Kreistags-Report Oktober 2025

+++ Zukunft der Klinik-Versorgung +++ Neues Energie- und Klimaleitbild +++ Millionen für Sanierung der Berufsschulzentren Überlingen und Friedrichshafen +++ Effizienz-Check für ÖPNV-Angebot +++

Wichtige Themen und Beschlüsse des Kreistags des Bodenseekreises am 14. Oktober 2025 und seiner vorausgegangenen Fachausschüsse:

Zukunft der Klinik-Versorgung im Landkreis

Der Kreistag hat sich zur stationären medizinischen Versorgung im Landkreis positioniert. So unterstützt das Gremium einen möglichen Zusammenschluss des Medizin Campus Bodensee (MCB) mit den Oberschwabenkliniken (OSK) des Landkreises Ravensburg. Die Räte drängen dabei auf eine faire Aufteilung der medizinischen Leistungen in der Region und den damit verbundenen finanziellen Lasten. Weiterhin wird ein Markterkundungsverfahren begrüßt. Als Zielbild wird im Beschluss formuliert, dass akut die bedarfsnotwendige Krankenversorgung im Landkreis sichergestellt wird. Im Rahmen des Verfahrens soll die Versorgungs- und Trägerstruktur nachhaltig neu geordnet werden. Damit soll dann die bestmögliche stationäre Gesundheitsversorgung in der Region und Reduzierung der finanziellen Belastungen für die Haushalte von Stiftung, Stadt und Landkreis gewährleistet werden. Abhängig von den Verhandlungsergebnissen der kommenden Wochen ist der Kreistag bereit, im Haushaltsjahr 2026 dafür anteilig Geld zur Verfügung zu stellen.

Neues Energie- und Klimaleitbild: Klimaneutral bis 2040

Für den Bodenseekreises gibt es ein neues, weiterentwickeltes energie- und klimapolitisches Leitbild. Ziel ist es nun, bis spätestens 2040 (vormals 2050) treibhausgasneutral zu werden. Das Leitbild orientiert sich an den Vorgaben des Landes Baden-Württemberg und setzt auf einen sozial verträglichen, wirtschaftlich tragfähigen und ökologisch wirksamen Wandel. Dabei will die Kreisverwaltung mit gutem Beispiel vorangehen und den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe konsequent in alle Politik- und Verwaltungsbereiche integrieren - von der Raumplanung über die Mobilität bis hin zu Bildung und Gesundheit. Wesentliche Elemente sind eine regelmäßige CO2-Bilanzierung, die Bildung eines interkommunalen Klimamanagement-Teams sowie eine enge Zusammenarbeit mit Kommunen, Unternehmen und der Bürgerschaft. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt schrittweise, erste Vorschläge werden im Jahr 2026 vorgelegt.

Neue Heiztechnik für Berufsschulzentrum Überlingen

Die Wärmeversorgung des Berufsschulzentrums Überlingen muss dringend saniert werden. Die Heizungsanlage ist über 25 Jahre alt, ineffizient und deutlich überdimensioniert, was zu hohen Energieverbräuchen und Wärmeverlusten führt. Mit einem Energieeffizienz-Contracting (EEC) soll die Anlage auf den neuesten technischen Stand gebracht und dadurch die CO2-Emissionen um mindestens 80 Prozent (ca. 240 Tonnen/Jahr) reduziert werden. Nach einem europaweiten Vergabeverfahren wird die EnBW Contracting GmbH damit beauftragt. Für rund 2,8 Millionen Euro sollen eine neue Energiezentrale installiert, ein Nahwärmenetz aufgebaut, die Gebäudeleittechnik erneuert, Pumpen ausgetauscht sowie die Lüftungsanlage modernisiert werden. Der Contracting-Vertrag ist auf 15 Jahre ausgelegt, in der die neue Technik vom beauftragten Unternehmen auch gewartet wird. Das Projekt muss noch durch das Regierungspräsidium Tübingen genehmigt werden. Mit den Planungen für das umfangreiche Sanierungsprojekt könnte dann bereits 2026 begonnen werden.

Gebäudesanierung Constantin-Vanotti-Schule

Die Gebäudesanierung des Berufsschulzentrums Überlingen wird konsequent fortgesetzt. Nachdem die Arbeiten am Gebäude D in den Jahren 2024/2025 umgesetzt wurden, sollen im Jahr 2026 die Maßnahmen am Gebäude C folgen: Einbau einer Einzelraumlüftung mit Wärmerückgewinnung, Erneuerung des Sonnenschutzes, Sanierung der Elektrik in den Klassenräumen, Erweiterung der Brandmeldeanlage. Die Arbeiten im Wert von rund 3,8 Millionen Euro sollen hauptsächlich in den Schulferien 2026 stattfinden.

Sanierungen und Umbauten am Berufsschulzentrum Friedrichshafen

Am Berufsschulzentrum Friedrichshafen sollen in den kommenden drei Jahren alle 36 WC-Anlagen im Hauptgebäude saniert werden. Die Arbeiten werden im laufenden Schulbetrieb durchgeführt. Die Maßnahme kostet rund 3,5 Millionen Euro, von denen etwa die Hälfte durch eine Landesförderung abgedeckt sind. Außerdem sollen die Räume der ehemaligen Fleischerei zu Multifunktionsräumen und Büros umgebaut werden, um darin die neue Berufsfachschule für Sozialpädagogische Assistenz unterzubringen. Die Arbeiten im Wert von rund 833.000 Euro sollen in den Schulferien 2026 durchgeführt werden. Eine Landesförderung von bis zu 40 Prozent soll beantragt werden.

Effizienz-Check für ÖPNV-Angebot

Angesichts der angespannten Haushaltslage soll das in den zurückliegenden Jahren stark erweiterte Bus-Angebot im Bodenseekreis einem Qualitäts- und Effizienz-Check unterzogen werden. Ziel ist es, den jährlichen Zuschuss des Kreises von derzeit rund 16 Millionen Euro für den Busverkehr um mindestens eine Million Euro zu senken. Spürbare Verschlechterungen für die Fahrgäste sollen dabei ausdrücklich vermieden werden. Die Einsparungen sollen stattdessen durch intelligente Maßnahmen wie die bessere Abstimmung von Linien, die Vermeidung von Parallelverkehren und eine optimierte Fahrzeugauslastung erzielt werden. Die gemeinsam mit Verkehrsunternehmen und Kommunen erarbeiteten Vorschläge sollen bereits ab Ostern 2026 wirksam werden.

Alle öffentlichen Sitzungsvorlagen der Kreistagsgremien sowie der jeweilige Beschlussstatus können auch online abgerufen werden: https://www.bodenseekreis.de/politik-verwaltung/kreistag/kreistag-online/