Geschichten von Flucht und Ankunft

Wasser ist das Sinnbild für „Leben am See“. Aber nicht deshalb zeigt das Cover der 34. Ausgabe den im Abendlicht strahlenden Bodensee. Das Bild steht für viele Menschen, die in den vergangenen Jahrhunderten und ganz besonders im vergangenen Jahr (auch) übers Wasser zu uns kamen oder weggingen, um woanders ihr Glück zu versuchen - verbunden mit der Hoffnung auf ein friedliches, besseres Leben.

Das aktuelle Jahrbuch, herausgegeben vom Bodenseekreis und seinen beiden größten Städten Friedrichshafen und Überlingen, nimmt sich dieses Themas an. Denn es hat viele Menschen im vergangenen Jahr sehr bewegt, beschäftigt, emotionalisiert. So sind etwa ein Drittel der 50 Beiträge dem Titelthema „Flucht und Ankunft“ gewidmet. Die Autoren beleuchten es aus ganz unterschiedlichen Perspektiven: verankert in der Kunst, in der Historie und sogar in der Tier- oder Sportwelt.

Selbstverständlich wird auch Band 34 von „Leben am See“ seiner Chronistenpflicht gerecht, erzählt aus der Perspektive jener Menschen, die am See zuhause sind. Es geht um einen Kunstpreisträger und einen Minister a. D., um ein ungewöhnliches Privatmuseum und eine museumswürdige Baracke, um den ersten Überlinger Stadtgärtner und den letzten Müller im Kreis, um fleißige Nager und Nachtschwärmer, um die Vermessung des Sees und den Nebel, der ihn oft einhüllt. 52 Autoren haben auf 400 Seiten Geschichte(n) aufgeschrieben, und in jeder einzelnen wird der Leser seinen Aha-Effekt haben, kündigen die Herausgeber an.

Politik und Gesellschaft

  • Passt scho!
    „Neu[seh]land: Geschichten von Flucht und Ankunft“ war eine Ausstellung des Bodenseekreises im Frühjahr 2015 über­ schrieben. Lucky Ihaza aus Nigeria ist einer der Geflüchteten, er kam in Tettnang an. Seine Geschichte steht für viele andere.
  • Neu[seh]land: Geschichten von Flucht und Ankunft
    Wie das Kunstprojekt des Kulturamts Bodenseekreis mit Texten von Katrin Seglitz und Fotografien von Michael Trippel entstand.
  • „Wenn es meinen Kindern gut geht, dann geht es auch mir gut“
    Familie Hamidi floh im Sommer 2015 aus Syrien. Jetzt versucht sie, sich in Friedrichshafen ein neues Leben aufzubauen.
  • Auf der Flucht
    Wie schnell man zum illegalen Immigranten werden kann und andere Erlebnisse zwischen Ehrenamt, Journalismus und neuen Freundschaften.
  • „Wir wussten, dass wir hier in guten Händen sind“
    Die Stiftung Liebenau stellt ihre Kirche St. Maria in Liebenau als Flüchtlingsunterkunft auf Zeit zur Verfügung.
  • „Wir erleben teilweise völlige Enthemmung“
    Ein Interview mit Hendrik Groth, Chefredakteur der Schwäbischen Zeitung, über hässliche Leserbriefe und schöne Veranstaltungen, die daraus entstehen.
  • „Heimat ist, wo ich mich sicher fühle“
    Sie ist einst als Flüchtling nach Deutschland gekommen.
    Damals, Anfang der 1990er ­Jahre, als mitten in Europa der Balkankrieg ausbrach. Heute unterrichtet Fikreta Glavas selbst Flüchtlinge.
  • Beruf: Alltagshelfer für Flüchtlinge
    Schaffen wir das auch im Bodenseekreis?
    Eine  Sozialarbeiterin und ein Heimleiter sind überzeugt davon. Eine Momentaufnahme bei der Flüchtlingsunterbringung im Januar 2016.
  • Vertreibung oder Flucht: „Man verliert seine Heimat“
    Nina Dickmann ist Vorsitzende des Bundes der Vertriebenen (BdV) im Bodenseekreis,
    der sich heute mehr um Geflüchtete denn um Vertriebene kümmert.
  • Vom Oberbürgermeister in Oberschwaben zum Farmer in Afrika
    Martin Herzog lebt eine unvergleichliche Karriere: Jurist, Landrat, Oberbürgermeister, Hobby-­Pilot, Minister – und immer Jäger.
  • So sehen Sieger aus
    Schüler forschen und programmieren in Markdorf und Überlingen mit großem Erfolg: Kleine Think Tanks machen Hoffnung auf mehr Nachwuchs für technische Berufe.
  • Eine ganz beSonder(e)-Schule
    50 Jahre Tannenhag Schule: Wie aus einer privaten Initiative eine kreisweite Institution wurde.
  • „...werden wir uns nicht mit weniger zufrieden geben“
    Bashir Gavrilov ist Stipendiat am Salem Kolleg, das ihm auf der Suche nach dem richtigen Weg ins Berufsleben ein Jahr lang Orientierung bietet.
  • Zuständig für gedeihliches Miteinander
    Von der Ortsvorsteherin in Ailingen zur Bürgermeisterin in Wilhelmsdorf: Sandra Flucht.
  • Neue dauerhafte Freunde
    Städtepartnerschaft zwischen Polozk und Friedrichshafen: Über persönliche und institutionelle Verbindungen sowie Hilfsprojekte auf Augenhöhe, die in 25 Jahren wuchsen und gediehen.
  • 10 000 Jahre Geschichte vor Ort
    „23plus – Archäologie im Bodenseekreis“ war ein bemerkenswertes studentisches Experiment,
    das bislang „weiße Flecken“ auf der prähistorischen Landkarte jeder einzelnen Kreisgemeinde beleuchtete.
  • Wo die bunten Bäume stehen
    Selbst ist die Frau, dachten sich Nesselwangerinnen und häkelten ihr buntes Achtungszeichen.

Wirtschaft und Landwirtschaft

  • Plötzlich Weltkonzern
    Die ZF Friedrichshafen AG stärkt mit der Übernahme des US-­Konkurrenten TRW auch den Stammsitz am See.
  • Er hat sich seinen Lebenstraum erfüllt
    Von Dr. Gerhard Schumacher und seinem erfolgreichen Traktormuseum Bodensee in Gebhardsweiler.
  • Klimaschutz im und am Bodensee
    Das Energiewirtschaftsforum im Herbst 2015 ist das erste seiner Art im Bodenseekreis.
    Es bringt Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Kommunen zusammen, um sich über Aufgaben aus der Energiewende zu verständigen.
  • Schuhe für den treuen Freund des Menschen
    Besondere Berufe: Werner Spenninger ist Hufschmied.
    Sein Beruf verbindet ein Handwerk, das zu den ältesten der Menschheitsgeschichte zählt, mit modernem Wissen um die Anatomie des Pferdehufs.

Kunst und Kultur

  • Von der Kunst, Gemeinschaft zu lernen
    Wie Studierende der Zeppelin Universität gemeinsam mit Geflüchteten auf dem Campus Fallenbrunnen die „Learning Community“ entwickelten.
  • „Preis für ein herausragendes Lebenswerk“
    Elmar L. Kuhn, Kreisarchivar und langjähriger Leiter des Kreiskulturamts, erhält in Salem den Kulturpreis 2015 des Bodenseekreises.
  • Ein Ausflug in die Vergangenheit
    Mit Bruno Epple in seiner Heimat Oberschwaben unterwegs: Ganz persönliche Erinnerungen an seine Familie und die Kinder und Jugendzeit des alemannischen Dichters und Malers. 
  • „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“
    Dieser Satz des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber ist Motto und Motivation der Jüdischen Kulturtage Überlingen, die zwischen 2008 und 2015 bereits fünf Mal stattfanden.
  • Geschichte erfahrbar machen
    20 Jahre Tag des offenen Denkmals: Seit 1996 organisieren das Kreisarchiv und die Arbeitsgemeinschaft Geschichte den deutschlandweit begangenen Aktionstag im Bodenseekreis. 
  • Vom Hafenbahnhof zum Museumsquartier der Zukunft
    Seit 20 Jahren sind städtische Sammlungen zu Kunst und Technik unter dem Dach des Zeppelin Museums in Friedrichshafen vereint.
  • Ein Jahrhundert sinfonische Musik am See
    Musikalisches Spiegelbild: Im ersten Weltkrieg gegründet, überlebte das Sinfonieorchester Friedrichshafen die Zerschlagung durch die Nazis und die Bombennächte von 1944.
  • Die Musikschüler sollen das Lernen lernen
    Thomas Riether und Florian Obinger haben die mobile Musikschule „Die Kapellmeister“
    aufgebaut.

Sport und Ehrenamt

  • Der oberste Ehrenamtliche
    Karl ­Heinz Wolfsturm ist Ombudsmann des Landes für die Flüchtlingserstaufnahme. Ein Gespräch mit dem früheren Polizeichef über seine neue Aufgabe und deren Herausforderungen.
  • „Turnen ist mein Leben“
    Sport bietet gute Ansatzpunkte für die Integration. Zwei ganz unterschiedliche Männer haben
    in Tettnang und Kressbronn a. B. davon profitiert.
  • Geniale Trainingshilfe
    Vom Siegeszug des StoppOmat, der zuerst tausende Radsportler bei der Auffahrt auf den
    „Höchsten“ ­Berg motiviert hat.
  • Symbiose von Spitzentennis und Urlaub
    Bei den „Überlingen Open“ geht es auch um wichtige Punkte für die Tennis-Weltrangliste.
  • „Den Geist erneuern und den Dom!“
    125 Jahre Münsterbauverein Überlingen: Der Erhalt des Münsters ist eine Herausforderung
    für die gesamte Bürgerschaft.

Natur und Umwelt

  • „Guck, des isch unser Übi“
    Im Überlinger Stadtgraben haben sich Uhus seit mehreren Jahren häuslich eingerichtet. 
  • Die Rückkehr des großen Nagers
    Der Biber sucht sich auch im Bodenseekreis wieder eine Heimat und erobert neue Lebensräume –
    so wie an der Rotach in Friedrichshafen.
  • Mehr Tiefenschärfe
    Erkenntnisse aus einer Neu-­Vermessung: Wie ein 3D-Bild des Bodensees entstand.
  • Wer hat an der Nebelmaschine gedreht?
    Die Bodenseeregion ist anfällig für Nebel. Doch der dient nicht nur als unabdingbare Kulisse für Krimis, sondern lässt vor allem auch Fotografenherzen höher schlagen.
  • Unterwegs am MTU-Uferweg
    Nach jahrelangen Verhandlungen ist der Lückenschluss des Königswegs direkt am Bodenseeufer in Friedrichshafen gelungen. 

Geschichte und Chronik

  • Migration aus und nach Oberschwaben
    Heimatvertriebene, Gastarbeiter, Spätaussiedler, Asylbewerber, Kontingent­ oder Wirtschaftsflüchtlinge: Flucht ­ und Wanderbewegungen in der Region im Spiegel der Jahrhunderte.
  • Von Schnetzenhausen nach New York
    Eduard Hager hat alle Briefe seines Onkels Franz Hager, der 1925 in die USA auswanderte, aufbewahrt – und damit auch ein Stück Zeitgeschichte.
  • „Die Flüchtlinge gaben alles, um gerettet zu werden“
    Der Fluchtweg etlicher Menschen führte einst über den Bodensee in die Schweiz. Ein Interview mit dem Historiker und Buchautor Stefan Keller.
  • Flüchtlinge früher und heute
    Zwei Sipplinger erinnern sich an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg – aus der Perspektive eines Geflüchteten und aus der eines Einheimischen. 
  • Tragisches Schicksal
    Der Lokomotivführer Gebhard Kling wurde im Dienst des Roten Kreuzes kurz vor Ende des Zweiten Weltkriegs am Bahnhof Meckenbeuren tödlich getroffen.
  • König Sigismund greift durch
    Wie mit der Flucht eines Papstes aus Konstanz die staatliche Zweiteilung des Bodensees ihren Anfang nahm.
  • „Das übertrifft jegliche Vorstellungskraft“
    Die deutsch-französische Ausstellung „1914-­1918.
    Von beiden Seiten“ in Überlingen thematisiert den Ersten Weltkrieg anhand von sieben bewegenden Einzelschicksalen.
  • Geist ohne Tradition ist undenkbar
    Die einstige Konstruktionsbaracke des Flugzeugbauers Claude Dornier zog im Herbst 2015 um – vom Bodenseeufer ins Dornier-­Museum. 
  • Emotionale Begegnung am Zürn Altar
    400 Jahre nach der Fertigstellung des sakralen Kunstwerks erzählen drei Männer ihre ganz persönliche Geschichte, die sie mit dem Altar verbindet.
  • Pionier aus Leidenschaft
    Hermann Hoch war der erste Überlinger Stadtgärtner. Er wäre in diesem Jahr 150 Jahre alt geworden.
  • Die letzte Mühle im Bodenseekreis
    Anfang des 20. Jahrhunderts gab es noch rund 100 Getreide- ­ und Lohmühlen im Kreisgebiet.
    Heute ist Müller Ulrich Wolf der Letzte seiner Zunft.
  • Chronik des Landkreises für 2015
    Chronik der Städte und Gemeinden 2015