung wollen in den nächsten Wochen in die Ausarbeitung des Kaufvertrages einsteigen und die nötigen notariellen Schritte vorbereiten. Das Eigentum an der Immobilie soll noch in diesem Jahr an die Stadt übergehen, die damit auch die Verkehrssicherungspflicht für die Parkanlage übernimmt. Einen Termin hierfür gibt es aber noch nicht.