Landkreis eröffnet neue Flüchtlingsunterkunft

Im ehemaligen Gästehaus in der Deisendorfer Ziegeleistraße 3 werden künftig rund 80 Asylbewerber untergebracht. Foto: W. Kässer

Der Bodenseekreis eröffnet eine neue Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in Überlingen-Deisendorf. Voraussichtlich schon in der zweiten Märzhälfte 2015 wird das frühere Gästehaus Emil Wesle in der Ziegeleistraße 3 bezugsfertig sein. Derzeit laufen Sanierungs- und Umbauarbeiten, insbesondere in den Küchen- und Sanitärbereichen sowie beim Brandschutz. Das frühere Gästehaus bietet Platz für rund 80 Menschen und ist neben den Unterkünften in Goldbach und in der Ottomühle die dritte Gemeinschaftsunterkunft des Landkreises in Überlingen. Der Landkreis als zuständige Aufnahmebehörde für neu ankommende Flüchtlinge hat das Gebäude Ende Januar für mehrere Jahre angemietet.

Die Stadt und der Bodenseekreis laden die Bürgerinnen und Bürger dazu ein, die Integration der neu hier ankommenden Mitmenschen zu unterstützen. Welche Ansatzpunkte es dafür gibt, wie die Verwaltungen die Unterbringung der Asylbewerber organisieren und wo Ansprechpartner zu finden sind, soll Thema einer gemeinsamen Informationsveranstaltung in Deisendorf sein. Diese wird voraussichtlich Ende Februar oder Anfang März stattfinden. Der genaue Termin wird noch bekanntgegeben.

Die soziale Betreuung der Flüchtlinge in Deisendorf wird die Diakonie im Auftrag des Landkreises übernehmen. Die Kinder der Asylsuchenden werden städtische Kindergärten und Schulen besuchen. Für die Erwachsenen sind Deutschkurse geplant. Darüber hinaus hatte die Stadtverwaltung bereits im Dezember vergangenen Jahres die Begegnung mit Flüchtlingen in Vereinen ermöglicht. Im Frühjahr soll es eine zweite Veranstaltung geben, bei der Überlinger Vereine Flüchtlinge über Angebote informieren und sie in die Vereine einladen.

Die Anzahl der Menschen, die aus Krisengebieten wie Syrien, Nord- und Zentralafrika nach Deutschland kommen und Schutz suchen, ist weiterhin hoch. Das Landratsamt rechnet mit monatlich rund 100 Menschen, die neu in den Kreis kommen. In den vergangenen Monaten hatten deshalb Landrat Lothar Wölfle und Oberbürgermeisterin Sabine Becker immer wieder an die Bevölkerung appelliert, Wohnraum für Flüchtlinge bereitzustellen. Weiterhin gesucht sind auch geeignete Gebäude oder Grundstücke.