Klima- und Bodendaten

Höhenlage über N.N.
517 m
Mittlere jährliche Niederschläge
1.120 mm
Jahresmitteltemperatur
7,7 °C
Bodenart
lehmiger Sand - sandiger Lehm
Bodentyp
Braunerde/Parabraunerde
Geologische Formation
würmeiszeitliche Ablagerungen
Bodenzahlen
49 - 47

Das Hopfenversuchsfeld Straß ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Die Betreuung erfolgt durch das Landratsamt Bodenseekreis (Landwirtschaftsamt). Die Gesamtfläche beträgt 5,6 ha. 1973 wurde der erste Garten angelegt. Die Pflück- und Darreinrichtung kam 1983 hinzu. Hauptinhalt der Versuchstätigkeit ist die Bearbeitung produktionstechnischer Fragestellungen und die Sortenprüfung. Dabei werden insbesondere Auswirkungen auf den Ertrag und die Bitterstoffgehalte sowie ökologische Aspekte beurteilt. Schwerpunktmäßig werden folgende Themen bearbeitet:

Klonauslese

Ausgewählte Einzelpflanzen der Lokalsorte “Tettnanger“ aus Praxisgärten werden über Blattstecklinge vermehrt und als Klon nach Ertrag und Qualität bewertet. Bis 2004 wurden über 200 Klone geprüft und Selektionen der Praxis zur Verfügung gestellt. Ab 2010 sind weitere 18 Herkünfte mit erwartbar späterem Reifezeitpunkt im Test. 

Tastversuche

Begleitend zu obengenannten Versuchsvorhaben laufen in kleineren Parzellen Tast- und Demonstrationsversuche zu aktuellen Fragestellungen wie Begrünungseinsaaten, Blattdüngung, Aufleitmaterialien, Pflanzenschutztechnik, Spritzfolgen, Cultan-Düngung und Mulch-Hopfen.

Anbauprüfung von Hüller Zuchtsorten

Seit dem Jahr 2000 wird in Großparzellen die Anbaueignung der Hüller Zuchtsorten “Perle“, “Select“, “Tradition“, “Magnum“, “Taurus“, “Merkur“ und “Saphir“ unter Tettnanger Klimabedingungen geprüft. Die Prüfung der Sorten “Opal“, “Smaragd“ und “Herkules“ erfolgt seit 2005 als Weitraumpflanzung mit Doppelaufleitung. Ab 2010 wird “Magnum“ und “Merkur“ durch neuere Hüller Zuchtstämme und die Sorte “Rottenburger“ ersetzt.

Stickstoffbedarfsversuch - Ermittlung der Nährstoffentzüge

Aus dem bis 1997 durchgeführten Düngesystemvergleich (5 organische Varianten x 5 N-Stufen) werden die ertragsmäßigen Nachwirkungen der in den Vorjahren ausgebrachten organischen N-Düngung ausgewertet. Über mehrere Jahre wurden über Gesamtmassenbilanzen die Entzüge an Hauptnährstoffen ermittelt. Eine Doppelvariante dient als Vergleichsfläche im Sinne der Schutzgebiets- und Ausgleichsverordnung für Wasserschutzgebiete (SchALVO). 

Pflanzenschutzversuche

Das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg, Abteilung Pflanzenschutz prüft in Kooperation mit dem Landwirtschaftsamt neue Pflanzenschutzmittel für den Hopfenbau im Rahmen des amtlichen Zulassungsverfahrens. 

Bewässerung

Seit 1996 ist auf einer Fläche von 0,35 ha eine Tröpfchenbewässerung installiert. In Trockenperioden wird Wasser in 2 Intensitätsstufen verabreicht. Ermittelt werden die Einflüsse auf Ertrag und Qualität. Weiterhin sollen Erkenntnisse einer optimalen Steuerung hinsichtlich Zeitpunkt und Menge der Wassergaben erzielt werden. Seit 2007 werden 0,18 ha bei Bedarf mit einem Beregnungsschlitten bewässert.  

Versuch mit stabilisiertem N-Dünger

Verglichen wird die Ertragswirksamkeit und mögliche Einflüsse auf die Bitterstoffgehalte von 3 Varianten: 150 kg N/ha als KAS in 3 Gaben - 150 kg N/ha als Entec in 2 Gaben - 120 kg N/ha als Entec in 2 Gaben. 

Anbau von Hopfen nach Ökorichtlinien

Auf einer Fläche von 0,4 ha werden entsprechend den EU-Öko-Richtlinien keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel, sondern nur Kupfer, diverse Gesteinsmehle, Fettsäuren, natürliches Pyrethrum, Quassia, Molke und Benzoesäure zur Regulierung von Krankheiten und Schädlingen erprobt. Aktuell ist das Pflanzenstärkungsmittel KE-Kräuterextrakt im Vortest.  

Niedriggerüst

Über ein Forschungs- und Entwicklungsvorhaben wurde von 1994 bis 1999 im Raum Tettnang in 2 Hopfenanlagen die Produktionstechnik und Wirtschaftlichkeit des Anbaus von Hopfen an 3 m hohen Gerüsten erprobt. Derzeit werden 3 englische Zwergsorten als Demonstrationsversuch weitergeführt. 

Kontakt

Hopfenversuchsanlage Strass
Strass 6, 88069 Tettnang
Bruno Bohner
Tel.: 07542 8401
Fax: 07542 9396262

Landwirtschaftsamt

Name
Bader, Gabriel
Telefon
+49 7541 204 5806
E-Mail
gabriel.bader@bodenseekreis.de
Gebäude
Albrechtstraße 77, Friedrichshafen

Anfahrtsskizze

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