Corona: CTZ zieht um

Das Corona-Testzentrum (CTZ) wird am Wochenende von Oberteuringen nach Friedrichshafen in die Messe verlagert. Das Landratsamt reagiert damit auf neue und möglicherweise künftige Anforderungen beim Patientenmanagement. Der Schwerpunkt des CTZ wird künftig auf der ärztlichen Diagnose und Behandlungsentscheidung liegen. Die Ärztinnen und Ärzte im neuen CTZ werden nach der Untersuchung und einem Gespräch mit den Patienten entscheiden, ob eine stationäre Behandlung erforderlich ist bzw. weitere Anweisungen geben. Es werden im CTZ weiterhin Abstriche für Laboruntersuchungen gemacht, jedoch nur in medizinisch dringenden Fällen. Das sind insbesondere Risikopatienten und Personal aus dem Medizin- und Pflegebereich. Das neue CTZ soll die Kliniken und Praxen im Landkreis beim Erstkontakt mit Corona-Verdachtsfällen bzw. Menschen mit typischen Symptomen entlasten, damit sich diese auf die Versorgung von Patienten mit stationärem Behandlungsbedarf konzentrieren können. Auch im neuen CTZ in Friedrichshafen sollen Patienten nur nach vorheriger telefonischer Abklärung und Terminvergabe durch das Gesundheitsamt behandelt werden. Eine offene Sprechstunde ist derzeit nicht vorgesehen. Der Betrieb in der Messehalle B5 soll am Montag beginnen. Organisatorische Detailfragen werden in den nächsten Stunden geklärt.

Bis Donnerstagnachmittag sind dem Gesundheitsamt insgesamt 75 Infektionsfälle bekannt geworden. Aufgrund der begrenzten Testkapazitäten muss zwischenzeitlich mit einer erheblich höheren Dunkelziffer ausgegangen werden. 327 Personen befinden sich aktuell in behördlich angeordneter Quarantäne. Heute konnten erstmalig fünf Personen aus der Quarantäne entlassen werden. Personen in Quarantäne müssen laut der ortspolizeilichen Verfügung mindestens 48 Stunden vor Ablauf des zweiwöchigen Daheimbleibens symptomfrei sein und sich dann in ihrer hausärztlichen Praxis melden. Wenn aus deren Sicht nichts dagegen spricht, endet die Quarantäne dann automatisch. 

Landrat Lothar Wölfle hat in einem Pressegespräch am Donnerstagvormittag an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, das Virus und die damit verbundenen Herausforderungen ernst zu nehmen: „Wir kennen den Krankheitserreger noch zu wenig, um ihn vollends einschätzen zu können. Deshalb bereitet sich der Landkreis vorsorglich auf eine große Anzahl infizierter und erkrankter Personen ein. Wir wollen die Leistungsfähigkeit unseres Gesundheitssystems sichern, damit auch weiterhin alle Patienten bestmöglich behandelt werden. Dabei muss jeder und jede einzelne mithelfen. Die allgemeinen Hygiene-Verhaltensweisen und die vom Land erlassenen Maßnahmen müssen dafür zwingend eingehalten werden. Wir tragen hier alle eine große Verantwortung füreinander.“