Der offen gewordene Moment - um den geht es mir im Leben wie im Werk. Komm! ins Offene, Freund! Wer könnte diese Worte bei Hölderlin sprechen, wenn nicht selbst ein Freund? Solche Freunde sollen die Bilder werden. Falsche Freunde sind schlimmer als Feinde, weshalb der Demiurg zweifelhafte Verantwortung trägt, die wiederum nur freundschaftliche Gesinnung überbrückt. Wer solche Worte ehrlich meint, macht sich lächerlich. Mein Ringen ums Bild ist das In-Form-Bringen von Farbe, der Versuch einer apokalyptischen Kunst. Nicht Untergang, wie der gemeine Sprachgebrauch meint, sondern Entschleierung. Doch treten hinter den Masken nicht neue hervor? Ich will sie nicht herunterreißen, sondern zum Klingen bringen. Das stumme Bild sprechen, das starre Bild leben lassen - diesen Widerspruch suche ich in bewusster Darstellung des Stillen, in der Tiefe des flachen Bildes, durch die feinen Nuancen der klaren Form. Das Bild als zusammengefaltete Zeit eröffnet einen kristallinen Raum, dessen Sanduhren stillstehen.