Stahlskulptur markiert Mittelpunkt des Bodenseekreises

Den geografischen Mittelpunkt des Bodenseekreises ziert nun eine imposante Landmarke aus Stahl. Die etwa 20 Meter lange Skulptur in der Form der Landkreis-Silhouette befindet sich rund 500 Meter unterhalb des Gehrenbergturms auf Markdorfer Gemarkung. Sie wurde am 6. Mai 2023 offiziell durch Landrat Lothar Wölfle der Bürgerschaft des Bodenseekreises als Geschenk zum fünfzigjährigen Kreisjubiläum übergeben. Die Kosten von rund 135.000 Euro werden durch die Kulturförderung des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) getragen. Die Stadt Markdorf hat die Installation und Gestaltung des Platzes ermöglicht und tatkräftig unterstützt.

Die Skulptur ist begehbar und liegt unmittelbar am Jubiläumsweg auf der Etappe Markdorf – Heiligenberg. 23 individuell geknautschte Stahlpoller markieren die Städte und Gemeinden des Landkreises und laden als Sitzgelegenheiten zum Verweilen ein. Ihre Formen und Größen sind im Schmiedeprozess zufällig entstanden und bieten nun Raum für persönliche Deutungen, wie Landrat Wölfle bei der Einweihung schmunzelnd bemerkte. Die Mitte des Miniatur-Landkreises aus Metall und Schotter markiert eine etwa acht Meter hohe Stahlnadel mit leuchtend rotem Kopf. Sie sticht auf 47 Grad 43 Minuten 53.5 Sekunden nördlicher Breite und 9 Grad 24 Minuten 18.9 Sekunden östlicher Länge in den Boden, exakt dem definierten Mittelpunkt des Landkreises.

Der Mittelpunkt eines ungleichmäßigen geografischen Gebildes wird durch ein aufwändiges Berechnungsverfahren bestimmt. Erschwerend dabei ist, dass das 56 Kilometer lange Seeufer des Landkreises nicht eindeutig als Grenzlinie festgelegt ist. Somit wird es den natürlichen Gegebenheiten am besten gerecht, die Mitte des Landkreises als Platz zu verstehen. Unter Berücksichtigung dieser Faktoren hat das Vermessungsamt des Landratsamts den Mittelpunkt auf die Position festgelegt, die nun durch die neue Landmarke markiert wird.

Entworfen und verwirklicht hat die Landmarke der Meckenbeurer Kunstschmied Andreas Hafen. Rund sechs Tonnen Stahl wurden inklusive Unterkonstruktion für die Skulptur verbaut. Sie hat kein Betonfundament, sondern liegt quasi auf dem Boden. Der Stahl ist unbehandelt und es ist Teil des Konzepts, dass er rostet. Wie auch der Landkreis selbst soll es eine lebendige, sich auf natürliche Weise verändernde Installation sein, wie Andreas Hafen betont. Für die Statik sei das unproblematisch, denn die Materialstärke ist ausreichend und die entscheidenden Verbindungsstellen wurden versiegelt. Andreas Hafen hatte anlässlich des vierzigjährigen Jubiläums 2013 bereits die „Ortsmarke Bodenseekreis“ geschaffen. Diese Skulptur ist an der Stirnseite des Landratsamts in Friedrichshafen platziert und weist auf die Funktion der Verwaltungsgebäude hin.    

Die neue Landmarke auf dem geografischen Mittelpunkt des Bodenseekreises ist über die K7750 vom Parkplatz am Gehrenbergturm oder dem Wanderparkplatz unterhalb von Allerheiligen erreichbar. Hier verläuft auch der Jubiläumsweg, die Etappe startet am Bahnhof Markdorf.

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Bildinfo: (v.l.) Markdorfs Bürgermeister Georg Riedmann, Kunstschmied Andreas Hafen, Landrat Lothar Wölfle.