500 Jahre Bauernkrieg: Sündenbock Johannes Hüglin

Im letzten Vortrag der viel beachteten Reihe zum Bauernkrieg-Jubiläum geht es um Johannes Hüglin, eine der tragischen Figuren des Aufstands. Am Mittwoch, 12. November 2025 um 19:00 Uhr spricht der bekannte Historiker Oswald Burger im Vineum Meersburg (Vorburggasse 11) über den reformatorischen Priester, der im heutigen Ludwigshafen wirkte und 1527 wegen seiner Verwicklung in den Aufstand in Meersburg hingerichtet wurde. Der Eintritt zum Vortrag ist frei, ohne Anmeldung.

Der aus Lindau stammende Johannes Hüglin war ein Priester, dessen Leben durch zwei Ereignisse eine unerwartete Wendung nahm. Das waren die Reformation und der Bauernkrieg vor 500 Jahren. Im Jahr 1513 wurde ihm die Pfarrei in Sernatingen, dem heutigen Ludwiegshafen am Bodensee, übertragen, die damals zu Überlingen gehörte. Er kam mit Schriften der Reformatoren in Kontakt und wirkte mitten in den Auseinandersetzungen der aufständischen Bauern gegen deren Herren. Nach der Niederschlagung der Bauern wurde Johannes Hüglin verhaftet und musste sich 1527 vor einem Gerichtshof des Bischofs von Konstanz in Meersburg für sein Wirken rechtfertigen. Über seinen Prozess sind ausführliche Berichte überliefert, die ihn als mutigen Mann zeigen. Am 10. Mai 1527 wurde er vor den Toren Meersburgs verbrannt.

Oswald Burger, geboren 1949 in Meersburg, war Berufsschullehrer und lebt in Überlingen. Er hat zahlreiche Publikationen zur Regionalgeschichte und Kultur vorgelegt.

 

Bildinfo: Darstellung der Verbrennung Hüglins aus dem Jahr 1605 in der Züricher Reformationschronik. 
Foto: Kulturamt Bodenseekreis