Vortrag über Kriegserfahrungen zur Ausstellung „1914-1918 - Von beiden Seiten“ in Kressbronn

Zu einem Vortrag über Kriegserfahrungen im Rahmen der Ausstellung „1914-1918 - Von beiden Seiten“ lädt das Kreiskulturamt am Dienstag, 16. September 2014 um 19:00 Uhr in die Lände Kressbronn, Seestraße 24, ein. Dr. Stefan Feucht, Leiter des Kreiskulturamts, hat sich intensiv mit dem Kriegsgeschehen des Ersten Weltkriegs in unserer Region befasst. Er begab sich dabei auf Spurensuche nach den Kriegserfahrungen von Soldaten und ihren Familien am nördlichen Bodensee. Dabei hat er zahlreiche Briefe, Postkarten und Tagebücher der Soldaten gesichtet und ausgewertet. Im Mittelpunkt seiner Betrachtungen stehen unter anderem folgende Fragen: Wie wirkte sich der erste Weltkrieg hier aus und wie nahm die Bevölkerung die sich immer weiter entfesselnden Kräften des Krieges wahr?

„Wir denken viel an die Heimat in diesen Tagen“, schreibt Wilhelm Müller, Landwirtssohn aus Hemigkofen (heute Kressbronn) an Weihnachten 1915 von der Westfront seinen Eltern nach Hause. Mit diesen Zeilen beginnt auch der Vortrag von Feucht. Die eindringlichen Zeitdokumente zeugen davon, dass Familie und Heimatort für die Soldaten in den Schützengräben sehr präsent waren. Man blieb über die Korrespondenz einander verbunden und kämpfte für die Heimat, die zu einem zentralen Begriff in diesem Krieg wurde. Thematisiert werden auch die Entwicklungen an der sogenannten „Heimatfront“, insbesondere der Tod von Angehörigen oder die zunehmende Mobilisierung der Bevölkerung, der Landwirtschaft und der Industrie für Kriegszwecke.

Die Ausstellung „1914-1918 - Von beiden Seiten: Kriegserfahrungen in der Touraine und am nördlichen Bodensee“ ist noch bis zum 27. September 2014 in der Galerie in der Lände Kressbronn zu sehen. Weitere Information und Anmeldung zum Vortrag beim Kreiskulturamt unter Tel. 07553 91675-10.