Gastfamilien für jugendliche Geflüchtete gesucht

Das Jugendamt des Bodenseekreises sucht Gastfamilien für unbegleitete minderjährige Geflüchtete. In der Regel handelt es sich um Jungs zwischen 13 und 17 Jahren. Mit der Unterstützung ihrer Gasteltern sollen sie gestärkt werden, Deutsch zu lernen, zur Schule zu gehen und einen Schulabschluss zu machen, um sie so auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Aktuell leben rund 49 Jugendliche im Landkreis, die ohne ihre Eltern nach Deutschland gekommen sind. Damit sind alle Jugendhilfeplätze des Landkreises belegt. Wer helfen möchte, kann sich unter Tel. 07541 204-5646 oder -5058 sowie per E-Mail unter jugendamt@bodenseekreis.de an das Jugendamt wenden.

Grundsätzlich ist die Aufnahme eines unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten nicht kompliziert. Neben der Offenheit für andere Kulturen sind einige formelle Kriterien wie ausreichende räumliche Möglichkeiten, eine Gesundheitsbescheinigung und ein polizeiliches Führungszeugnis nötig. Für die Aufnahme gibt es eine finanzielle Aufwandsentschädigung. Das Jugendamt begleitet und unterstützt außerdem in Fragen rund um die Betreuung. Um das Asylverfahren oder andere rechtliche Aspekte kümmert sich der amtlich bestellte Vormund des jungen Menschen.

Dabei hat sich gezeigt, dass es eine fordernde, aber auch spannende Herausforderung ist, die jungen Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und eine neue Perspektive für ihr Leben zu entwickeln. Tatsächlich sind viele dieser Jugendlichen sehr bemüht, in ihren Gastfamilien Fuß zu fassen und sich auf einen neuen Lebensalltag einzustellen. Die Fluchtgründe, warum junge Menschen alleine nach Deutschland kommen, sind sehr vielfältig. Sie werden auf der Flucht von ihren Eltern getrennt, andere werden alleine auf den Weg geschickt, um ihnen ein besseres Leben zu ermöglichen. Auch der Tod der Eltern und Gewalt, Krieg oder Misshandlungen im Heimatland zwingen sie zur Flucht. Die meisten der derzeit hier lebenden unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten kommt aus Sierra Leone, Syrien, Afghanistan und der Ukraine.