Aktionen des „Arbeitskreises Geschichte“ zum „Tag des offenen Denkmals“ im Bodenseekreis am 9.September zum Schwerpunktthema "Orte der Einkehr und des Gebets"

Der Bodenseekreis ist besonders reich an historischen Sakralbauten; dicht an dicht reihen sich hier Kirchen, Klöster, Kapellen sowie sakrale Kleindenkmäler, die von der jahrhundertealten Geschichte des religiösen Lebens in dieser Region zeugen. Sie stehen als "Orte der Einkehr und des Gebets" im Mittelpunkt des diesjährigen "Tag des offenen Denkmals", der am 9. September 2007 unter diesem Schwerpunktthema bundesweit begangen wird.

Es ist bereits das zwölfte Mal, dass der "Tag des offenen Denkmals" im Bodenseekreis unter einem gemeinsamen Leitthema steht. Kunsthistorisch und denkmalschützerisch Interessierte erwartet ein umfangreiches Programm. Die im "Arbeitskreises Geschichte im Bodenseekreis" zusammengeschlossenen Gemeinden sowie Kultur- und Heimatvereine stellen am kommenden Sonntag rund 30 Einzelaktionen quer durch das Kreisgebiet vor, wobei neben der geistigen Einkehr vielerorts auch kulinarische Erfahrungen gemacht werden können.

 

Folgende Aktionen werden am Sonntag angeboten:

In Bermatingen gibt es um 09:00 Uhr einen Höhlengottesdienst auf dem Hof Meschenmoser. Um 14:00 Uhr stellt Hermann Zitzlsperger in der Pfarrkirche St. Georg das mittelalterliche Freskenprogramm, das zu Recht als kunstgeschichtliches Ereignis beschrieben wird, vor.

Um 15:15 Uhr werden in der Chorturmkirche von Ahausen die verschiedenen Jakobusdarstellungen in ihrem entstehungs- und kunstgeschichtlichen Kontext erläutert.

Jeweils zwischen 14:00 und 17:00 Uhr stehen auf Initiative des Dekanats Linzgau und der örtlichen Pfarrgemeinden die Kapelle St. Martin in Daisendorf, die Kirche St. Peter und Paul in Stetten sowie in der Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen die Kapellen St. Wolfgang in Oberuhldingen und St. Nikolaus in Gebhardsweiler interessierten Besuchern offen.

Ebenfalls geöffnet sein wird zwischen 14:30 und 17:00 Uhr die Kapelle St. Josef in Schloss Maurach, das heute als Tagungsstätte genutzt und üblicherweise nicht zugänglich ist. Von 15:30 bis 15:45 Uhr wird dort Gelegenheit zu einer kurzen Meditation geboten.

Wie in jedem Jahr ist der "Tag des offenen Denkmals" eine gute Möglichkeit, um Bauwerke frisch renoviert zu präsentieren, darunter die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Eriskirch. Mit der gründlichen Überarbeitung der spätromantischen Orgel (1999) und der Auffrischung der Wandgemälde konnte die Renovierung des Gotteshauses im vergangenen Jahr abgeschlossen werden. Durch die Stiftung von zwei neuen Glocken im Jubiläumsjahr 2007 der Gemeinde wurde das Geläut der Kirche vervollständigt. Führungen gibt es jeweils um 10:30, 15:00 und 15:30 Uhr.

Ebenfalls frisch renoviert präsentiert sich die Kapelle St. Antonius in Salem-Altenbeuren, deren Innenraum in jüngster Zeit einer umfassenden Sanierung unterzogen wurde. Die Schablonenmalerie an den Wänden von 1904 im Zusammenspiel mit den neugotischen Glasmalereien und der wohl noch bauzeitlichen Decke geben dem Innenraum einen mystischen Charakter. Führungen und Besichtigungen finden von 14:30 bis 18:00 Uhr statt. Die Pfarrgemeinde St. Peter & Paul sorgt mit Kaffee und Kuchen außerdem für das leibliche Wohl der Besucher. Zum Abschluss findet um 18:00 Uhr eine Hl. Messe statt.

Ebenfalls in Salem wird daran erinnert, dass auch Friedhöfe zu den Orten der Einkehr und des Gebets zu rechnen sind. Jeweils um 14 und um 15 Uhr führt Annegret Ziegler über den Stefansfelder Friedhof. Dabei erläutert sie neben der Kapelle S. Maria Victoria auch eine Reihe an Grabplatten, die an der Kapellenwand angebracht sind sowie die berühmte Ölberggruppe an der Westseite der Friedhofsmauer, die der Werkstatt Feuchtmayers zugeschrieben wird.

In Frickingen wird kann zwischen 10:00 und 17:00 Uhr die sonst nicht zugängliche Weingartenkapelle besichtigt werden. Führungen finden jeweils um 11:00 und 16:00 Uhr statt. Wie in jedem Jahr haben die drei Frickinger Museen, das Bodenseeobstmuseum, die "Lohmühle" in Leustetten und das Tüftler-Werkstatt-Museum in Altheim ganztägig geöffnet.

Die Stadt Friedrichshafen ist mit folgenden Aktionen beteiligt. In der Kernstadt sind zwei moderne Kirchenbauten zu besichtigen. Die Evangelische Erlöserkirche in der Lilienstraße wurde nach Plänen Wilhelm Tiedjes aus Stuttgart entworfen und entstand 1957/58 im Neuen Wohngebiet im Norden für die zahlreichen Neubürger, die nach Ende des Zweiten Weltkriegs in die Stadt strömten. Die katholische Kirche „Zum Guten Hirten“ wurde 1960/61 ebenfalls nach Plänen eines Stuttgarter Architekten, Wilfried Beck-Erlang entworfen. Um 10:00 Uhr gibt es einen Stationsgottesdienst, der in der Erlöserkirche beginnt und in der Kirche „Zum Guten Hirten“ endet. Führungen finden in beiden Kirchen jeweils um 12:30, 14:00, 15:00 und 16:00 Uhr statt. Ein Mittagsimbiss wird bei der Kirche „Zum Guten Hirten“ angeboten, später gibt es Kaffee und Kuchen bei der Erlöserkirche. Die Aktion endet um 17:00 Uhr mit dem "Wort auf den Weg" bei der Station zwischen den Gemeinden.

In und rund um den Teilort Ailingen können mehrere Stationen der Einkehr und des Gebets aufgesucht werden. Die Haldenbergkapelle, die Lourdesgrotte in Habratsweiler, diverse Wegkreuze und die Kapelle beim Wolfenhof sind Stationen eines geführten ca. zweistündigen Rundgangs, der jeweils ab 10:00 und ab 15:00 Uhr beginnt. Die Gehstrecke beträgt ca. 5 km, festes Schuhwerk wird empfohlen. Treffpunkt ist der Parkplatz am Rathaus in Ailingen.

In der Ortschaft Efrizweiler ist die Schlosskapelle St. Agatha mit ihrem barock ausgestatteten Innenraum nach Abschluss der Innenrenovierung 2006/2007 seit kurzem wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Die Kapelle ist am 09.09. von 11:00 bis 16:00 Uhr geöffnet; Führungen finden um 11:30, 14:00 und 15:00 Uhr statt.

In Markdorf gibt es um 11:00 Uhr eine rund einstündige Führung durch die Spitalkirche St. Josef an der Spitalstraße. Zum Abschluss wird bei einem Glas Markdorfer Wein der "unerhörte" Lebenslauf von Fatme, der Enkelin eines Sultans erzählt, die im 18. Jh. im Frauenkloster als Pfründnerin lebte. Im Ortsteil Möggenweiler ist von 13:45 bis 17:00 Uhr die Kapelle St. Wolfgang geöffnet.

Der Heimatverein Heiligenberg zeigt mit dem aus 14 Tafeln bestehenden Zyklus des Kreuzwegs "ob der Klause Egg" von Franz Xaver Reich (1815 – 1881) und der Waldklause ein Ensemble von hohem kunsthistorischem und geschichtlichem Wert in landschaftlich reizvoller Umgebung. Führungen gibt es stündlich von 10:00 bis 16:00 Uhr. Der Treffpunkt "Schweizerhaus" ist vom Ortsparkplatz aus in ca. 10 min. talabwärts erreichbar.

In Immenstaad kann zwischen 13:00 und 16:00 Uhr die Schatzkammer der katholischen Kirche in stündlichen Führungen besichtigt werden. Während viele der Kirchen und Kapellen, die in diesem Jahr zugänglich sein werden, wie beispielsweise die Kirche St. Oswald und St. Otmar in Frenkenbach, die im 12. Jh. im romanischen Stil erbaut wurde, sich dem Betrachter weithin sichtbar als Zeugnisse des Glaubens präsentieren, bleiben andere wiederum den Blicken des Betrachters eher verborgen, weil sie etwas abseits liegen oder wie die Seminarkapelle in Meersburg (Führungen 10, 11.30, 14, 15.30 Uhr) in ein Gebäude integriert sind. Ebenfalls in Meersburg ist zwischen 14 und 17 Uhr die Unterstadtkirche St. Johannes der Täufer zu besichtigen.

Zu den manchmal etwas zu wenig beachteten Teilen des sakralen Denkmalerbes zählen insbesondere die religiösen Kleindenkmale wie Wege- oder Feldkreuze. Dabei sind auch sie meist eng mit der lokalen Geschichte verwachsen und erzählen wie beispielsweise die Feldkreuze in Owingen, die nach dem Flugzeugabsturz vom 1. Juli mit Spendenmitteln aus der Bevölkerung renoviert wurden, von einschneidenden Ereignissen. Des Weiteren ist hier die Schächerkapelle geöffnet und in der katholischen Pfarrkirche St. Peter und Paul finden Führungen auf den Glockenturm jeweils um 14:00 und 14:30 Uhr statt.

In Oberteuringen wird eine rund eineinhalbstündige Rundfahrt mit Privat-Pkw zu verschiedenen Wegkreuzen und Wegkapellen in und rund um die Gemeinde angeboten. Treffpunkt und Parkmöglichkeit ist der Franz-Roth-Platz beim Sportplatz, beginn jeweils 11:00 und 14:00 Uhr.

In Kressbronn führt eine 5-Kapellen-Radtour mit Dr. Lorenz Göser auf schönen Wegen ab 09:30 Uhr ab der Eligiuskapelle im Ortskern über verschiedene Stationen bis zur denkmalgeschützten Hofanlage Milz, die ab 11:00 Uhr ihre Tore für Besucher öffnet.

Langenargen erinnert mit einer Ausstellung und Vorträgen ab 14:30 Uhr im Rathaus an das Kapuzinerkloster, das 1694 bis 1881 in der Gemeinde bestanden hat. Ab 16:00 Uhr führt Pfarrer Christian J. Brencher durch die katholischen Pfarrkirche St. Martin. Der Veranstaltungsreichen findet in der evangelischen Friedenskirche ab 20:00 Uhr seinen abendlichen Ausklang mit einer Lesung von Pfarrer Fentzloff.

In Tettnang werden folgende ganztägig geöffnete sakrale Bauwerke mittels sachkundiger Führungen zu nachstehenden Zeiten interessierten Besuchern vorgestellt: Loretokapelle (14:00 Uhr Führung durch Paul Geiger), St. Anna-Kapelle (15:00 Uhr Führung durch Gisbert Hoffmann) und St. Gallus Kirche (16:00 Führung durch Siegfried Obert) sowie die Pfarrkirche St. Dionysos in Hiltensweiler (Führungen jeweils um 11:00 und 15:00 Uhr durch Rudolf Hägele).

Überlingen präsentiert mit der St. Michaelskirche in Aufkirch einen der damaligen Mittelpunkte der Urpfarreien des Linzgaus. (Öffnungszeiten von 10:00 bis 17:00 Uhr). Führungen mit Stadtarchivar Walter Liehner gibt es jeweils um 10:00, 14:00 und 15:30 Uhr.

Weitere Informationen zum "Tag des offenen Denkmals" im Bodenseekreis mit ausführlichen Beschreibungen zur Geschichte und Kunstgeschichte der vorgestellten Objekte und genauen Angaben zu den Veranstaltern und Ansprechpartnern vor Ort finden Sie in einer Broschüre des Kreisarchivs Bodenseekreis sowie auf der Internetseite des Kreiskulturamts unter www.bodenseekreis.de/kulturamt oder allgemein unter www.tag-des-offenen-denkmals.de.