Gesundheitsrisiken durch Sonne und Hitze

Hitzewarnungen werden herausgegeben, wenn eine Hitzebelastung von mindestens zwei Tagen in Folge vorhergesagt wird und eine nächtliche Auskühlung der Wohnung nicht mehr gewährleistet ist.

Warnung vor starker Hitzebelastung erfolgt, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag bei etwa 32°C und darüber liegt.

Warnung vor extremer Hitzebelastung erfolgt, wenn die gefühlte Temperatur am frühen Nachmittag einen Wert von 38°C erreicht wird.

Hitzewarnungen werden vom Deutschen Wetterdienst (www.dwd.de) ausgegeben und über Radio, Fernsehen, Internet und Zeitschriften verbreitet. Darüber hinaus verschickt der Deutsche Wetterdienst Newsletter zur aktuellen Warnsituation, für die sich jeder registrieren kann.

Was ist bei einer Hitzewarnung zu beachten?

Die Körpertemperatur wird an heißen Tagen durch das Schwitzen gekühlt und somit aufrecht gehalten. Hierbei können bis zu 2 Liter Körperflüssigkeit unbemerkt verdunsten.

Die empfohlene Tagestrinkmenge liegt bei gesunden Menschen bei 1,5 bis 2 Liter. Es sollten kühles Leitungswasser, Mineralwasser, verdünnte Fruchtsäfte, Früchte- oder Kräutertee getrunken werden.

Besonders ältere Menschen müssen darauf achten, ausreichend zu trinken, da sie ein abgeschwächtes Durstgefühl haben. Am besten stündlich ein bis zwei Gläser.

Ist die Kochsalz-Aufnahme über einen anderen Weg (Nahrungszufuhr, Suppen) gesichert, können salzarme Getränke getrunken werden.

Bei starkem Schwitzen sollte der Salzverlust durch natriumreiches Mineralwasser (> 20 mg/l) ausgeglichen werden.

Bei Personen mit Herz-und Niereninsuffizienz ist eine tägliche Flüssigkeits- und Salzbilanz zu führen. Hilfreich ist, die täglich erforderliche Trinkmenge sichtbar hinzustellen.

Beispiel für einen Tagestrinkplan

An heißen Tagen nicht zu viel und schwer verdauliches essen. Leichte mediterrane Kost, Salate, gekochtes Gemüse, Gemüsesuppen, Milchprodukte und wasserreiches Obst bevorzugen.

Kühl duschen, baden oder mit kühlen Tüchern erfrischen. Feuchte kalte Tücher auf Stirn und in den Nacken legen, kühle Arm- und Wadenwickel, Fuß- und Handbäder.

Sie sollte leicht und luftig aus kühlenden, aufsaugenden Naturmaterialien oder Funktionsmaterial sein. Leichtes luftiges Schuhwerk. Eine Kopfbedeckung und ein Nackenschutz schützen vor der Sonne und vor UV-Strahlung. Durchgeschwitzte Körperkleidung wechseln.

Körperliche Anstrengungen vermeiden. Große, schwere Einkäufe, Gartenarbeiten, sportliche Aktivitäten etc. auf die frühen Morgenstunden verlegen. Sich in der heißesten Tageszeit von 12:00 bis gegen 17:00 Uhr in kühlen Räumen aufhalten. Kreislauferkrankte Personen sollten möglichst in Begleitung das Haus verlassen. Sich an schattigen Plätzen und kühlen Räumen aufhalten.

Tagsüber die Fenster schließen und die Sonne fernhalten, auch wenn sie nicht direkt auf das Fensterglas scheint. Vorhänge zuziehen, Fensterläden schließen. Nachts und morgens die Fenster öffnen und gut durchlüften. Bei Bedarf Ventilatoren einschalten, dabei direkte Zugluft vermeiden. 

Täglich Sonnenschutzcreme auf die häufigsten beschienen Hautareale Arme/Hände, Beine/Füße und Gesicht auftragen/sprühen. Besonders auf Nase, Ohrmuscheln, Dekolleté sowie auf die Kopfhaut bei lichtem Kopfhaarwuchs und auf die Finger- und Fußzehenzwischenräume achten. Beim Sonnenbaden immer den ganzen Körper eincremen. Entsprechend seinem Hauttyp den Sonnenschutzfaktor wählen und auf die Verweildauer achten. Die Sonnencreme schützt vor Sonnenbrand und mindert das Hautkrebsrisiko.

Möglichst immer eine Sonnenbrille mit UV-Schutz tragen, um Augenerkrankungen vorzubeugen.

Hauttyp1234Kinderhaut
Hautfarbesehr hell, blasshellhellbraunbraunsehr hell
Augenfarbemeist blaublau, grün, graugrau, braundunkelalle
Haarfarberötlichblonddunkelblonddunkelalle
Sonnenbrandsofortschnellseltenkaumsehr schnell
Eigenschutzzeit5 bis 10 Minuten10 bis 20 Minuten15 bis 25 Minuten20 bis 30 Minutenmax. 10 Minuten
Empfohlener Lichtschutzfaktor30 bis 50+20 bis 5015 bis 3010 bis 2030 bis 50+

 

 

Woran ist eine Hitzeerkrankung zu erkennen?

Ist eine Verbrennung der Haut. Die Haut ist schmerzhaft gerötet. Bei starker Verbrennung bilden sich wassergefüllte Blasen. Bei offenen Blasen besteht die Gefahr der bakteriellen Entzündung. Die verbrannte Haut kann nicht mehr schwitzen und so zur Kühlung der Körpertemperatur beitragen. Die Haut ist gerötet und sondert vermehrt Wundflüssigkeit ab. Es besteht ein erhöhter Flüssigkeitsverlust, insbesondere bei Kindern. Das Hautkrebsrisiko ist erhöht.

Maßnahmen bei Sonnenbrand:
Die gerötete Haut kühlen, feuchtigkeitsspendende Kompressen auflegen, feuchtigkeitsspendende Lotionen auftragen. Bei starkem Sonnenbrand und blasenbildende Haut den Arzt bzw. die Ärztin aufsuchen.

Schutz vor Sonnenbrand:
Direkte Sonnenstrahlung vermeiden, Schatten bevorzugen. Langärmelige, luftige Kleidung, Kopfbedeckung, geschlossenes luftiges Schuhwerk tragen. Sonnenschutzcreme mit hohem Lichtschutzfaktor anwenden.

Ist eine Folge von zu langer und ungeschützter Sonnenstrahlung auf den Kopf. Es treten Schwindelanfällen, Übelkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit ggf. auch Erbrechen auf.

Maßnahmen bei Sonnenstich:
Die Person schnellstmöglich an einen schattigen oder kühlen Ort bringen, viel zu trinken geben, kühlende Tücher auf den Körper und Gliedmaßen legen oder kühl abduschen.

Wie beim Sonnensicht treten Schwindelanfälle, Übelkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit ggf. auch Erbrechen auf. Zudem ist die Körpertemperatur mit 37 bis 40°C überhitzt.

Maßnahmen bei Hitzeerschöpfung:
Die Person schnellstmöglich an einen schattigen oder kühlen Ort bringen, viel zu trinken geben, kühlende Tücher auf den Körper und Gliedmaßen legen oder kühl abduschen.

Wie beim Sonnensicht und der Hitzeerschöpfung treten Schwindelanfälle, Übelkeit, Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit ggf. auch Erbrechen auf. Die Körpertemperatur ist auf 40°C angestiegen. Es treten Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Krämpfe bis hin zum Koma auf.

Maßnahmen bei Hitzschlag:
Hier muss der Notarzt/Notärztin gerufen werden und sofort erste Hilfe geleistet werden. Die betroffene Person muss so schnell wie möglich gekühlt werden, gegebenenfalls - soweit vorhanden - auch mit Eisbeuteln. Die betroffene Person braucht Flüssigkeit, solange sie bei Bewusstsein ist.

Hitze-Newsletter des Deutschen Wetterdienstes

Informationen des Landesgesundheitsamtes Stuttgart

Verhalten und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Hitze-Unfällen

Gehen Sie nicht achtlos an Hilfsbedürftigen vorbei - helfen Sie!

  • Sie bemerken eine hilfsbedürftige Person?
    ⇒ Anschauen, ansprechen, anfassen
  • Liegt sie in der prallen Sonne?
    ⇒ In den Schatten bringen, Kleidung lockern, Kopf kühlen, feuchte Tücher auflegen, Getränke anbieten, am besten Wasser.
    Achtung: Die Person muss bewusstseinsklar sein, sonst droht ein Verschlucken
  • Roter, heißer Kopf?
    ⇒ Oberkörper erhöht lagern
  • Unruhe, Angst, Schmerzen?
    ⇒ Ermutigen, trösten, betreuen
  • Blasse Hautfarbe?
    ⇒ Hinlegen, Beine hochlagern, Atmung und Puls prüfen

Medizinische Hilfe anfordern über Notruf 112