Bei der Fortpflanzung und Entwicklung lassen sich grob zwei verschiedene Typen unterscheiden:

  • die der Froschlurche (Frösche, Kröten und Unken) und
  • die der Schwanzlurche (Molche und Salamander)
     

Bei den Froschlurchen locken die Männchen die Weibchen durch einen artspezifischen "Gesang" an. Die Lautstärke dieses Gesangs ist abhängig von der Laichgewässerbindung der jeweiligen Art: Je strikter bei einer Art die Bindung der Tiere an ein Geburtsgewässer ist, desto weniger laut ist der Gesang - die Tiere finden sich ohnehin. Umgekehrt lassen Arten mit geringer Laichgewässerbindung einen besonders lauten Gesang hören, der zum Beispiel beim Laubfrosch bis zu zwei Kilometer weit zu hören ist.

Die Paarung erfolgt im Wasser; aus den Eiern, die je nach Art in Ballen oder Schnüren abgelegt werden, schlüpfen die charakteristischen Kaulquappen, die sich vorwiegend von Algen ernähren. Im Laufe des Sommers verwandeln sie sich in Jungfrösche (-kröten, -unken) und gehen an Land. Diese Jungtiere gleichen den Erwachsenen völlig, sind aber meist noch winzig klein und benötigen je nach Art 2 - 5 Jahre, um sich zum geschlechtsreifen, erwachsenen Tier zu entwickeln.

Bei den Molchen, die als einzige Vertreter der Schwanzlurche im Bodenseekreis vorkommen, erfolgt die Paarung ebenfalls im Wasser; die Geschlechter finden sich hier durch optische und geruchliche Signale, die das Männchen während der komplizierten Balz abgibt. Das Männchen setzt dabei eine Spermatophore ab, die vom Weibchen aufgenommen wird. Aus den Eiern, die vom Weibchen einzeln in der Vegetation abgelegt werden, schlüpfen Larven, die sich durch kragenartig abstehende Außenkiemen von den Kaulquappen der Froschlurche unterscheiden und sich räuberisch von Kleintieren ernähren. Die Umwandlung zum landlebenden Tier erfolgt im Laufe des Sommers, die Larve des Bergmolchs kann auch im Wasser überwintern und erst im darauf folgenden Jahr zum Landleben übergehen.