Landratsamt sucht Tagesmütter und Tagesväter

Die Tagesmütter Petra Widenhorn (links) und Beatrix Röber mit ihren Tageskindern (v. l. auf dem Schoß der Tagesmütter) Paul, Ellen, Silvan, Lisa-Sophia und Luana-Mia sowie Antony, Isabella und Silvan. Foto: Landratsamt Bodenseekreis

Im Bodenseekreis werden Tagesmütter und -väter gesucht, die Kinder bei sich aufnehmen, um sie einen Teil ihres Lebens zu begleiten. Jeder, der Freude am Umgang mit Kindern hat, kann sich zur Tagesmutter oder zum Tagesvater ausbilden lassen, unabhängig davon, welcher Beruf zuvor ausgeübt wurde. Tageseltern betreuen, erziehen und fördern die ihnen anvertrauten Kinder. Sie schaffen ihnen einen sicheren Schutzraum, indem sie sie in ihrem häuslichen und familiären Umfeld aufnehmen. „So leben die Tageskinder  mit den eigenen Kindern zusammen, wie in einer großen Familie geborgen, und nehmen am täglichen Familienleben teil“, sagt Tagesmutter Petra Widenhorn aus Überlingen. Gerade diese familiennahe, kindgerechte und vertraute Atmosphäre eröffne den Tageskindern vielfältige Lern- und Bildungsmöglichkeiten, so Widenhorn.

„Für viele Eltern ist die Kindertagespflege die ideale und einzige Betreuungsform, die es ihnen ermöglicht, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren“, erklärt Kreisjugendamtsleiterin Simone Schilling. Denn die Tagesbetreuung könne flexibel an die Arbeitszeiten der Eltern angepasst werden. Tageseltern betreuen stundenweise, halb- oder ganztags, ganz wie es zu ihrer eigene Familiensituationen passt beziehungsweise die Berufstätigkeit der Eltern der Tageskinder erforderlich macht. „Das können beide Seiten individuell vereinbaren“, ergänzt Schilling. Die Kinder haben aber immer nur eine konstante, verlässliche Bezugsperson und die Eltern zugleich eine kompetente Ansprechperson für Fragen zur kindlichen Entwicklung. Im Bodenseekreis arbeiten laut Auskunft des Jugendamts aktuell 135 Tagespflegepersonen, einige davon schon viele Jahre. 

„Als Tagesmutter oder Tagesvater zu arbeiten ist eine selbstständige Tätigkeit mit Zukunftsperspektive“, sagt Heike Langer, eine der sechs im Bodenseekreis zuständigen Tagespflegefachfrauen. Als Tagespflegefachfrau akquiriert, berät, qualifiziert, vermittelt und begleitet sie Tageseltern in den Gemeinden ihres Zuständigkeitsbereichs. Tageseltern seien ihr eigener Chef, daneben aber auch Teil eines Netzwerks bestehend aus anderen Tagesmüttern und -vätern, Eltern und Fachleuten, die sich gegenseitig beraten, unterstützen und weiterhelfen. In vielen Städten und Gemeinden sei Tagespflege längst fester Bestandteil eines vielfältigen und bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangebotes. „Tageseltern absolvieren eine pädagogische Qualifizierung, sind also auf ihre Tätigkeit umfassend vorbereitet und werden auch nach ihrem Abschluss weitergebildet. Außerdem achtet das Jugendamt darauf, ob die Kandidaten für den Umgang mit Kindern geeignet sind und erteilt dann eine Pflegeerlaubnis“, erklärt Langer. 

In der Kindertagespflege werden maximal fünf Kinder gleichzeitig von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut. Auch auffälligere Kinder oder Kinder mit Behinderungen können in solche Kleingruppen integriert werden. „Als Tagesmutter kann ich auf die individuellen Bedürfnisse eines jeden Kindes gesondert eingehen und dieses entsprechend seiner Fähigkeiten, Begabungen und Neigungen fördern“, sagt Beatrix Röber, die bereits seit 15 Jahren als selbstständige Tagesmutter arbeitet. „Bei meiner Tätigkeit gibt es einen festen, immer wiederkehrenden Tagesablauf und Rhythmus, damit bei den Kindern Vertrauen, Stabilität und Verlässlichkeit entsteht. Außerdem kann ich  individuell zum Beispiel auf besondere Ess- und Schlafgewohnheiten eines einzelnen Kindes eingehen“, so Röber.

Seit August 2013 haben alle Eltern einen Rechtsanspruch auf Betreuung ihrer Kinder bereits nach Vollendung des ersten Lebensjahres. Seither können Eltern zwischen der Kleinkindbetreuung in einer Kindertagesstätte oder einer Betreuung durch eine qualifizierte Tagesmutter oder einem Tagesvater wählen. Die Tagespflege ist vom Gesetzgeber als gleichwertig gegenüber den Tageseinrichtungen gestellt und erfüllt denselben Betreuungs-, Erziehungs- und Förderungsauftrag wie diese. „Eltern haben also ein echtes Wunsch- und Wahlrecht zwischen den beiden Betreuungsformen. Ihnen steht es frei, das nach ihrer Auffassung für die Entwicklung ihres Kindes beste Modell in Anspruch zu nehmen“, so Jugendamtsleiterin Schilling. Darüber hinaus können Kinder bis zum zwölften Lebensjahr auch neben dem Besuch von Kindergarten oder Schule in Tagespflege betreut werden.

Interessierte, die sich vorstellen können, ein oder mehrere Kinder in ihrer Familie aufzunehmen, sie ein Stück in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu erziehen und zu fördern, können sich an die örtlich zuständige Tagespflegefachstelle wenden.

Tagespflegefachstellen im Bodenseekreis:

Tagespflegefachstelle für Tettnang und Neukirch:
Marion Litter, Tel. 07542 98063020, E-Mail: marion.litter@bodenseekreis.de

Tagespflegefachstelle für Meckenbeuren:
Claudia Dahlhoff, Tel. 0159 04204247, E-Mail: claudia.dahlhoff@bodenseekreis.de

Tagespflegefachstelle für Friedrichshafen, Immenstaad, Langenargen, Kressbronn und Eriskirch:
Gabi Schaup-Knaack, Tel. 0159 04204256, E-Mail: gabriele.schaup-knaack@bodenseekreis.de

Tagespflege für Markdorf, Bermatingen und Oberteuringen:
Sabine Bruckert, Tel. 0159 04204242, E-Mail: sabine.bruckert@bodenseekreis.de

Tagespflegefachstelle für Salem, Frickingen, Heiligenberg, Deggenhausertal:
Katarina Schulz, Tel. 0159 04204258, E-Mail: katarina.schulz@bodenseekreis.de

Tagespflegefachstelle für Meersburg, Daisendorf, Hagnau, Stetten, Owingen, Uhldingen-Mühlhofen, Überlingen und Sipplingen:
Heike Langer, Tel. 0159 04204243, E-Mail: heike.langer@bodenseekreis.de