Team der Fieberambulanz verabschiedet sich

„Auf hoffentlich kein Wiedersehen“, sagt die Crew der Fieberambulanz für den Bodenseekreis. 14 Wochen lang wurden in der Halle B5 der Messe Friedrichshafen insgesamt 971 Menschen ärztlich untersucht und größtenteils auch auf Corona getestet. Am letzten Betriebstag, am Dienstag, 30. Juni 2020 kamen noch acht Patientinnen und Patienten. In der Hochphase sind täglich teilweise deutlich über 40 Personen betreut worden. Insgesamt 15 Ärztinnen und Ärzte, 25 medizinisch-technische Assistentinnen und 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts haben hier an insgesamt 86 Tagen diesen besonderen Dienst geleitstet.

Zum Abschluss kamen noch mal einige der Helferinnen und Helfer zusammen, um sich voneinander zu verabschieden und auf diese bewegende Zeit zurückzublicken. Ihre Hoffnung: dass die Menschen sich weiterhin an die Abstands- und Hygieneregeln halten, sodass die Fallzahlen weiter niedrig bleiben und nicht noch mal solch eine medizinische Notlösung im Landkreis erforderlich ist.

Die Fieberambulanz, auch Corona-Praxis genannt, wurde am 23. März 2020 gemeinsam durch engagierte Ärztinnen und Ärzte der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Landratsamt eingerichtet. Patientinnen und Patienten mit Corona-typischen Symptomen – meist auch Fieber, daher der Name „Fieberambulanz“ – oder anderen Risikofaktoren wurden hier untersucht, wenn hierfür keine hausärztliche Praxis zur Verfügung stand. Der Landkreis hat dafür einen Teil der Messehalle und Bürocontainer angemietet sowie die Terminkoordination und weitere Logistikaufgaben übernommen. Den medizinischen Teil organisierte die Kassenärztliche Vereinigung. Auch in Überlingen gab es von Ende März bis Ende April eine Fieberambulanz, in der rund 200 Personen untersucht worden sind. In der Sporthalle des Landkreises hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Überlinger Stadtverwaltung die örtlichen Praxisteams tatkräftig unterstützt.
 
Landrat Lothar Wölfle sagte in der wöchentlichen Krisenstabssitzung am Mittwoch im Landratsamt, dass der Landkreis stolz und dankbar für das Geleistete sein könne. „Die Männer und Frauen, die in den Fieberambulanzen freiwillig Dienst getan haben, sorgten dafür, dass alle Corona-Patientinnen und -Patienten oder Verdachtsfälle schnell eine ärztliche Untersuchung erhalten haben“, so der Landrat. Die provisorischen Einrichtungen hätten Versorgungslücken überbrückt und seien daher für das Wohlergehen vieler Menschen sehr wichtig gewesen.

Auch nach dem Ende der Fieberambulanz organisiert die dafür zuständige Kassenärztliche Vereinigung die medizinische Versorgung: Personen, die den Verdacht haben mit dem Corona-Virus infiziert zu sein, rufen weiterhin zunächst ihre hausärztliche Praxis an. Wer seine hausärztliche Praxis nicht erreichen kann, ruft direkt bei einer der Schwerpunktpraxen im Landkreis an. Eine aktuelle Liste und weitere wichtige Hinweise zum Thema Corona gibt es auf www.bodenseekreis.de/corona. An Wochenenden und Feiertagen steht der ärztliche Bereitschaftsdienst unter Tel. 116117 zur Verfügung.

Bildinfo: Winken zum Abschied: Medizinisch-technische Assistentinnen, einer der Ärzte und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts, die in der Fieberambulanz viele Stunden Dienst geleistet haben, trafen sich noch einmal am Ende des letzten Betriebstags.
Foto: Landratsamt Bodenseekreis