Gläserne Produktion "Äpfel und Wald"

In Obersiggingen, im schönen Deggenhausertal, öffneten am 14.09.2014 der Biolandhof Steidle, die Mosterei Kopp und das Forstunternehmen Jäger unter dem Banner der „Aktion Gläserne Produktion“ ihre Hoftore.

Anfangs sorgte Petrus für einige Verwirrung. Es fing an zu nieseln, dann zu regnen und Plan B wurde eingeleitet indem die neue Halle der Mosterei Kopp geleert wurde, um den Gottesdienst nach innen zu verlegen. Daraufhin hatte Petrus dann doch ein Einsehen und schickte strahlenden Sonnenschein, so dass der Einweihungsgottesdienst doch unter freiem Himmel stattfinden konnte.

So unterschiedliche Schwerpunkte die Betriebe haben, so breit gefächert war das Angebot für Groß und Klein. Während sich die Erwachsenen den Ochs am Spieß schmecken ließen, tobten die Kleineren in der Strohburg oder versuchten am Stand „Vom Korn zum Brot“ Körner in Haferflocken und Mehl zu verwandeln. Wem die Handarbeit zu langsam ging oder der Ertrag zu gering war konnte das fertige Brot bei Linzgau Korn erwerben. Doch der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Aus diesem Grund stellten die Kinder beim Lernort Bauernhof aus dem vorhandenen Streuobst selbst Apfelsaft her.

Wie das in „großem Stil“ abläuft konnte in der Mostobstanlage von Herrn Steidle und der neuen Obstsaftanlage der Mosterei Kopp besichtigt werden. Mit der maschinellen Rüttelmaschine muss nicht gewartet werden bis die Äpfel von alleine fallen und für die Auflesemaschine ist so mancher Rücken dankbar. Auch bei der Verarbeitung wird auf Technik gesetzt. Die Äpfel werden automatisch gewaschen, besonders schonend gepresst und in Flaschen oder Bag-in-Box abgefüllt. Die Bedeutung eines solchen Saftes für den Körper erklärten die Frauen bei „Blickpunkt Ernährung“.

Fasziniert waren die Besucher auch von den kleinsten Beteiligten der Gläsernen Produktion. Im Schaukasten wuselten sie hin und her, flogen raus, kamen mit gelben „Höschen“ wieder rein und machten darauf aufmerksam, dass ohne die Biene die Technik still stehen würde.

Trotzdem waren die großen Maschinen im land- und forstwirtschaftlichen Bereich sehr eindrucksvoll. Besonders Männer konnten sich schwer von dem Holzhäcksler beim Forstunternehmen Jäger loseisen, der binnen Minuten einen meterdicken Baumstumpf zerkleinerte. Anschaulich wurde mit der Motorsäge ein Stamm gefällt und damit demonstriert, dass es ohne Handarbeit auch in unserer Zeit nicht geht und Sicherheit immer Vorrang hat.

Auch ist eine Maschine nicht immer und überall einsetzbar. Flexibler sind da schon ein Pferd, das sich mit einem Baumstamm seinen Weg durch unwegsames Gelände sucht oder Kühe, die auch schwierigere Flächen pflegen können. Pia, das Kaltblutpferd, wurde beim Holzrücken beobachtet und in Steidle´s Stall konnte das Prinzip der Mutterkuhhaltung analysiert werden. Hautnah konnten die Gäste Regionalität erleben und Dinge erfragen, die sie schon immer wissen wollten.

Mehr Informationen über die „Aktion Gläserne Produktion“ erhalten Sie beim Landwirtschaftsamt Bodenseekreis.